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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Rettung für die Hasestraße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Eine harte Zeit kommt für die Anlieger der Hasestraße: Ein umfangreicher Kanalneubau wird hier Verkehrsströme blockieren und möglicherweise viele einkaufswillige Fußgänger von einem Besuch abhalten. Dabei steckt diese älteste Handelsstraße Osnabrücks schon seit langem in einer Krise. Die neuen Fußgängerbereiche machen ihr harte Konkurrenz. Der Zustand der Fahrbahn und der Bürgersteige ist fast mittelalterlich, und so ist diese Straße zu einem Sorgenkind geworden. In jüngster Zelt haben sich denn auch das Wirtschaftsdezernat und das Planungsamt mit Zustand und Zukunftsaussichten beschäftigt. Die Anlieger taten ein übriges und legen jetzt ein Gutachten vor, das vom Ingenieurbüro Hunsdorfer GmbH, Stuttgart, erstellt wurde. Die Verkehrsplaner sollten Vorschläge machen, wie das starke Gefälle der Hasestraße zu den anderen Einkaufsstraßen verbessert werden kann.

Hauptvorschlag der Gutachter: Für dieses Gebiet solle eine Mischform einer verkehrsberuhigten Straße gefunden werden, die für die Anlieferung von Waren geeignet ist, die für die Bewohner Parkflächen anbietet, und auf der man in verkehrsschwachen Zeiten an den Bremseinrichtungen vorbeifahren kann. Andererseits solle die Straße so gestaltet werden, daß der Autofahrer so langsam fahren müsse, daß eine reine Durchfahrt oder die Anfahrt zu einem Parkhaus uninteressant wird. Dazu heißt es in dem Gutachten wörtlich: ,. Es ist dann auch nicht notig, die Straße ordnungsrechtlich auf das Befahren durch Anlieger zu beschränken. Bei entsprechender Gestaltung wird sich diese Regelung automatisch einstellen." Die Gutachter schlagen vor, die Fahrbahn auf dieser Straße nicht durch geschwindigkeltsfördernde durchgehende Bordsteinlinien gegen den Gehbereich abzugrenzen, sondern verwinkelt zu führen und durch entsprechende Einbauton optisch zu verlangsamen.

Die Stuttgarter Gutachter kommen nach ihren Untersuchungen in Osnabrück aber auch zu der Ansicht, daß eine vollkommene Lösung für die Hasestraße nur bei einer Änderung des bisherigen Konzeptes für die Innenstadt erreicht werden kann. Dazu gehört auch eine Änderung der Auffassungen über den Öffentlichen Nahverkehr. Die Gutachter kommen zu einem revolutionären Vorschlag: Drei kombinierte Bus-Bahnlinien sollen dazu führen, daß die Pkw-Benutzung abgebaut wird und daß die Bürger animiert werden, sich des öffentlichen Nahverkehrs zu bedienen. Vorgeschlagen werden drei kombinierte Linien, die während der Berufsverkehrszeiten durch die Bahn (zwei bis drei Züge in der Morgen-, Mittag- und Abendspitze) und während der verkehrsschwächeren Zeiten regelmäßig (etwa alle 15 Minuten) durch den Bus bedient werden. Hauptorte, die nicht an der Bahn liegen, sollen zu Berufsverkehrszeiten durch einen Pendelverkehr mit dem nächsten Bahnhof verbunden werden.

Die Planer stellen sich diesen kombinierten Verkehr so vor: Linie A: Bundesbahn: Bramsche - Achmer - Halen - Eversburg - Hasetor - Hauptbahnhof - Lüstringen - Wissingen - Westerhausen - Melle. Bus: Bramsche - Wallenhorst - Eversburg - Hasetor - Innenstadt - Hauptbahnhof - Lüstringen - Bissendorf - Wissingen - Westerhausen - Melle.

- Linie B: Bundesbahn: Ostercappeln - Vehrte - Belm - Hauptbahnhof - Sutthausen - Malbergen - Oesede. Bus: Ostercappeln - Belm - Hauptbahnhof - Innenstadt - Nahne - Georgsmarienhutte - Bad Iburg. Linie C: Bundesbahn: Belm - Hauptbahnhof - Hasbergen - Natrup-Hagen - Lengerich - Bad Iburg. Bus: Belm - Hauptbahnhof - Innenstadt - Hasbergen. Die Gutachter reden damit einer Aufgabe des zentralen Omnibushaltes am Neumarkt und der Schaffung eines Netzes mit drei Hauptlinien und drei Umsteigepunkten das Wort.

Bescheidener gibt sich die Bürgergemeinschaft Hasestraße, die dieses Gutachten in Auftrag gegeben hat. Sie plädiert z. Z. für die Hasestraße für eine verkehrsberuhigte Zone, d. h. für die Herausnahme des Durchgangsverkehrs. Sie wünscht sich eine optisch schöne Pflasterung und eine entsprechende Ausstattung durch Beleuchtung und Blumeninseln. Sie möchte eine Einbahnstraße Vltihof aus Richtung Hasestraße und ein Hineinführen von weiteren Buslinien aus Belm, Dodesheide usw. Nach Auffassung der Bürgergemeinschaft sollen auf dem Parkplatz Vitihof weitere Einstellplätze durch Zukauf eines Grundstucks und evtl. durch den Bau eines Parkhauses geschaffen werden, wobei hier in Zukunft keine Dauerparker mehr zugelassen werden sollen.

Bis zur endgültigen Lösung der Probleme der Hasestraße wird sicher noch einiges Wasser die Hase hinunter laufen, aber es ist gut zu wissen, daß die Anlieger heute schon eine Vorstellung haben, wie hier künftig der Hase laufen soll.
Autor:
Rudolf Schachtebeck


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