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1
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1.
Erscheinungsdatum:
06.08.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
neue
Gesetzgebung
führte
zur
Schließung
der
zentralen
Mülldeponie
Piesberg,
welche
bislang
vielen
Vogelarten
als
Nahrungsquelle
diente.
Die
Auswirkungen
auf
deren
Population
ist
ungewiss.
Überschrift:
Mit der Mülldeponie schloss auch das Möwen-Buffet
Zwischenüberschrift:
Vogelkundler gespannt: Gehen Vögel jetzt aggressiv betteln? Ein Menü so nahrhaft wie Hundefutter
Artikel:
Originaltext:
Mit
der
Mülldeponie
schloss
auch
das
Möwen-
Buffet
Vogelkundler
gespannt:
Gehen
Vögel
jetzt
aggressiv
betteln?
Ein
Menü
so
nahrhaft
wie
Hundefutter
Osnabrück
Vor
wenigen
Wochen
feierten
die
Vögel
an
der
zentralen
Mülldeponie
Piesberg
ahnungslos
eine
letzte
Abschiedsparty:
Möwen,
Krähen,
Elstern
und
Stare
labten
sich
noch
einmal
an
Wurst-
und
Käseresten,
die
mit
dem
Hausmüll
aus
Osnabrück
und
Umgebung
jahrzehntelang
angekarrt
worden
waren.
Jetzt
ist
die
Deponie
geschlossen,
und
Vogelschützer
rätseln,
welche
Auswirkungen
das
haben
wird.
Fast
zeitgleich
nämlich
sind
bundesweit
alle
Mülldeponien
geschlossen
worden,
weil
die
neue
Gesetzgebung
nur
noch
vorherige
Sortierung
und
anschließende
thermische
Verwertung
zulässt.
Der
Landkreis
Osnabrück
setzt
dabei
auf
das
wegweisende
Herhof-
Modell.
Die
entsprechende
Anlage
soll
bald
im
Osnabrücker
Hafen
ihren
Betrieb
aufnehmen,
und
bis
dahin
wird
der
gesamte
Müll
übergangsweise
in
Hamburg,
Kremen
und
Bassum
verwertet.
Der
Biologieprofessor
Wilfried
Meyer
von
der
Tierärztlichen
Hochschule
Hannover
hat
sich
in
einem
Buch
mit
der
Bedeutung
von
Müllkippen
für
Vögel
und
Säugetiere
auseinander
gesetzt.
Darin
kommt
er
zu
dem
Schluss,
dass
mit
der
bundesweiten
Schließung
der
Deponien
den
Tieren
ihre
beste
Futterstelle
genommen
wird.
Nirgends
habe
sich
Raben
und
Möwen,
aber
auch
Greifvögeln
ein
so
abwechslungsreiches
Büffet
angeboten
wie
auf
den
Müllkippen.
"
Was
vom
Tisch
in
den
Mülleimer
wandert,
ergibt
häufig
ein
Menü,
das
genauso
nahrhaft
ist
wie
Hundefutter"
,
so
Meyer
Zahlreiche
Mäuse
lockten
Greifvögel
Vogelschützer
beobachten
nun
gespannt,
wie
sich
die
Vogelpopulation
am
Piesberg
verändert.
Das
kann
durchaus
auch
Auswirkungen
auf
das
Umland
haben.
In
die
Spannung
mischt
sich
aber
auch
Sorge.
So
haben
Experten
auf
der
Deponie
auch
den
seltenen
Kotmilan
beobachtet,
der
zwischen
Dosen
und
Abfall
nach
Beute
pickte.
Der
Greifvogel
steht
auf
der
roten
Liste
gefährdeter
Arten
und
wird
nach
Meyers
Ansicht
in
einigen
Gegenden
ohne
Deponie
nicht
mehr
über
die
Runden
kommen.
Milane
und
Bussarde
labten
sich
dort
übrigens
nicht
nur
an
Kotelettresten
und
Co:
Auch
die
zahlreichen
Mäusen
auf
den
Deponien
waren
im
wahrsten
Sinne
des
Wortes
fette
Beute.
Für
Störche
brechen
ebenfalls
neue
Zeiten
an.
Für
sie
bildeten
die
rund
160
deutschen
Großkippen
eine
Art
Flughafenrestaurant
auf
der
Durchreise.
"
Für
die
Störche
wird
es
härter"
,
prophezeit
Prof.
Meyer.
Auf
die
Möwen
am
Piesberg
werden
viele
Menschen
in
Osnabrück
gerne
verzichten,
denn
die
hatten
den
Unrat
von
der
Deponie
mit
Vorliebe
in
angrenzende
Gärten
fallen
lassen.
Für
die
Wasservögel
sind
die
großen
Futterplätze
übrigens
so
attraktiv,
dass
sie
teilweise
morgens
an
der
Küste
starteten,
sich
an
den
Deponien
den
Bauch
vollschlugen
und
abends
zurückkehrten.
Das
hatten
Ornithologen
anhand
der
Beringungen
festgestellt.
Weichen
die
jetzt
hungrigen
Vögel
aus
oder
stellen
sie
ihre
sinnlos
gewordenen
Flüge
ein?
Da
sind
sich
die
Experten
noch
nicht
ganz
sicher.
Der
Professor
aus
Hannover
meint,
zumindest
die
Möwen
würden
nun
verstärkt
auf
Campingplätzen
an
Seen
oder
auf
Autobahnraststätten
ihr
Glück
probieren.
Den
Piesberg-
Uhu
lässt
das
alles
kalt
Urlauber
und
Autofahrer
müssten
dort
mit
selbstbewusst
auftretenden
Möwen
rechnen,
die
ihren
Anteil
vom
kleinen
Snack
zwischendurch
einforderten.
Entwarnung
für
eine
ganz
seltene
Großeule,
den
Uhu,
gab
Werner
Kirchner
vom
Fachbereich
Grün
und
Umwelt
der
Stadt
Osnabrück.
Das
Uhu-
Pärchen,
das
seit
Jahren
am
Piesberg
brütet,
dürfte
auch
ohne
die
Deponie
überleben.
"
Ich
rechne
nicht
mit
negativen
Auswirkungen
auf
den
Uhu,
der
ist
von
seinem
Beuteverhalten
her
nicht
vom
Müll
abhängig."
NAHRUNG
SATT:
Mit
dem
Hausmüll
kamen
Wurst,
Brot
und
andere
Leckereien,
die
Möwen
schmecken.
Auch
vom
Piesberg
wurden
sie
daher
magisch
angezogen.
SOLCHE
MÖWENSCHWÄRME
AUF
DEUTSCHEN
MÜLLDEPONIEN
(wie
hier
am
Osnabrücker
Piesberg
auf
einem
Bild
von
Ende
2004)
gehören
jetzt
der
Vergangenheit
an:
Vogelschützer
sind
auf
die
sich
daraus
ergebenden
Veränderungen
gespannt.
Fotos:
Archiv/
Klaus
Lindemann
Autor:
Christoph Franken