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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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FMO-Ausbau: Unbequemes bleibt geheim
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Gutachten nur teilweise veröffentlicht
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FMO-Ausbau: Unbequemes bleibt geheim

Gutachten nur teilweise veröffentlicht

Osnabrück hin
Der geplante Ausbau des Flughafens Münster/ Osnabrück (FMO) kann im schlimmsten Fall zu einer dauerhaften Schuldenfalle werden. Das geht aus einem Gutachten hervor, das in Stadt und Landkreis bislang nur teilweise veröffentlicht wurde.

Der Stadtrat von Osnabrück stimmte am Dienstagabend der Kapitalerhöhung zu, die für den Ausbau der Startbahn auf 3600 Meter nötig ist und die die Stadt 1, 7 Millionen Euro kostet. Der Landkreis beteiligt sich über die Beteiligungs- und Vermögensgesellschaft (Bevos) mit 3, 2 Millionen Euro.

60 Millionen wird der Ausbau insgesamt kosten. Entscheidungsgrundlage ist ein Gutachten des Instituts für Verkehrswissenschaften der Uni Münster. Die Experten prognostizieren darin die Entwicklung der Fluggastzahlen nach einer Verlängerung der Startbahn. Sie entwickeln drei Szenarien: Szenario eins geht von einem Wachstum der Fluggastzahl um 7, 3 Prozent aus, Szenario zwei legt ein Wachstum um 3, 65 Prozent zu Grunde, das dritte Szenario kalkuliert mit einem Wachstum von zwei Prozent pro Jahr. Das Interessante: Die für den Flughafen positiven Prognosen der ersten beiden Szenarien wurden von der Stadt öffentlich dargestellt. Die dritte Kalkulation, die ein dauerhaftes Minus für den FMO und weitere Kapitalhilfen der Gesellschafter voraussagt, wurde den Ratsmitgliedern in nichtöffentlicher Sitzung vorgelegt. Auch der Landkreis legte nicht alle Zahlen offen. Die Entscheidung traf im Oktober der Kreisausschuss, der nichtöffentlich tagt.
Anders die Stadt Greven, ebenfalls FMO-Gesellschafterin. Sie machte das gesamte Gutachten frei zugänglich (im Internet unter www.greven-net).

Die Geschäftsführung des Flughafens favorisiert das Szenario zwei. Es sagt rote Zahlen bis 2019 voraus. Danach werde es bis 2027 dauern, bis die Verluste ausgeglichen sind und der Flughafen wieder Überschüsse erwirtschaftet. Einer branchenüblichen Faustformel nach entstehen pro eine Million Fluggäste 950 Arbeitsplätze. Demnach würde am FMO die Zahl der Arbeitsplätze von heute 1600 auf 3500 steigen.

Bleibt es trotz der Startbahnverlängerung bei einem bescheidenen Wachstum von zwei Prozent, würde der FMO in eine " längere Verlustphase" geraten. Die Gesellschafter - das sind die Städte und Landkreise der Region - müssten die Verluste tragen und erneute Kapitalerhöhungen in Kauf nehmen.

Gutachten zum Flughafenausbau

Bewusste Täuschung

Von Wilfried Hinrichs

Was für eine unerträgliche Geheimniskrämerei. Den politisch Verantwortlichen wird in nichtöffentlichen Sitzungen die ganze Wahrheit gesagt, der Öffentlichkeit nur die halbe. Das Motiv ist offensichtlich: Die Entscheider wollten Diskussionen vermeiden, weil die schlechte Prognose, wie sie meinen, ja ohnehin nicht eintreten wird.

So geht das nicht. Das weckt nur Misstrauen und löst erst recht Diskussionen aus. Dabei steht doch außer Zweifel, dass der Flughafen ausgebaut werden muss. Die ganze Region - bis auf eine kleine Schar von Kritikern - steht dahinter. Warum also dieser Täuschungsversuch?
Autor:
hin


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