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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Schlankes Betonband auf mächtigen Pfeilern
Zwischenüberschrift:
Stadt hat die Pläne für die Schellenbergbrücke überarbeitet - Baubeginn erst im Sommer 2007
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Schlankes Betonband auf mächtigen Pfeilern

Stadt hat die Pläne für die Schellenbergbrücke überarbeitet - Baubeginn erst im Sommer 2007

OSNABRÜCK. Beton ist nicht der Stoff, aus dem Ästheten ihre Traumschlösser bauen. Aber die neue Schellenbergbrücke soll aus Beton sein, weil das billiger ist als eine Stahlkonstruktion. Jetzt wollen die Brückenbauer beweisen, dass der Leitspruch der Betonindustrie keine hohle Phrase ist: " Es kommt drauf an, was man draus macht."

Auf den neuesten Plänen, die jetzt dem Stadtentwicklungsausschuss vorgelegt wurden, wirkt das 129 Meter lange Bauwerk deutlich graziler als in den ersten Computersimulationen. Da überspannt kein klobiger Betonriegel die Bahngleise und die Hase, sondern ein schlankes Betonband, das über den drei mächtigen Pfeilern verstärkt ist.

Der Kunstgriff gelang, weil das Geländer nicht wie zunächst vorgesehen aus Beton, sondern aus Stahl und Glas bestehen soll. Für die 1, 80 Meter hohe Brüstung ist graffitiabvveisendes Sicherheitsglas vorgesehen. Stadtbaurat Wolfgang Griesert betont, dass mit der Überarbeitung der Pläne eine gestalterisch anspruchsvolle Lösung gefunden worden sei - unter Einhaltung der Kostenvorgabe, die zur Verwendung von Beton zwang.

Baubeginn für die neue Schellenbergbrücke sollte eigentlich Ende 2006 sein. Aber die Verhandlungen zwischen der Stadt und der Deutsehen Bahn AG ziehen sich wie Kaugummi dahin. Die Stadt kalkuliert den Neubau mit knapp zehn Millionen Kuro. Von der Bahn AG liegen aber noch keine Zahlungszusagen vor. Fest steht aber, dass sie sich an der Finanzierung beteiligen will.

Beim Bau der Brücke geht es auch um einige Sonderwünsche der Deutschen Bahn AG, die das Vorhaben verteuern. Der Bahn ist zum Beispiel an einer größeren Durchfahrtshöhe gelegen - für die schnellen Züge auf der Strecke zwischen Amsterdam und Hannover. Immerhin hat sie im Juni bei einem Gespräch in Hannover anerkannt, " dass der Neubau der Schellenbergbrücke auf beiderseitige Veranlassung erfolgt", wie es in einem Protokollauszug heißt.

Strittig sind jedoch immer noch einzelne Teile der Kreuzungsvereinbarung, die als Grundlage für Kostenteilung dient. Zuschüsse von Bund und Land können erst beantragt werden, wenn sich beide Partner einig sind. Nun richtet sich die Stadt darauf ein, dass erst im Sommer 2007 mit dem Bau begonnen wird.

Die 95 Jahre alte Schellenbergbrücke gilt als schrottreif. Wenn sich zwei schwere Lkw auf dem verrosteten Bauwerk begegnen, stößt die statische Belastbarkeit an ihre Grenzen. Um die Tragfähigkeit nicht unnötig zu strapazieren, hat die Stadt schon vor einigen Jahren die Fahrbahn eingeengt.

Dass sich eine Reparatur der alten Brücke nicht mehr lohnt, weiß die Stadt schon seit 1994 klar, als ihr das marode Bauwerk ganz unverhofft in den Schoß fiel. Grundlage für den Eigentümerwechsel war das Eisenbahnkreuzungsgesetz, mit dem Bahnprivatisierung ihren Anfang nahm. Die Stadt konnte das Geschenk nicht ablehnen, trotz der offensichtlichen Mängel.

Nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch anspruchsvoll soll die neue Schellenbergbrücke werden. Die kostenteilung mit der Deutschen Bahn AG ist noch nicht unter Dach und Fach
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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