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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Am Anfang drei Klassenräume in einer Holzbaracke
Zwischenüberschrift:
Nach dem Krieg stiegen die Schülerzahlen stark an, und die Stadt baute an der Rückertstraße eine neue Schule.
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Die Rückertschule feiert heute ihr 50-jähriges Bestehen, dabei wurde sie eigentlich schon 1937 am Lieneschweg gegründet

Am Anfang drei Klassenräume in einer Holzbaracke

Nach dem Krieg stiegen die Schülerzahlen stark an, und die Stadt baute an der Rückertstraße eine neue Schule

von Mane-Luise Braun

Weststadt

Einen 50. Geburtstag zu feiern ist etwas Besonderes. Ihn gleich zweimal feiern zu können, ist wahrscheinlich einmalig. So geht es aber der Rückertschule, die heute ihr 50. Jubiläum feiert. Hervorgegangen ist sie aus der Westerbergschule. Und weil die schon 1937 gegründet wurde, gab es bereits 1987 an der Rückertschule eine Jubiläumsfeier.

Das erste Gebäude der Schule stand am Lieneschweg. Drei Klassenräume hatte die Holzbaracke, ein kleines Lehrerzimmer und einen Abstellraum. Die Zahl der Bewohner am Westerberg war gestiegen, so dass ein Ableger der Altstädter Volksschule in diesem Stadtteil angesiedelt wurde.

Nach dem Krieg stieg die Zahl der Schüler durch den Zustrom von Flüchtlingen und Evakuierten stark an. Die Schule wurde auf acht Klassen ausgebaut - trotz Nachmittagsunterricht bestand erhebliche Raumnot. Um 1950 wurde deshalb ein steinerner Bau errichtet. Teilweise halfen Eltern und Lehrer bei den Arbeiten tatkräftig mit.

1952 begann der allmähliche Umzug der Schule an die Rückertstraße. Damals wurde der erste Trakt der neuen Schule bezogen. Schon zu dieser Zeit wurden die Räume gemeinsam mit der Elisabethschule genutzt. 1955 schließlich siedelte die Schule komplett vom Lieneschweg an den neuen Standort um. " Schule an der Rückertstraße" nannte sie sich zunächst. " Hohe, helle Flure, lichtdurchflutete Klassen- und Gruppenräume mit schönem Mobiliar , so wurde die Schule zu ihrer Eröffnung in der Zeitung beschrieben. Ergänzt wurde 1956 eine Turnhalle.

Bis in die 70er Jahre stiegen die Schülerzahlen weiter stark an: waren es 1964 691 Schüler in 22 Klassen, so gingen zehn Jahre später 1400 Kinder auf die Rückertschule.

Mit der Gründung des Schulzentrums " In der Wüste" wechselte ein Teil der Schüler dorthin, und die Rückertschule schrumpfte zur zweizügigen Grundschule. Im Jahr 2000 schließlich wurde sie in eine Verlässliche Grundschule umgewandelt.

Heute wird das Jubiläum gefeiert, ganz im Stil der 50er Jahre: Mit Volksliedern, Tänzen, Alltagsszenen und einer Modenschau geben die Schülerinnen und Schüler der Rückertschule Einblicke in das Leben der 50er Jahre.

Karl May als Strafe

Wie war eigentlich der Schulbetrieb an der Rückertschule in den 50er Jahren? Heinz-Christian Fründ wurde 1956 eingeschult und erlebte die ersten Jahre der Grundschule.

Der heutige Professor für Bodenbiologie an der Fachhochschule Osnabrück erinnert sich gern an seine Zeit als i-Männchen: " Mit Herrn Harre hatte ich einen netten, gutmütigen Lehrer". Als Harre ihn mal erwischte, wie er während des Unterrichts heimlich Karl May las, bekam der Schüler Fründ eine originelle Strafarbeit: Er sollte den vollständigen Namen von Hadschi Halef Omar auswendig lernen. Den kann er immer noch: " Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawud al Gossarah". Fründ erinnert sich, damals in eine " ziemlich neue schöne Schule" gegangen zu sein. Auf dem damaligen Brachgelände am Richterskamp habe er zudem mit seinen Mitschülern oft Indianer gespielt. Aber es gab auch Rangeleien: " Man musste sich schon kloppen". Die Klassen waren damals relativ groß, meint : " 30 waren wir schon", schätzt er. Streiche hätten die Schüler kaum gespielt: " Das war erst später Thema, als wir älter waren". Aber an ein Theaterstück kann sich der Professor erinnern. Seine Klasse führte " Der Wolf und die sieben Geißlein" auf. Heinz-Christians Rolle in dem Märchen war tragend: In braunes Krepppapier eingewickelt spielte er ein Tischbein. mlb

Damals Schulanfänger... ... heute Professor: Heinz-Christian Fründ Foto: E. Parton

EINE FORTSCHRITTLICHE SCHULE: Anfang der 50er Jahre entstanden zunächst die flachen Gebäude im Vordergrund, 1955 folgten der lang gestreckte Trakt an der Rückertstraße und die Turnhalle.

FLOTTE ZEITEN: Das Archivbild zeigt eine Darbietung vom Schulfest im Jahr 1962. Fotos: Archiv
Autor:
Marie-Luise Braun


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