User Online: 2 | Timeout: 04:11Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Mehrheitsgruppe: Radler gehören auf den Bürgersteig
Zwischenüberschrift:
Kontroverse um den Ausbau der Parkstraße: Verkehrssicherheitsexperten warnen vor "trügerischer Sicherheit"
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Mehrheitsgruppe: Radler gehören auf den Bürgersteig

Kontroverse um den Ausbau der Parkstraße: Verkehrssicherheitsexperten warnen vor " trügerischer Sicherheit"

Wüste

Den Mitarbeitern aus dem Fachbereich Städtebau verschlug es fast den Atem: Bei der Neugestaltung der Parkstraße sollen die Radfahrer nun doch auf dem Bürgersteig bleiben. Und auf einige Mittelinseln soll zugleich verzichtet werden. So hat es die Mehrheit von CDU und FDP im Stadtentwicklungsausschuss beschlossen, jetzt müssen die Pläne geändert und die Bürger noch einmal beteiligt werden.

Für die Verkehrsplaner und die Straßenbauer war die Arbeit eigentlich schon gelaufen. Sie hatten die Empfehlungen von Radverkehrsexperten aufgegriffen, nach denen die Radwege auf die Fahrbahn verlegt werden sollten. Aus Sicherheitsgründen, wie es heißt. Radler sollten dort fahren, wo sie von den Autofahrern auch wahrgenommen werden, erklärte Franz Schürings, der Leiter des Fachbereichs Städtebau. Von allen Verkehrssicherheitsexperten werde diese Ansicht vertreten. Es sei eine " trügerische Sicherheit", Radfahrer aufs Hochbord zu schicken. Dann nehme das Unfallrisiko erwiesenermaßen zu.

Davon ließen sich die Politiker der Mehrheitsgruppe jedoch nicht überzeugen. Sie pochten auf ihren Änderungsantrag, in dem sie ebenfalls Sicherheitsaspekte geltend machen. Die Parkstraße sei eng, die Zahl der Busse und Autos beträchtlich. Zudem werde der Fahrradweg von vielen Kindern und älteren Menschen benutzt.

Gerade Kinder bis zu zehn Jahren dürften doch ohnehin auf dem Fußweg fahren, konterte der SPD-Politiker Ulrich Hus. Die Mehrheitsgruppe könne doch nicht einfach die Empfehlungen der Experten übergehen.

Verkehrsplaner Hans-Jürgen Apel kündigte an, dass die Bürgerbeteiligung noch einmal von vorn beginnen müsse, mit einer neuen Hauswurfsendung, die viele Anlieger womöglich irritieren werde.

Der ganze Zeitplan laufe aus dem Ruder, warnte Fachdienstleiter Jürgen Schmidt vom Fachdienst Straßenbau: Wenn der Radweg anders verlaufe, müsse eine neue Ausführungsplanung her. Dann ließen sich die Straßenbauarbeiten nicht mehr in einem Zuge mit dem Kanalbau der Stadtwerke unter einen Hut bringen. Eine provisorische Abdeckung werde so unvermeidlich.

Augen zu und durch

Von R. Lahmann-Lammert

Es mag gute Gründe geben, fertige Pläne noch einmal zu ändern. Nicht alles, was Experten ausbrüten, hält kritischen Blicken stand. Als der Stadtentwicklungsausschuss jetzt über die Radwege an der Parkstraße diskutierte, war es umgekehrt. Für die Politiker von CDU und FDP, die den Änderungsantrag initiiert hatten, wurde die Luft immer dünner. Sie ignorierten den überzeugenden Nachweis, dass Radwege auf dem Hochbord nur trügerische Sicherheit vorgaukeln. Die Unfallzahlen sprechen eine deutliche Sprache. Dann die Frage, ob sich die Stadt nicht unglaubwürdig macht, wenn sie erst und dann hott ruft Augen zu und durch, sagte sich die Vertreter der Ratsmehrheit. Auch als es um die Kosten ging. Natürlich wird die Umgestaltung jetzt nicht billiger, sondern teurer. Die Argumente verpufften. Aus Angst, bei einem Rückzieher das Gesicht zu verlieren? Zuhören, abwägen, entscheiden. So zeigt man Größe.

SO SOLL ES BLEIBEN: Nach dem Willen von CDU und FDP bleibt der Radweg an der Parkstraße auf dem Hochbord.

Foto:
Jörn Martens
Autor:
rll


Anfang der Liste Ende der Liste