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1.
Erscheinungsdatum:
22.09.2006
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Rückblick
in
das
Jahr
1906,
als
in
der
Rolandstraße
die
neue
Synagoge
eingeweiht
wurde.
Überschrift:
Ein jüdischer Toast auf den Kaiser
Zwischenüberschrift:
September 1906: Neue Synagoge
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Vor
100
Jahren
wurde
in
Osnabrück
die
prächtige
neue
Synagoge
in
der
Rolandstraße
eingeweiht.
Bei
der
großen
Feier
am
13.
September
ließen
es
die
jüdischen
Repräsentanten
nicht
an
patriotischen
Bekundungen
fehlen.
Innerhalb
eines
Jahres
war
das
Gebäude
fertig
gestellt
worden.
Baumeister
Münchhausen
aus
Köln
hatte
im
"
modern-
romanischen
Stil"
gebaut.
Traditionell
war
der
Mittelraum
für
die
Männer
der
Gemeinde
vorgesehen,
die
Emporen
links
und
rechts
den
Frauen
vorbehalten.
Im
Osten
des
Gebäudes
befand
sich
das
"
Allerheiligste"
,
der
Altar
mit
vier
siebenarmigen
Leuchtern.
Im
Westen
stand
die
Orgel.
Die
Synagoge
war
schon
mit
elektrischem
Licht
ausgestattet:
"
Der
prachtvolle
Kronleuchter
in
der
Mitte
überflutet
den
Innenraum
mit
seinem
hellen
Schein"
,
hieß
es
im
Zeitungsbericht.
Die
nur
500
Seelen
der
Gemeinde
hatten
den
Bau
unter
großen
Opfern
allein
finanziert,
sämtliche
Gewerke
waren
durch
Osnabrücker
Firmen
ausgeführt
worden.
Reden
zur
Eröffnung
hielten
der
Gemeindevorsteher
Bankier
Blumenfeld,
Syndikus
Reimerdes
als
Vertreter
der
Stadt
und
der
Landrabbiner
Dr.
Lob
aus
Emden.
Vor
100
Jahren
Nicht
für
weltliche
Zwecke
sei
das
Haus
erbaut
worden,
sondern
zur
Einkehr
bei
Gott,
sagte
Lob.
Die
Predigt,
die
im
Osnabrücker
Tageblatt
abgedruckt
wurde,
hatte
neben
großem
Dank
die
Bitte
um
Frieden
und
Toleranz
zum
Inhalt.
Beim
festlichen
Empfang
am
Abend
fehlte
ein
Toast
auf
den
Kaiser
ebenso
wenig
wie
der
Hinweis
von
Dr.
Lob,
die
Gemeinde
bestehe
aus
Juden,
die
deutsche
Staatsbürger
seien.
"
Ein
Stamm
im
Staate,
der
aus
vielen
Stämmen
und
Nationalitäten
besteht."
Er
verglich
das
Deutsche
Reich
mit
einem
Schiff,
dessen
Matrosen
sich
aus
allen
Himmelsrichtungen
zusammengefunden
haben,
das
aber
gesteuert
wird
von
einem
Kapitän:
von
Kaiser
Wilhelm.
Weitere
Themen
machten
im
September
1906
Schlagzeilen.
Seit
1904
schon
verhandelten
die
Osnabrücker
Stadtväter
mit
der
Eisenbahndirektion
Münster
um
die
Hochlegung
der
Nord-
Süd-
Trasse,
damals
hieß
die
Strecke
"
Wanne-
Bremen"
.
1906
war
man
sich
zwar
einig,
wer
die
Kosten
tragen
würde,
aber
noch
nicht,
wie
die
Überführungen
der
Meller
Straße,
der
Iburger
Straße,
der
Sutthauser
Straße
und
der
Parkstraße
gestaltet
werden
sollten.
Im
September
einigten
sich
die
städtischen
Kollegien
in
ihrer
Sitzung
auf
horizontale
Brückenbedeckung
mit
4,
20
bis
4,
40
m
Höhe.
Nach
erster
Planung
sollte
nur
die
lburger
Straße
eine
bogenförmige
Überdeckung
bekommen.
"
Dem
weiblichen
Geschlecht
nicht
die
Bäder
vorenthalten"
(Ein
Zeitungsreporter
im
September
1906)
In
der
Herminenstraße
besichtigte
der
Magistrat
die
Neubauten
des
Gemeinnützigen
Bauvereins.
Hier
waren
vier
Ein-
und
vier
Zweifamilienhäuser
entstanden.
Die
Einfamilienhäuser
waren
sechs
Meter
breit
und
acht
Meter
tief.
Im
Hochkeller
befanden
sich
Waschküche
und
Kohlenkammer,
im
Erdgeschoss
Wohnzimmer,
Küche,
Speisekammer
und
Spülklosett.
Im
Obergeschoss
gab
es
zwei
Schlafzimmer
und
darüber
einen
Trockenboden.
Insgesamt
zählte
das
Haus
knapp
50
qm.
Der
Preis
samt
Garten
betrug
5200
Mark,
die
von
den
Besitzern
nach
einer
Anzahlung
von
300
Mark
in
kleinen
Schritten
jährlich
abbezahlt
werden
konnten.
Das
Zweifamilienhaus
war
etwas
geräumiger
und
kostete
7400
Mark.
Der
September
1906
bescherte
den
Osnabrückern
schöne,
heiße
Hochsommertage,
die
Badeanstalt
an
der
Hase
profitierte
besonders
davon.
Alle
gesundheitlichen
Vorteile
wurden
im
Osnabrücker
Tageblatt
herausgestellt,
aber:
"
Warum
man
nicht
auch
Frauen
und
Mädchen
die
örtliche
Gegebenheit
der
Benutzung
der
Flussbäder
gewährt,
ist
eine
Frage,
die
wohl
der
Erörterung
wert
ist.
Es
liegt
eigentlich
gar
kein
Grund
vor,
dem
weiblichen
Geschlecht
die
Bäder
vorzuenthalten"
,
schrieb
der
fortschrittliche
Reporter.
Bis
zum
Kaffeehaus
Schumla
wurden
im
September
1906
die
Gasrohre
gelegt.
Die
Straßenbeleuchtung
reichte
bis
zum
Bröckerweg.
Alle
Anwohner
wurden
aufgefordert
ihre
Anträge
zu
stellen,
damit
auch
sie
in
den
Genuss
von
Gaslicht
und
Kochgas
kommen
konnten.
Die
Osnabrücker
Synagoge,
als
Selbstporträt
von
Felix
Nussbaum
(rechts)
inszeniert.
Neben
ihm
Kantor
Elias
Abraham
Gittelsohn.
Das
Bild
"
Die
beiden
Juden"
ist
1926
entstanden.
Waschmaschine
von
anno
dazumal:
eine
Zeitungsanzeige
aus
dem
September
1907.
Autor:
Christiana Keller