User Online: 2 | Timeout: 22:41Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Giersch für Feinschmecker
Zwischenüberschrift:
Lernstandort Nackte Mühle bringt Wildpflanzen als Delikatessen auf den Teller
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Giersch für Feinschmecker

Lernstandort Nackte Mühle bringt Wildpflanzen als Delikatessen auf den Teller

gil OSNABRÜCK. " Wildpflanzen werden oft als Unkraut verkannt", meint Björg Dewert vom technisch-ökologischen Lernstandort Nackte Mühle. Bei der Veranstaltung " Delikatessen am Wegesrand" bissen am Wochenende die Teilnehmer hinein in Giersch und Brennnesseln. Als Würzkräuter, Gemüse und Limonade kamen sie auf den Tisch.

Fruchtsalat mit Löwenzahnblüten, Knoblauchrauken-Crepes, gefüllt mit Wildgemüse: Als schmackhaft stellen sich diese Spezialitäten heraus und dazu noch gesund, denn viele essbare Wildkräuter gelten auch als Heilpflanzen. " Zu Kriegszeiten aßen wir Brennnesselsalat und Gierschspinat, Spitzwegerich-Sirup half bei Bronchits", erzählt Teilnehmerin Margret Tiede (68). Auch im Mittelalter galt Giersch als Nutzpflanze. Heute ärgern sich Gartenbesitzer über das unausrottbare Kraut.

Anfangs ist es nicht leicht, beim Sammeln das Gewünschte im Wirrwarr der Gräser und Krauter zu entdecken. 13 Teilnehmer sind am Rand von Wald und Wiese mit Körben und Kärtchen zur Pflanzenbestimmung auf der Suche. " Ich finde wenig, ich muss nochüben", scherzt ein junger Mann. Dewert erklärt, wie die Verwechslung mit Giftpflanzen zu vermeiden ist: Giersch erkennt man am dreieckigen Stängelquerschnitt Ein zerriebenes Blatt riecht nach Petersilie. Beifuß duftet würzig und kann so vom giftigen Hahnenfuß unterschieden werden. Straßen und gedüngte Felder solle man meiden, rät er.

" Gesunde Blätter nehmen und gut waschen", heißt es. Brennnesseln macht man unschädlich, indem man die Pflanzen in einem Beutel zusammenknautscht. Dabei brechen die " Brennhaare".

Marius (9) wagt die Mutprobe. Er greift mit vollen Händen in die Nesseln. " Ganz weich, nichts brennt", bestätigt er. " Er hilft gern beim Kochen. Hier lernen wir unkonventionelle Speisen außerhalb des Supermarkts kennen", erklärt seine Mutter Monika Bruns.

Andere zerteilen schon Knoblauchrauke. In einer Mischung aus Eiern, Mehl, Milch und Salz wird sie in der Feldküche zu Crepes gebacken. Brennnesseln und Giersch, mit Zwiebeln und Knoblauch in Fett gedünstet, kommen als Füllung hinein. Zwei Kinder tauchen für Limonade einen Kräuterstrauß in Apfelsaft.

Sieben Speisen werden ausprobiert. Lena Dienstbier und Sabine Bruckner, Studentinnen an der Fachhochschule für Landschaftsentwicklung, kommt die Idee: " Das wäre doch mal was für die Mensa." Barbara Bendul, Angestellte der Mensa in Haste, ist zufällig auch dabei und schlägt vor, das gemeinsam anzuregen. Demnächst also dort Salat mit Klee und Gänseblümchen?

Unkraut? Nein, viele Wildpflanzen kann man essen. Welche Pflanzen geeignet sind und wie man sie zubereitet, das erfuhren die Teilnehmer einer Exkursion des Lernstandorts Nackte Mühle.
Foto: Uwe Lewandowski
Autor:
gil


Anfang der Liste Ende der Liste