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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Ein neuer Aufbruch an alten Bahngleisen
Zwischenüberschrift:
Die Stadt will einen Teil des Güterbahnhofs kaufen - Erschließung für neue Nutzung ab 2007?
Artikel:
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Originaltext:
Ein neuer Aufbruch an alten Bahngleisen

Die Stadt will einen Teil des Güterbahnhofs kaufen - Erschließung für neue Nutzung ab 2007?

Von Klaus Möllers

Osnabrück
Eine der größten innerstädtischen Flächen ist seit Jahren nahezu ungenutzt: der ehemalige Güterbahnhof. Vor zwei Jahren war der Bebauungsplan für diesen Bereich aufgestellt worden. Seitdem ist kaum etwas passiert. Nun ist klar: Die Stadt wird einen wesentlichen Teil des Grundstücks kaufen, um den Weg für die Erschließung des Gesamtareals und die gewerbliche Nutzung frei zu machen.

" Wir gehen davon aus, dass es schon innerhalb der nächsten Wochen zu greifbaren Ergebnissen kommen wird", sagt Holger Schmidt, Bereichsleiter Vertrieb der Aurelis Real Estate GmbH. Die Gesellschaft, deren Anteilseigner zu 49 Prozent die Bahn AG und zu 51 Prozent die West LB sind, ist Eigentümer des rund 18 Hektar großen Geländes.

Nachdem die Bahn den Betrieb wegen zu starker Konkurrenz durch den Schwerlastverkehr auf der Straße 1997 eingestellt hatte, wurde das Grundstück zum Verkauf freigegeben. Aurelis bemüht sich um die Vermarktung.

Ist bei dem Eigner für den Verkauf zunächst nur von " einem ernsthaften Interessenten" die Rede, bestätigt Franz Schürings vom Fachbereich Städtebau, dass die Stadt Osnabrück seit längerem mit der Gesellschaft als Besitznachfolger der Bahn über den Erwerb von Teilen des Grundstücks verhandelt.

Dennoch: Im Fachbereich Städtebau will man sich noch nicht auf einen exakten Zeitpunkt für eine Vertragsunterzeichnung festlegen. Aus der Verwaltung ist aber auch zu erfahren, dass man nur noch auf eine schriftliche Bestätigung der Aurelis wartet. Sie könne Anfang September kommen.

Entscheidend für die Umgestaltung bleiben nun die Sanierungsbereiche, die im Bebauungsplan 15, 9 Hektar des Grundstücks ausmachen. Der größere Teil davon ist baulich nutzbar.

So wird das Gelände im Wesentlichen in zwei Bereiche gegliedert: Die Stadt kauft einige der nördlich, zur Hase hin, gelegenen Flächen. Hier ist unter anderem ein Regenrückhaltebecken geplant, über das Regenwasser vorgeklärt in die Hase abgeleitet wird. Ebenso will man den Ringlokschuppen erwerben, dessen Nutzung vorerst offen bleibt. Ein Umbau als Halle für Großveranstaltungen kommt laut Schürings speziell wegen der schlechten Verkehrsanbindung weiterhin nicht infrage.

Mit einer südlich verschwenkten Straße, die das komplette Areal durchzieht, wird der Güterbahnhof für den Verkehr erschlossen. Die Kosten für den Straßenteil im Sanierungsgebiet tragen Bund, Land und Stadt in Drittelfinanzierung. Allerdings müssen für die Straße Gleise entfernt und die Hallen der ehemaligen Expressgutabfertigung abgerissen werden. Einige der Hallen auf dem Gelände werden derzeit noch vom Autohersteller Karmann zu Lagerzwecken genutzt.

Alle südlich, zur Neulandstraße hin, gelegenen Flächen wiederum vermarktet die Aurelis GmbH an private Interessenten. Wer also als weiterer Eigner neben der Stadt ins Geschäft kommen will, wird sich an die Maßgaben des Bebauungsplanes halten müssen, der ausschließlich gewerbliche Nutzung vorsieht. Einzelhandel oder ein Großkaufhaus sind aus Rücksichtnahme auf die City-Geschäfte ausgeschlossen. Büros, Dienstleistungen und produzierendes Gewerbe hingegen werden gewünscht. Als " exzellenten Wirtschaftsstandort" preist Wolfgang Gurk, Geschäftsführer der Wirtschaftförderung Osnabrück, die Vorteile des Standorts. " Die Nähe zum Hauptbahnhof und der Innenstadt" allein schon seien zwei Argumente, die auch die Stadt für eine Ansiedlung von Firmen optimistisch stimme. Dass der nahe gelegene Hasepark bis heute noch nicht Komplett privat bewirtschaftet werde, sei im Vergleich zum Güterbahnhof letztlich auch " eine Frage des Preises". Für Interessenten sei bisher aber kein Zeithorizont für den Erwerb absehbar gewesen. Auch Ingo Hoppe, Sanierungsbeauftragter im Fachbereich Städtebau, unterstreicht, dass man " ohne Erschließung" über Ansiedlung " nicht zu diskutieren" brauche. Dennoch, so Schürings, sei das Jahr 2007 für die innere Erschließung realistisch: " Sobald wir das Grundstück haben, fangen wir mit den Vorbereitungen an."

ZERSCHLAGENE SCHEIBEN und verlassene Lagerhallen prägen das Bild am alten Güterbahnhof. Die Gebäude werden zum Teil schon seit Jahren nicht mehr genutzt. Einige sollen abgerissen werden, um für neue Nutzung Platz zu schaffen.
Foto: Egmont Seiler

LEER STEHEN auch die sanitären und Verwaltungsbereiche. Nur die Anschlüsse funktionieren noch. Foto: Egmont Seiler

Zur Sache: Verkehrsanbindung

Frankenstraße als Zufahrt

Außer der Erschließung des Güterbahnhofs auf dem Gelände selbst sieht die Stadt für die Anbindung an den Stadtverkehr auch Änderungen in der Verkehrsführung vor. Grundlage ist der Bebauungsplan, der eine Fläche von insgesamt 35 Hektar betrifft, Teile der Hase und intakte Bahnflächen eingeschlossen.

Geplant ist, die Frankenstraße aus Richtung Fledder umzulegen und verschwenkt unter einer Eisenbahnbrücke (Strecke Bremen-Münster) hindurchzufuhren. Dazu muss eine neue, zweite Brücke gebaut werden. Im heutigen Zufahrtsbereich des Güterbahnhofs entsteht so eine neue Verknüpfung mit der Hamburger Straße in Form einer Kreuzung. Die Frankenstraße wird also auf einer neuen Trasse als Hauptzufahrtsweg in das Gelände geführt.

Die heutige Frankenstraße wiederum wird zur Hamburger Straße hin geschlossen, soll Sackgasse werden und ist dann nur noch von der Dammstraße her befahrbar. Für jene baulichen Abschnitte, die als Sanierungsgebiet ausgewiesen sind, teilen sich Bund, Und und die Stadt die Kosten nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz zu je einem Drittel.
Autor:
Klaus Möllers


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