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1.
Erscheinungsdatum:
10.08.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
Naturschutzbund
(Nabu)
Osnabrück
schließt
in
diesem
Sommer,
die
seit
2003
laufende
Kartierung
von
Laubfroschvorkommen
im
Landkreis
Osnabrück
ab.
Der
Artikel
beschreibt
das
Projekt
und
die
Biologie
des
Laubfrosches.
Ein
"
Zur
Sache:
Schutz
von
Laubfröschen"
Artikel
vertieft
das
Thema.
Ein
Bild
zeigt
einen
rufenden
Laubfrosch,
das
andere
Andreas
Peters
beim
Lauschen.
Überschrift:
Immer den Ohren nach zum Fröschezählen
Zwischenüberschrift:
Naturschutzbund schließt seine Laubfrosch-Kartierung ab - Immer weniger Tiere präsent
Artikel:
Originaltext:
Immer
den
Ohren
nach
zum
Fröschezählen
Naturschutzbund
schließt
seine
Laubfrosch-
Kartierung
ab
-
Immer
weniger
Tiere
präsent
Von
Dorte
Eilers
Osnabrück
Es
ist
Nacht
in
Kloster
Oesede.
Der
Mond
scheint,
und
eine
Ente
quakt
verschlafen
ein
Rebhuhn
an.
"
Komisch"
,
sagt
Andreas
Peters
und
zückt
sein
Handy.
Aus
dem
Telefon
ertönt
plötzlich
ein
lautes
"
Äpp-
äpp-
äpp"
.
Peters
lauscht,
doch
der
Laubfrosch
schweigt.
Bedenklich.
Eigentlich
müssten
Andreas
Peters
und
die
Mitarbeiter
des
Naturschutzbundes
(Nabu)
Osnabrück
jubeln:
In
diesem
Sommer
wird
der
Nabu
seine
Laubfrosch-
Kartierung
in
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
abgeschlossen
haben.
Seit
2003
wurden
auf
einer
Fläche,
die
größer
ist
als
das
Saarland,
Tümpel
und
Teiche
abgegrast,
um
auch
noch
den
letzten
Laubfrosch,
bestens
bekannt
aus
Märchen
und
Meteorologie
als
Froschkönig
oder
Wetterfrosch,
zu
entdecken.
Ein
arbeitsaufwändiges
Projekt
mit
einem
jedoch
erschreckenden
Ergebnis.
Wo
in
den
50er
Jahren
noch
in
fast
jedem
Tümpel
der
Laubfrosch
seine
Bahnen
zog,
hat
sich
das
Vorkommen
des
grünen
Artgenossen
heute
auf
ein
Drittel
reduziert.
Im
Stadtgebiet
gibt
es
sogar
nur
noch
ein
einziges
Laubfroschvorkommen:
in
Atter
an
der
Kuhlbreite.
"
Alarmierend"
,
findet
Andreas
Peters.
Großflächige
Landschaftsveränderungen,
wie
zum
Beispiel
Zerstörung
von
Wasser-
und
Landlebensräumen,
hätten
das
Vorkommen
so
minimiert,
dass
der
Laubfrosch
jetzt
auf
der
roten
Liste
der
gefährdeten
Arten
stehe.
Der
Nabu
wollte
deshalb
mit
dem
Projekt
schauen,
wo
es
überhaupt
noch
Laubfrösche
gibt,
um
nach
Auswertung
der
Daten
Schutzmaßnahmen
erarbeiten
zu
können,
die
den
Laubfrosch
vor
dem
Verschwinden
bewahren.
"
Das
ist
schon
eine
Leistung,
diese
Arbeit
allein
mit
Ehrenamtlichen
zu
bewältigen"
,
sagt
Peters.
Seit
drei
Jahren
bildet
der
Diplom-
Biologc
Freiwillige
aus,
die
beim
Kartieren
helfen
wollen.
Als
Einführung
organisiert
er
meist
eine
Exkursion
zu
ehemaligen
Fischteichen
nach
Kloster
Oesede.
"
Zu
sehen
bekommt
man
die
nur
sechs
Zentimeter
großen
Frösche
eher
selten"
,
so
Peters.
"
Aber
hören
kann
man
sie
meist
schon
kilometerweit."
Die
Frösche
werden
anhand
ihres
charakteristischen
Quakens
während
der
Paarungszeit
gezählt.
Der
Ruf
des
Männchens
klingt
wie
ein
hartes
"
Äpp-
äpp-
äpp"
mit
vier
bis
sechs
Rufen
pro
Sekunde.
"
Ein
beeindruckendes
Schauspiel"
,
wie
Andreas
Peters
findet.
Nach
der
Exkursion
nach
Kloster
Oesede
bekommen
die
freiwilligen
Helfer
dann
einen
Erfassungsbogen
in
die
Hand
gedrückt
und
ein
fünf
mal
fünf
Kilometer
großes
Gebiet
zugewiesen,
in
dem
an
den
dort
vorhandenen
Laichgewässern
gezählt
wird.
"
Natürlich
können
Laien
nicht
auf
Anhieb
abschätzen,
ob
da
nun
zwei
Frösche
oder
20
quaken"
,
weiß
Peters,
"
doch
uns
geht
es
im
Grunde
auch
erst
einmal
darum,
ob
überhaupt
noch
Laubfrösche
an
dieser
Stelle
leben."
Der
Biologe
findet
es
sowieso
wichtig,
ein
allgemein
öffentliches
Interesse
für
den
Laubfrosch
zu
wecken,
da
er
einfach
ein
Sympathieträger
sei.
Obwohl
die
Kartierung
jetzt
abgeschlossen
ist,
freut
sich
der
Nabu
natürlich
über
jeden
Anrufer,
der
einen
Laubfrosch
gehört
haben
will.
Wer
sich
dabei
nicht
sicher
ist,
kann
sich
den
Ruf
aus
dem
Internet
unter
www.nabu-
os.de
herunterladen.
Oder
ihn,
wie
Andreas
Peters,
gleich
auf
sein
Handy
spielen.
"
Jedem
das
seine"
,
sagt
der
Biologe
und
lacht.
MIT
DEN
OHREN
"
erlauschen"
Andreas
Peters
und
die
Mitarbeiter
des
Naturschutzbundes
Laubfrösche
in
und
um
Osnabrück.
Foto:
Uwe
Lewandowski
NUR
SELTEN
ZU
SEHEN:
Einen
solchen
Laubfrosch
in
seiner
typischen
Umgebung
am
Rande
eines
Gewässers
bekommen
Naturfreunde
in
Osnabrück
nur
noch
selten
zu
Gesicht.
Foto:
dpa
Zur
Sache:
Schutz
von
Laubfröschen
Als
die
Gebrüder
Grimm
1812
ihr
Märchen
von
dem
"
Froschkönig"
veröffentlichten,
bewiesen
sie
nicht
gerade
biologische
Kenntnisse.
Der
nur
sechs
Zentimeter
große
und
neun
Gramm
schwere
Laubfrosch,
der
als
Vorbild
für
diese
Märchenfigur
galt,
wäre
wahrscheinlich
eher
von
der
goldenen
Kugel
der
Prinzessin
erschlagen
worden,
als
dass
er
sie
hätte
aus
dem
Brunnen
fischen
können.
Dennoch
wählte
der
Naturschutzbund
Nordrhein-
Westfalen
den
Titel
"
Ein
König
sucht
sein
Reich"
für
sein
Laubfrosch-
Schutz-
Projekt.
Dieses
Projekt
galt
dem
Nabu
Osnabrück
als
Vorbild.
Zusammen
mit
dem
Nabu
Altkreis
Lingen,
Grafschaft
Bentheim
und
dem
BUND
Osnabrück
wollen
sie
den
Schutz
des
Laubfrosches
im
niedersächsischen
Teil
des
Euregio-
Gebietes
vorantreiben.
Dazu
gehört
auch
der
Schutz
der
Lebensräume.
Laubfrösche
halten
sich
zur
Nahrungssuche
und
zum
Sonnen
in
den
Blättern
von
Sträuchern
(z.
B.
Brombeeren)
,
Büschen
und
Bäumen
auf.
Für
ihre
Vermehrung
suchen
sie
im
Frühjahr
(April
bis
Juni)
sonnige,
sich
schnell
erwärmende,
flache
Gewässer
auf.
Dort
beginnen
die
Männchen
an
warmen
Abenden
mit
ihren
lauten
Paarungsrufen,
indem
sie
ihre
kehlständige
Schallblase
aufpusten
wie
einen
Luftballon.
In
50
Zentimeter
Entfernung
können
die
kleinen
Frösche
so
eine
Lautstärke
von
bis
zu
90
Dezibel
erreichen
-
so
viel
wie
ein
vorbeifahrender
Lkw.
Um
diesen
lauten
Artgenossen
vor
dem
Aussterben
zu
schützen,
können
zum
Beispiel
Laubfroschgewässer
angelegt
werden,
zugewachsene
Teiche
frei
geschlagen
und
nicht
mehr
genutzte
Fischteiche
abgefischt
werden.
(de)
Autor:
Dorte Eilers