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Überschrift:
Flamingos im Gretescher Feuchtbiotop
Zwischenüberschrift:
Schreitvögel auch ohne Fernglas gut zu erkennen - Biologische Station im Gespräch
Artikel:
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Originaltext:
Flamingos im Gretescher Feuchtbiotop

Schreitvögel auch ohne Fernglas gut zu erkennen - Biologische Station im Gespräch

OSNABRÜCK. Für die Ornithologen in Osnabrück ist es die Sensation: Im Gretescher Feuchtgebiet am Belmer Bach haben sich drei rosafarbene Flamingos niedergelassen.

Seit gut zwei Wochen halten sich die grazilen, langbeinigen Vögel an der Burg Gretesch auf, und es hat den Anschein, dass sie hier auch bleiben werden. Insbesondere die flachen, schlammigen Teiche bieten den Flamingos gute Voraussetzungen. Ihre Hauptnahrung sind Kleinstlebewesen im nährstoffreichen Wasser.

Bisher musste man ins Zwillbrocker Venn an der niederländischen Grenze oder in die Camargue fahren, um Rosaflamingos zu bewundern. Jetzt lassen sich die exotischanmutenden Schreitvögel auch in Osnabrück beobachten. Autofahrer bleiben stehen und staunen beim Anblick der blass-rosa gefärbten Flamingos. Mit ihren grotesk abwärts geknickten Schnäbeln sind sie unverkennbar. Von der Straße aus ist zu sehen, wie sie gemessenen Schrittes durch den Teich waten und ihre Schnäbel ins seichte Wasser stecken. Ein Fernglas ist gar nicht nötig.

Noch vor 50 Jahren waren Rosaflamingos in Mitteleuropa eine ausgesprochene Seltenheit. 1964 wurden einige Exemplare am Dümmer gesichtet. Anfang der 70er Jahre tauchten Flamingos im Zwillbrocker Venn auf. Inzwischen brüten sie dort sogar.

Flamingos sind Zugvögel: Ihr Quartier im Zwillbrocker Venn erreichen sie meist Mitte März. Die drei Vögel in Gretesch wollten dieses Ziel vermutlich ansteuern und haben sich dann verirrt. Das Feuchtbiotop am Belmer Bach ist für Überraschungen gut und entpuppt sich inzwischen als erste Adresse für die Hobby-Ornithologen. Schwarzstörche, Wanderfalken, Fischadler, Nilgänse, Wachtelkönige und Zwergtaucher.

Das weiß auch Detlef Gerdts vom Fachbereich Grün und Umwelt. Er plant den Bau eines fünf Meter hohen Beobachtungsturmes, damit die erwarteten Schaulustigen sich in Ruhe an der Sumpf- und Wasservogelwelt erfreuen können.

" So schafft die Natur Arbeitsplätze!" (Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU)

Falls die Flamingos auf Dauer in der Gretescher Niederung bleiben, wird schon erwogen, eine biologische Station " Gretesch-Bornheide" zu gründen und sie mit einem hauptamtlichen Biologen zu besetzen. Aber das ist einstweilen Zukunftsmusik.

Schneller hat ein Imbiss-Betreiber auf das Flamingo-Fieber reagiert und auf dem benachbarten Schoeller-Parkplatz eine fahrbare Pommes-Bude aufgestellt.

Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), ist begeistert und schließt eine finanzielle Unterstützung für die biologische Station nicht aus. Sein Kommentar: " So schafft die Natur Arbeitsplätze!"

Sensation für alle Vogelkundler: In der Niederung am Belmer Bach in Gretesch halten sich seit zwei Wochen drei Rosaflamingos auf.

Foto: Bernhard Volmer
Autor:
Gerhard Kooiker


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