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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Inhalt:
Überschrift:
Pferde-Shuttle zum Bellevue
Zwischenüberschrift:
Wirt Wilhelm Coesfeld holte seine Gäste um 1900 aus der Stadt ab
Artikel:
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Originaltext:
Pferde-Shuttle zum Bellevue

Wirt Wilhelm Coesfeld holte seine Gäste um 1900 aus der Stadt ab

OSNABRÜCK. " Circa zehn Minuten vor dem Heger Tore gelegen; mit herrlicher Fernsicht, in unmittelbarer Nähe prachtvoller Laub- und Nadelhölzer, ist das Kaffeehaus Bellevue ein beliebter Ausflugsort" - so warb die Kaffeeschenke " Bellevue" an der Lengericher Landstraße (heute Rheiner Landstraße) im Jahr 1912 im Adressbuch der Stadt Osnabrück. Essen gehen kann man hier heute noch immer, aber nicht mehr im " Bellevue", sondern im " Maximilians".

Wohin am Sonntagnachmittag? Um 1900 gab es in Osnabrück zahlreiche beliebte Kaffeeschenken, in denen Ausflügler - nicht nur am Wochenende - gerne verweilten. Für jeden Geschmack war etwas dabei: Die Kaffeehäuser lockten ihre Gäste mit verschiedenen Angeboten, Amüsements und Innenausstattungen von " gediegen rustikal" über " urgemütlich" bis " piekfein".

Ein beliebtes Ausflugsziel war das Kaffeehaus " Bellevue". Bereits 1828 wird das " Haus Bellevue" erwähnt, unklar ist aber, wann die Schenke gegenüber dem damaligen Heger Turm an der Grenze der städtischen Feldmark eröffnet wurde. Wie das Gebäude in jenen Jahren aussah, ist unbekannt, denn ein Feuer zerstörte es im Jahr 1864. Das Lokal wurde wieder aufgebaut, und auch der viel bewunderte Garten, von dem Gäste einen herrlichen Ausblick über die Stadt hatten, wurde wieder eröffnet.

Um 1900 mussten die Gäste sich nicht mehr zu Fuß auf den Weg zum " Bellevue" machen: Jeden Mittwoch ließ Wirt Wilhelm Coesfeld seine Besucher per Pferdewagen vom Heger Tor bis Bellevue chauffieren. Auf der Ansichtskarte ist so ein geräumiger Wagen zu erkennen. Wenige Jahre später gab es bereits an den Sonn- und Feiertagen eine regelmäßige Omnibusverbindung, oder Ausflügler fuhren mit der " Elektrischen" bis zur Lotter Straße und gingen ein Stück zu Fuß.

Zeitreise

Der Ausflug lohnte sich besonders im Sommer: Der Garten mit vielen Lauben, einer großen Veranda und Ausblick lockte die Erwachsenen, die Kinder freuten sich auf den kleinen Tiergarten mit Affenkäfig und exotischen Vögeln. Der große Saal bot zahlreichen Vereinen, Feiern und Hochzeitsgesellschaften Platz, es gab eine Kegelbahn und schon 1912 einen Musikautomaten für Konzertmusik.

Im Kaffeehaus " Bellevue" wurden über ein ganzes Jahrhundert Gäste bewirtet. 1968 wurde das Traditionshaus grundlegend renoviert und modernisiert und weitergeführt. Heute werden hier Gäste mit fantasievollen Kreationen im Restaurant " Maximilians" verwöhnt.

Beschaulich ging es um 1900 zu: das Bellevue auf einer alten Postkarte. Das Motiv hat uns Dieter Mehrmg aus Moers zur Verfügung gestellt.

Heute verwöhnt das " Maximilians" seine Gäste mit lukullischen Genüssen. Foto: Michael Hehmann
Autor:
tos
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