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1.
Erscheinungsdatum:
08.09.2006
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
mit
Bild
der
Pflanzen
über
die
Rizinuusbäume
in
der
Stadt.
Rinzinus
gilt
als
Wunderbaum,
weil
aus
dem
kleinen
Samenkorn,
das
hochgiftig
ist,
in
schnellster
zeit
(ein
paar
Monaten)
ein
baumähnlichers
hohes
Gewächs
kommt.
Blätter
ähneln
dem
Hanf
und
sind
sehr
dekorativ.
Die
Stadt
überlegt,
die
Samen
einzusammeln,
um
Kinder
nicht
zu
gefährden.
Überschrift:
Die Super-Giftpflanze im Blumenbeet
Zwischenüberschrift:
Rizinus als unterschätzte Gefahr: Schon eine Bohne kann ein Kind töten
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Schon
ein
Samenkorn
könnte
ein
Kind
töten.
Denn
Rizinus,
eine
Pflanze
der
Tropen
und
Sub-
tropen,
ist
zwar
hübsch
anzusehen,
aber
auch
hochgiftig.
Und
weil
der
Rizinus
auch
in
den
städtischen
Pflanzungen
wächst,
leben
Osnabrücks
Kleinkinder
derzeit
gefährlich.
Die
Rizinuspflanzen
stehen
allerorten
in
der
Innenstadt
in
Blumenkübeln
und
auf
Pflanzflächen.
So
rings
um
die
Johanniskirche
und
an
der
Johannisstraße,
aber
auch
am
Haarmannsbrunnen.
Die
Pflanzen
sind
jetzt
gut
einen
Meter
groß;
mit
siebenfach
tief
eingeschnittenen
Blättern
und
stacheligen
hellroten
Früchten,
in
denen
jeweils
drei
bohnenförmige
Samenkörner
heranreifen.
Und
dieser
Samen
hat
es
in
sich:
Neben
dem
ungiftigen
Rizinusöl,
das
medizinisch
als
Abführmittel
und
technisch
für
Farben,
Lacke
und
Kosmetika
verwendet
wird,
enthält
die
Frucht
auch
das
hochgiftige
Ricin.
Nach
Fachbüchern
und
Interneteinträgen
schmecken
die
Rizinusbohnen
"
haselnussartig"
,
und
es
folgt
der
gute
Rat
"
keinesfalls
kosten!
"
Immerhin
kann
schon
der
Verzehr
von
einem
Samenkorn
zum
Tode
führen.
(Siehe
auch
"
Zur
Sache"
.)
Die
städtischen
Gärtner
geben
sich
gleichwohl
arglos.
Der
Gartenplaner
und
Diplom-
lngenieur
Dietmar
Münstermann,
der
auch
in
diesem
Jahr
für
die
Stadt
Osnabrück
das
ansonsten
hochgelobte
Konzept
der
Sommerblumen-
Bepflanzung
entworfen
hat:
Ihm
sei
zwar
prinzipiell
bekannt,
dass
Rizinussamen
giftig
ist.
Aber:
"
Die
Dimensionen
waren
mir
so
nicht
bewusst."
Er
habe
die
dekorative
Pflanze
hier
und
da
wegen
der
gewünschten
braun-
roten
Färbung
in
sein
Konzept
aufgenommen.
Wie
viel
davon
aber
im
Stadtgebiet
wirklich
gepflanzt
wurden,
konnte
Münstermann
nicht
sagen:
"
Möglicherweise
hatte
der
Anzuchtbetrieb
einen
Überhang,
dann
hat
die
Stadt
eben
mehr
und
zu
günstigen
Konditionen
davon
bekommen."
Rizinuspflanzen
würden
schon
"
seit
Jahren"
immer
mal
wieder
in
den
städtischen
Rabatten
verwendet,
berichtete
gestern
auch
Klaus
Schröder,
Leiter
des
neuen
Eigenbetriebs
Grünflächen
und
Friedhöfe.
Er
wisse
auch
um
das
Giftpotenzial,
so
Schröder
weiter:
"
Aber
viele
Pflanzen
sind
nun
mal
giftig."
Das
gelte
für
die
Samen
der
Kartoffel,
für
den
Ziertabak,
für
grüne
Bohnen
und
den
Knollenblätterpilz
auch.
"
Gefährlich
ist
nur,
was
man
verwechseln
kann."
Schröder
appellierte
gestern
zunächst
an
die
Aufsichtspflicht
der
Eltern.
Er
gab
dann
aber
auch
zu
überlegen,
ob
die
Stadtgärtner
in
den
nächsten
Tagen
die
Rizinusfrüchte
abschneiden
und
einsammeln
könnten.
KOMMENTAR
Von
Frank
Henrichvark
Leichtfertig
"
Nichts
in
den
Mund
stecken
und
nichts
essen,
was
man
nicht
kennt!
Wie
oft
und
völlig
zu
Recht
haben
Eltern
ihren
kleinen
Kindern
diesen
Grundsatz
eingebläut.
Denn
die
Natur
hält
in
Garten,
Wiese
und
Wald
vieles
bereit,
das
zwar
hübsch
anzusehen,
aber
für
die
menschliche
Ernährung
mehr
oder
weniger
geeignet
und
sogar
gefährlich
ist.
Aber
darf
eine
Kommune
im
Vertrauen
auf
die
Aufsichtspflicht
der
Eltern
leichtfertig
handeln
und
das
ganze
Füllhorn
der
Natur
auf
Beeten
und
Grünflächen
ausschütten?
Schon
werden
doch
nur
noch
Kastanienbäume
gepflanzt,
die
keine
Früchte
tragen:
Das
Autoblech
könnte
sonst
Beulen
bekommen.
Wer
den
giftigen
Goldregen,
dessen
Früchte
so
fatal
wie
Erbsen
aussehen,
auf
Kinderspielplätze
pflanzt,
handelt
jedenfalls
fahrlässig.
Und
für
den
teuflischen
Rizinus
sollte
Gleiches
gelten:
Die
Früchte
wachsen
in
Reichweite
eines
Kleinkindes,
sie
sind
hübsch
bunt
gefleckt
und
schmecken
wie
Haselnüsse.
f.henrichvark@
neue-
oz.de
Supergift
Ricin
Die
Rizinusbohnen
enthalten
neben
dem
begehrten
Rizinusöl
zu
0.1
Prozent
auch
das
Glykoprotein
Ricin.
Es
ist
eines
der
stärksten
bekannten
Gifte:
Schon
zwei
Samenkörner
können
einen
Erwachsenen
töten.
Ricin
gilt
als
chemischer
Kampfstoff
und
machte
bereits
1978
Schlagzeilen
("
Regenschirmmord"
),
als
der
bulgarische
Regimekritiker
Georgi
Markow
vom
KGB
getötet
wurde.
Zuletzt
wurde
2002
mit
Ricin
ein
Giftanschlag
auf
einen
amerikanischen
Senator
verübt,
auch
muslimische
Fundamentalisten
in
Großbritannien
sollen
mit
Ricin
hantiert
haben.
Rizinusöl
dagegen
wird
als
Abführmittel
und
technisches
Öl
für
Kosmetika,
Farben
und
Lacke
verwendet.
Die
Presskuchen
der
Rizinusfrucht
werden
erhitzt,
wobei
das
Ricin
zerfällt
und
somit
unschädlich
wird,
und
dann
als
Viehfutter
verwendet.
Lia
locken
die
roten
Blätter
der
Rizinuspflanze,
ihre
Mutter
zieht
sie
zurück.
Hinten
schauen
die
Geschwister
Kira
(9)
und
Timo
(6)
zu.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
fhv