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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Litfaßsäule wirbt noch immer
Zwischenüberschrift:
Die Bremer Straße an der Ecke zur Wesereschstraße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Litfaßsäule wirbt noch immer

Die Bremer Straße an der Ecke zur Wesereschstraße

OSNABRÜCK. Rechts und links von kleinen Bäumen gesäumt, macht die Bremer Straße an der Einmündung zur Wesereschstraße auf dem Bild von 1943 einen beschaulichen Eindruck. Ein Teil der Bäume ist bis heute erhalten geblieben, allerdings nur auf der rechten Bildhälfte. Die anderen mussten im Laufe der Jahre der verbreiterten Fahrbahn weichen.

Zeitreise

Erhalten geblieben ist das prägnante Gebäude mit dem Vorbau am vorderen linken Bildrand. Allerdings wurde die Fassade neu gestaltet. Statt strukturierender dunkler Fensterstürze ist das Haus nun hell verputzt. Außerdem ist die Aufteilung der Fenster inzwischen verändert worden.

Eine Ampelanlage regelt heute den Verkehr auf der Bremer Straße, die von Straßenlaternen gesäumt ist. Auf beiden Bildern ist eine Litfaßsäule zu sehen. Das ältere Exemplar wurde von der linken auf die rechte Straßenseite verlegt und durch ein modernes ersetzt. Am linken oberen Bildrand ist ein Schornstein zu erkennen. Er gehört zum Bahnbetriebswerk " Kamerun". Der Bau, der 1878 begonnen wurde, diente der Wartung und Instandsetzung von Dampflokomotiven. Zunächst entstand auf dem Gelände ein Ringlokschuppen mit Drehscheibe, dem 1918 ein weiterer folgte. Das Bahnbetriebswerk hatte verschiedene Namen " Betriebswerk Osnabrück Hbf" oder auch - wegen seiner Lage - " Bw Bremer Straße". Den Beinamen " Kamerun" erhielt es noch vor der Jahrhundertwende.

Die Werksarbeiter waren durch ihre Tätigkeit vom Kopf bis zu den Füßen von Ruß geschwärzt. Wenn ihre Frauen ihnen mittags das Essen brachten, erinnerten ihre Männer sie an die Einwohner des afrikanischen Landes, das 1885 deutsche Kolonie geworden war. Wegen zahlreicher Aufstände, die die Kolonialisierung begleiteten, war Kamerun damals in aller Munde. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Betriebswerk zwar stark zerstört, jedoch wurden hier bis zum Ende der Dampflokzeit im Jahr 1968 Lokomotiven gewartet. Als die Strecke Osnabrück-Münster 1966 elektrifiziert wurde, kamen Elektroloks hinzu. Heute sind ausschließlich Dieselloks in dem Werk beheimatet.

Einen beschaulichen Eindruck macht die Bremer Straße mit kleinteiligem Kopfsteinpflaster und Bäumen am Straßenrand, hier auf dem Foto aus dem Jahr 1943. Das Bild haben wir dem Buch " Alt Osnabrück". Band 2. entnommen, erschienen im Verlag H. Th. Wenner.

Nur wenige Häuser von früher sind an der Bremer Straße erhalten geblieben. Foto: Martens
Autor:
Marie-Luise Braun


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