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So wird der Neumarkt "aktiviert"
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Heute Startschuss für eine neue Entwicklung?
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So wird der Neumarkt " aktiviert"

Heute Startschuss für eine neue Entwicklung?

Von Wilfried Hinrichs

OSNABRÜCK. " Flächen aktivieren": Das ist das Zauberwort, das Experten und Politiker im Munde führen, wenn sie über die aktuellen Pläne zum Neumarkt sprechen. Heute berät der Stadtentwicklungsausschuss, wie der Neumarkt " aktiviert" werden kann.

Der Ausschuss (17 Uhr, Stadthaus 1, Raum 717) soll den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Neumarkt fassen. Das ist der formelle Startschuss für das gesetzlich vorgeschriebene Planungsverfahren. Zu Grunde liegt der veränderte Masterplan des Büros Gewers, Kühn und Kühn aus Berlin und der CM Immobilienentwicklung GmbH aus Münster.

Der Masterplan sieht unter anderem vor, die ehemaligen Wöhrl-Flächen zu " aktivieren". Der Komplex soll bis zur Ecke Johannisstraße / Neumarkt ausgedehnt und dort ein repräsentativer Eingang geschaffen werden. Stadtbaurat Wolfgang Griesert ist optimistisch, dass dieses Objekt (im Plan als Baulos 1 bezeichnet) eines Tages umgesetzt werden kann. Es habe offenbar ermutigende Gespräche mit den Eigentümern der Häuser gegeben.

Eine Galerie mit 15 000 Quadratmetern Verkaufsfläche wäre möglich. Verträgt sich das mit den Investitionen, die L+ T an der Großen Straße plant? Griesert sagt Ja: Es gehe schließlich nicht um neue, zusätzliche Flächen, sondern - jetzt kommt' s wieder - um " die Aktivierung schon vorhandener, aber nicht mehr marktgerechter Flächen". Die Planer hätten nach seiner Kenntnis " sehr, sehr interessante Rückmeldungen" von möglichen Mietern erhalten. Man sei bemüht, Anbieter nach Osnabrück zu holen, die in der Stadt noch nicht vertreten seien.

Der neue Masterplan sieht den Bau eines Eckhauses bei H& M vor, wo gerade ein neuer Eingang zur Neumarkt-Passage geschaffen wurde. Ein Problem sei das nicht, sagt Griesert. Es gebe Möglichkeiten, den Eingang in ein Gebäude zu integrieren. Der Neumarkt erhielte mit diesem Eckpunkt einen klaren Raumabschluss und seine historische Größe zurück, meint der Stadtbaurat.

Anette Meyer zu Strohen (CDU), Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses, bejaht die Planung, weil damit die Chance bestehe, das ehemalige Wöhrl-Haus zu " aktivieren". Dass der Neumarkttunnel im Masterplan bislang keine Rolle spielt, ist aus ihrer Sicht " überhaupt kein Problem". Es seien noch " tausend Schritte zu bewältigen", und einer davon sei die Anbindung des Tunnels. Die CDU-Politikerin ist überzeugt: " So kann es etwas werden mit dem Neumarkt", allerdings nicht von heute auf morgen. " Ich sag mal: Fünf Jahre wird das mindestens dauern."

FDP-Sprecher Dr. Thomas Thiele hält die Planung für eine richtige Weichenstellung: " Es ist gut, dass wir die Masterplanung gemacht haben. Endlich setzt sich eine Entwicklung in Gang nach langer Zeit des Stillstands." " Hervorragend" findet er die Konzepte für den Wöhrl-Komplex und die Platzgestaltung. Thiele geht von einem " breiten Konsens der Politik in den wesentlichen Punkten" aus und ist daher zuversichtlich, dass der Neumarkt bald " die Aufwertung bekommt, die er verdient".

Die SPD unterstützt die Pläne für ein Einkaufszentrum im Wöhrl-Haus. Dieses Projekt gebe den entscheidenden Impuls zur Weiterentwicklung des Neumarktes und werde Folgeinvestitionen in der Johannisstraße auslösen, heißt es in einer Stellungnahme der Partei. Als Hindernis für die schnelle Realisierung dieser " Neumarkt-Galerie" erweise sich aber der Masterplan selbst, weil wichtige Fragen etwa zum Auto- und Busverkehr, zum Neumarkttunnel und über die Wirkung des geplanten Eckgebäudes (beim H& M) unbeantwortet blieben. Die SPD werde dem Aufstellungsbeschluss nur zustimmen, wenn diese Fragen geklärt würden. " Einen Blankoscheck zur Gestaltung des Neumarktcs werden wir nicht unterschreiben", teilt die SPD mit.

Die Grünen sehen sich in ihrer Meinung über die Tunnelrenovierung bestätigt: eine " vorhersehbare, millionenteure Fehlinvestition". Vorschläge, in der Passage ein Fahrradparkhaus oder eine Disco einzurichten, zeigten " das ganze Desaster der Mehrheitsentscheidung von CDU/ FDP", heißt es in einer Erklärung von Sabine Bartnik und Michael Hagedorn. Die Grünen begrüßen die geplante Einkaufsgalerie auf der Südseite und fordern, bei der Verkehrsführung dem öffentlichen Nahverkehr Vorrang vor dem Autoverkehr zu geben. " Wichtig ist, dass der Neumarkt ein für Fußgänger erlebbarer Platz mit urbanem Flair wird", so Hagedorn.

Bauleitplanung

Wo immer in einer Kommune etwas gebaut werden soll, ist die Bauleitplanung berührt. Sie steuert die Nutzung der Flächen. Das Baugesetzbuch regelt das Verfahren und die öffentliche Beteiligung. Mit dem Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan bekundet eine Kommune den Willen, in einem genau umgrenzten Bereich eine Bebauung zu ermöglichen. Die Öffentlichkeit wird in der frühzeitigen Anhörung und in der öffentlichen Auslegung der Pläne beteiligt. Die Stadt zeigt die Pläne auch im Internet. Jedermann hat die Möglichkeit, sich über die Pläne zu informieren und Bedenken zu äußern. Dem Stadtrat obliegt es am Ende, die Bedenken abzuwägen und den Satzungsbeschluss zu fassen.
Internet www.osnabrueck.de

Der Ausgangspunkt des Planverfahrens: Im Ex-Wöhrl-Haus könnte eine Einkaufsgalerie entstehen (1), vor H & M soll ein Eckgebäude den Platz abgrenzen. Die Sparkasse will das Eckgrundstück an der Hase (3) vermarkten und sucht Interessenten mit geeigneten Konzepten. Ausbaupläne gibt es für das Haus an der Ecke zur Großen Straße (4).
Grafik: Mathias Michel
Autor:
Wilfried Hinrichs


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