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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
War es das Gift, der Sperber oder die Kälte?
Zwischenüberschrift:
Wenn Meisen im Nistkasten verenden, kommen verschiedene Todesursachen infrage
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
War es das Gift, der Sperber oder die Kälte?

Wenn Meisen im Nistkasten verenden, kommen verschiedene Todesursachen infrage

Schinkel

Heinz Kiesewalter ist untröstlich. Jedes Jahr freut er sich über die Meisen, die in seinem Garten brüten. Aber jetzt liegen sechs tote Junge im Nest. " Vergiftet", sagt der 68-Jährige verbittert. Doch für den Meisen-Tod kann es auch andere Gründe geben.

Nicht nur in seinem Garten, auch in der Nachbarschaft an der Schwanenburgstraße hängen überall Meisenkästen, die der Heimwerker gebaut hat. Schon vor einem Jahr entdeckte Heinz Kiesewalter in einem Nest tote Blaumeisen, jetzt hat es die jungen Kohlmeisen getroffen. In dem Nest lagen sechs tote Junge und zwei Eier, ein Küken fehlte. " Für mich ist das ein Trauerfall", sagt der Schinkelaner und macht Gärtner dafür verantwortlich, die allzu leichtfertig mit der Giftspritze hantierten. Die Meisenbabys seien an vergifteten Insekten zu Grunde gegangen.

Möglich, aber keineswegs sicher, sagt der Vogelkundler Dr. Gerhard Kooiker: " Blau- und Kohlmeisen sind bei uns die häufigsten Vögel", rechnet er vor, es sei ganz normal, dass hier und dort mal eine Brut verloren gehe. Zum Beispiel weil ein Sperber einen Elternteil wegfängt und das verbleibende Alttier nicht genug Futter für den piepsenden Nachwuchs heranschaffen kann.

Auch ein Kälteeinbruch kann nach Kooikers Beobachtungen zum Hungertod von jungen Meisen führen, weil bei tiefen Temperaturen nicht genug Insektennahrung zur Verfügung steht. Das sei in diesem Jahr aber nicht der Fall, denn von einem allgemeinen Meisensterben könne keine Rede sein.

Kooiker hat in seinem Garten nachgeschaut und " sieben kräftige Burschen" im Nest vorgefunden. In diesen Tagen werden sie flügge.

Kooikers Trost für alle Vogelfreunde, die über eine verlorene Brut traurig sind: Es sei gar nicht so selten, dass ein Meisenpärchen es noch einmal versuche und mit dem zweiten Gelege mehr Glück habe.

TRAURIGER ANBLICK: Heinz Kiesewalter hat sechs tote Meisenküken in diesem Nest entdeckt. Foto: Egmont Seiler
Autor:
rll


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