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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Überschrift:
Pizza statt Müllgebühr?
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Originaltext:
Pizza statt Müllgebühr?

Schlupfloch wird geschlossen

hin OSNABRÜCK. Da hat ein Sparfuchs eine vermeintlich gute Idee: Er meldet die Müllabfuhr für die Dauer seines Sommerurlaubs einfach ab. Das Cleverle spart ein paar Euro, macht der Müllabfuhr aber eine Menge Arbeit. Und damit soll jetzt Schluss sein.

" Die Menschen suchen immer mehr nach Möglichkeiten, Geld zu sparen", sagt Martin Donnermeyer, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes. Die Idee, sich während des Sommerurlaubs aus der öffentlichen Entsorgungskette auszuklinken, hat Schule gemacht. Im wahrsten Sinn des Wortes. Denn nicht nur Privatleute zeigten ihren vorübergehenden Verzicht auf die Müll-Dienstleistung an, auch Schulen. " Mehr als die Hälfte der Osnabrücker Schulen", sagt Donnermeyer, meldeten sich während der Sommerferien ab.

Zurzeit liegen etwa 30 befristete Abmeldungen von Privatleuten für die Ferienzeit vor. Und es werden immer mehr, wie der Chef der Müllabfuhr sagt. Meistens erstreckt sich die Müllpause auf vier bis fünf Wochen. Die Sommerferien sind natürlich die Haupt-Auszeit, gefolgt von den Osterferien.

Wer eine 120-Liter-Tonne benutzt, zahlt im Jahr 150 Euro Gebühren. Einen Monat auszusetzen erspart also 12, 50 Euro. Das dürfte im Italien-Urlaub für eine Pizza und einen halben Liter Rotwein reichen.

Der clevere Gebührensparer belastet aber damit die anderen Gebührenzahler, denn die Fixkosten werden auf weniger Müllerzeuger verteilt. Man könnte darüber hinwegsehen, denn die Auswirkungen bleiben " eher minimal", wie Donnermeyer sagt.

Aber der Verwaltungsaufwand raubt im Abfallwirtschaftsbetrieb Personalkapazitäten, die in der Urlaubszeit für den Regelbetrieb benötigt werden.

Die abgemeldeten Tonnen müssen eingezogen und nach Ablauf der Müll-Pause wieder zurückgebracht werden. Im Prinzip ist das so. Tatsächlich verzichten die Müllmänner darauf und riskieren damit, " dass die abfallwirtschaftlichen Angebote widerrechtlich genutzt werden", wie es in einer Vorlage für den Werksausschuss zur heutigen Sitzung heißt. Im Klartext: Die abgemeldete Tonne wird lustig weitergefüllt. Wer weiß denn, ob der Müll-Urlauber tatsächlich verreist ist?

Der Abfallwirtschaftsbetrieb schlägt vor, nur noch Unterbrechungen von mindestens drei Monaten Dauer zuzulassen. Damit würden berechtigte Wünsche wie bei Renovierungen oder Umbauten erfüllt werden können, die sommerliche Gebührenflucht würde aber eingedämmt.

Der Antragsteller soll nachweisen, dass mindestens drei Monate auf seinem Grundstück keine Abfälle anfallen.

Spartipp: Die Müllabfuhr während des Urlaubs abzubestellen spart ein paar Euro. beschert dem Abfallwirtschaftsbetrieb aber erhebliche Mehrarbeit. Foto: Klaus Lindemann
Autor:
hin


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