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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Wer spricht heute noch vom Ozon?
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Die Wert steigen wieder, aber die Aufregung hat sich gelegt
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Originaltext:
Wer spricht heute noch vom Ozon?

Die Werte steigen wieder, aber die Aufregung hat sich gelegt

Von Rainer Lahmann-Lammert

OSNABRÜCK. In der alltäglichen Feinstaub-Diskussion hätten wir es beinahe übersehen: Die Ozonwerte steigen wieder. Mitte der 90er Jahre gab es noch hitzige Diskussionen über ein Fahrverbot für Autos. Inzwischen hat sich die Aufregung gelegt.

139 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft registrierten die Sensoren gestern um 17 Uhr in Osnabrück. Der Richtwert von 120 ug/ wurde damit also deutlich überschritten. Ein bekannter Effekt: In Hitzeperioden, wie wir sie momentan erleben, klettern die Ozonwerte von Tag zu Tag.

Bodennahes Ozon entsteht, wenn sich Autoabgase durch starke Sonnenstrahlung chemisch verändern. Die Stadt Osnabrück gab gestern, gestützt auf das Umweltbundesamt, eine Warnung heraus: " Bei höheren Ozonwerten", heißt es da, sollten " längere körperliche Anstrengungen in die Morgen- und Abendstunden" verlegt werden. Außerdem empfehle es sich, das Auto stehen zu lassen.

Solche Appelle verpufften schon vor 15 Jahren, als das bodennahe Ozon erstmals ein Medienthema wurde. Gesundheitsingenieur Peter Tenhaken erinnert sich, dass damals an den heißen Tagen 60 bis 70 besorgte Menschen die Nummer des städtischen Ozon-Telefons wählten - aus Angst vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Als gefährdet gelten Kleinkinder und Menschen mit Atemwegserkrankungen, aber auch Gesunde, die im Freien körperliche Anstrengungen leisten müssen. Ozon hat einen stechenden Geruch, doch der macht sich erst bei sehr hohen Konzentrationen bemerkbar.

Peter Tenhaken vom Gesundheitsdienst für Landkreis und Stadt Osnabrück ist aufgefallen, dass sich immer dann viele Anrufer meldeten, wenn das Thema Ozon breit von den Medien ausgewalzt wurde. Einmal, so berichtet er, wurden um die Pfingsttage herum sehr hohe Ozon werte in Osnabrück registriert. Aber die Presse hatte das Thema noch nicht entdeckt. Als drei Wochen später täglich über den Sommersmog berichtet wurde, ging es vielen Menschen auf einmal schlecht.

Tenhaken fragte nach, ob seine Gesprächspartner denn auch drei Wochen zuvor vom Stirnkopfschmerz oder einem Engegefühl im Brustraum geplagt waren - und siehe da: Sie hatten nichts gespürt.

Unter dem Strich sieht der Fachmann einen positiven Trend: Tendenziell gingen die Ozonbelastungen zurück, sagt Tenhaken, und das bei zunehmender Motorisierung. Offenbar zeige die verbesserte Abgastechnik langsam Wirkung. Es sei aber falsch, nur auf einen Schadstoff zu starren, letztlich zähle das Zusammenwirken verschiedener Faktoren.

2005 kletterte der Ozon-Mittelwert in Osnabrück übrigens 13-mal über den Richtwert von 120 ug/ m3. Und an zwei Tagen sogar über die kritische Grenze von 180.

Die Richtwerte für Ozon werden sich in den kommenden Jahren auf europäischer Ebene verschärfen: Bis 2010 soll der höchste 8-Stunden-Mittelwert eines Tages 120 ug/ nicht öfter als 25-mal im Jahr überschreiten. Tenhaken ist zuversichtlich, dass Osnabrück dieses Limit einhalten kann.

Leistungssport in der prallen Sonne muss ja nicht sein: Für körperliche Anstrengung eignen sich besser die Morgen- oder Abendstunden.
Foto: Michael Hehmann

Sommersmog-lnfo:
Ozondaten für Osnabrück im Internet unter www.env-it. de/ luftdaten/ start.fwd oder www.luen-ni.de
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert
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