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Neumarkt: Marschroute beschlossen
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Stadtentwicklungssausschuß: Mehrheitsgruppe setzt sich gegen SPD und Grüne durch
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Neumarkt: Marschroute beschlossen

Stadtentwicklungsausschuss: Mehrheitsgruppe setzt sich gegen SPD und Grüne durch

rll OSNABRÜCK. Mit einer Kampfabstimmung im Stadtentwicklungsausschuss hat die Mehrheit von CDU und FDP die Marschroute für die Neumarkt-Planung festgelegt. Der am Donnerstag gefasste Aufstellungsbeschluss zielt darauf ab, mit den neuen planerischen Vorgaben in die Bürgerbeteiligung zu gehen.

Anders als vor einem Jahr sieht der neue Masterplan vor, den Busbahnhof an seinem Standort zu belassen. Zentraler Bestandteil der Neuordnung ist der Komplex zwischen dem ehemaligen Kaufhaus Wöhrl und der Johannisstraße. Die Überlegung, dieses bislang wenig beachtete Carrée zu " aktivieren", wie es im Planerdeutsch heißt, fand im Stadtentwicklungsausschuss Zustimmung von allen Seiten.

Streit entbrannte jedoch um die Frage, ob vor dem H& M-Gebäude ein weiteres Geschäftshaus (das so genannte Baulos 2) entstehen darf. Dr. Horst Simon, von der SPD als zugewähltes Mitglied in den Ausschuss entsandt, fuhr schwere Geschütze auf: " Mittenrein ein Gebäude zu setzen, das wird kein Mensch verstehen", prophezeite er. Denn das werde den Platz " zerschneiden".

Stadtbaurat Wolfgang Griesert bezeichnete einen Baukörper an dieser Stelle jedoch als " wichtig, um den Platz zu fassen". Und Thomas Haarmann (FDP) wies daraufhin, dass die Fläche früher bebaut war - bis die Bomben des Zweiten Weltkriegs die Gebäude zerstörten und den Platz frei machten für eine breite Straße. " Sie verherrlichen die Kriegsauswirkungen!", warf er Simon vor.

Strittig war im Ausschuss auch die Frage, ob das von der Mehrheitsgruppe favorisierte Verfahren sinnvoll ist. Sprecher von SPD und Grünen sprachen sich dafür aus, zuerst die Rahmenbedingungen festzulegen, zum Beispiel für den öffentlichen Nahverkehr, und dann erst den Aufstellungsbeschluss zu fassen. So sei es beim Bahnhofsvorplatz geschehen, erklärte der SPD-Politiker Ulrich Hus. Sein CDU-Kollege Uwe Twent warf ihm hingegen vor: " Sie zäumen das Pferd von hinten auf!" Mit dem Aufstellungsbeschluss werde das Ziel formuliert, die Details ließen sich dann klären. Auf die Kritik, der Beschluss hätte schon vor Jahren gefasst werden können, entgegnete er, das sei bislang am fehlenden Investor gescheitert. Doch den gebe es nun glücklicherweise mit der CM Immobilienentwicklung aus Münster.

Verträgt der Neumarkt ein weiteres Gebäude vor H& M? Es geht um die Fläche mit den zwei nagelneuen Tunnelausgängen, die bis zum Müllfahrzeug und zum Bus auf diesem Foto reicht. Foto: Jörn Martens

KOMMENTAR

Von Rainer Lahmann-Lammert

Gerupft

Jetzt sieht es so aus, als hätten CDU und FDP doch noch kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit die Kurve gekriegt. Der Aufstellungsbeschluss ist gefasst, ein Investor steht bereit.

Die Neumarkt-Pläne mussten zwar Federn lassen, aber die gerupfte Fassung könnte ein guter Einstig sein. Ein Neubau vor dem H& M-Gebäude gibt dem Neumarkt etwas von seinem Platzcharakter zurück, den ihm die Bomben des Krieges genommen haben. Schade, dass es so lange gedauert hat.

So hat die Stadt leichtfertig zwei Millionen Euro in den Neumarkttunnel gesteckt, obwohl die Pläne für " unten" nicht mit denen für " oben" kompatibel sind. Das ist Verrat am Steuerzahler. Was sollte der Masterplan bezwecken? Der Neumarkt, so hieß es vor einem Jahr, solle zum Verweilen einladen und dennoch Raum für den Verkehr lassen. Das war nicht zu Ende gedacht.

Aber hier drückt sich immer noch jemand vor der Entscheidung. Wie lange noch?

rll@ neue-oz.de
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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