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1.
Erscheinungsdatum:
26.05.2006
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Artikel
zur
Geschichte:
Was
interessierte
vor
100
Jahren:
Ein
Karussel
wurde
abgebaut,
ein
Circus
auf,
die
Fuhrwerke
wurden
zuviel,
die
Herrenteichsstraße
musste
erweitert
werden,
um
die
FußgängerInnnen
zu
schützen;
Ein
alter
Turm
sollte
abgerissen
werden,
um
freien
Blick
auf
ein
schönes
Gebäude
zu
bieten?
(Der
Abriss
wurde
untersagt)
.
usw.
Bild
des
alten
Plümersturm
am
Schlosswall.
Ihm
drohte
Abriss,
weil
er
den
Blick
auf
das
Ratsgymnasium
versperrte.
Foto
von
vor
1904.
Überschrift:
Verteidigung von "Alt-Osnabrück"
Zwischenüberschrift:
Osnabrück im Mai 1906: Heftige Debatten um den alten Stadtturm
Artikel:
Originaltext:
Von
Christiana
Keller
OSNABRÜCK.
Unter
der
Regierung
von
sieben
Monarchen
des
Königreiches
und
der
Provinz
Hannover
hatte
ein
Bürger
der
Stadt
Osnabrück
sein
Leben
verbracht,
der
im
Mai
1906
seinen
79.
Geburtstag
feierte.
Friedrich
Drösle
war
noch
in
seinem
hohen
Alter
als
Portier
des
Stadtkrankenhauses
tätig.
1848
war
er
als
junger
Mann
unter
König
Ernst-
August
zum
Militär
gekommen.
Seinen
Lebensabend
wollte
er
ursprünglich
bei
seinen
Kindern
in
Nordamerika
verleben,
doch
da
ihm
das
Klima
dort
nicht
gut
tat,
kehrte
er
1897
nach
Osnabrück
zurück.
7
Kinder,
47
Enkelkinder
und
4
Urenkel
gehörten
zu
seiner
Familie.
Circus
Corty
Althoff
( "
Europas
größter
reisender
Zirkus
der
Gegenwart"
)
gab
die
erste
Vorstellung
auf
dem
Platz
an
der
Alten
Münze.
Zuvor
musste
aber
ein
Karussellunternehmen
abbauen.
Entlang
des
Neuen
Grabens
stand
daher
Wagen
an
Wagen,
die
einen
abbauend,
die
anderen
auf
den
Aufbau
wartend.
Die
schmale
Herrenteichsstraße
war
dem
starken
Verkehrsaufkommen
in
der
Stadt
nicht
mehr
gewachsen,
sie
war
für
Fußgänger
einfach
zu
gefährlich
geworden.
Man
sah
nur
eine
Möglichkeit:
die
"
Erweiterung"
der
Straße
durch
eine
Arkade
in
der
untersten
Etage
der
Hirschapotheke.
"
Ähnlich
wie
in
Münster
am
Prinzipalmarkt"
sollte
der
Einschnitt
zu
denken
sein.
Ein
Schutz
für
die
Passanten
vor
Straßenbahn
und
Fuhrverkehr.
Als
Vorgabe
musste
berücksichtigt
werden,
dass
"
der
einheitliche
Empirestil
des
vor
130
Jahren
erbauten
Hauses
nicht
behelligt
werden
durfte"
.
Der
goldfarbene
Sandstein
der
Hauptfront
wurde
an
der
Seitenfassade
über
der
Passage
ergänzt.
Der
Abbruch
der
Rackhorst'
schen
Buchhandlung
an
der
Großen
Straße/
Ecke
Georgstraße
sollte
die
Georgstraße
verbreitern.
Die
Brücke
war
nun
nach
Monaten
der
Bauverzögerung
freigegeben
und
erneuert,
und
schon
plante
man
den
Bau
weiterer
Mietshäuser
beiderseits
der
Hase.
Modern
sollte
auch
die
Umgebung
des
neuen
Rathsgymnasiums
werden.
Der
Magistrat
wünschte
eine
neue
Pflasterung
der
Klubstraße
und
die
Abtragung
des
alten
Plümersturmes!
Der
Turm
gereiche
dem
neuen
Gymnasium
zum
Nachteil,
verkündeten
die
Stadtoberen,
er
entbehre
im
Übrigen
jeder
historischen
Bedeutung,
denn
man
hielt
ihn
für
ein
Relikt
der
alten
Schlossmauer
und
nicht
zur
Stadtmauer
gehörig.
Der
Landeskonservator
werde
sicher
zustimmen,
war
man
sich
sicher.
"
Schade"
,
schrieb
das
Osnabrücker
Tageblatt,
"
wieder
ein
Stück
Alt-
Osnabrück,
das
verschwindet."
Stadtbaumeister
Lehmann
aber
war
gegen
den
Abriss,
und
über
Wochen
folgte
eine
teilweise
scharfe
Diskussion
über
das
Für
und
Wider
des
Turmes.
So
manche
Schelte
mussten
die
Stadtväter
schlucken,
die
in
den
70er
Jahren
des
19.
Jahrhunderts
den
fast
vollständigen
Abriss
der
alten
Stadtmauer
verursacht
hatten.
Viele
Stimmen
mischten
sich
ein
und
setzten
sich
gegen
die
"
Langeweile
der
modernen
Architektur"
ein.
"
Es
kommt
nicht
nur
auf
Dekoration
und
Schmuck
an,
sondern
auf
das
schlichte
alte
Bauwerk
selbst"
,
las
man
in
der
Zeitung.
Die
malerische
Wirkung
einer
Stadt
entstand
ja
gerade
durch
alte
Gemäuer
und
alte
Bäume.
Ende
Mai
kam
für
die
Stadtväter
das
Unerwartete:
Provinzialkonservator
Dr.
Reimers
in
Hannover
wandte
sich
gegen
den
Abbruch
des
Plümersturmes
und
bat
den
Regierungspräsidenten
amtlich
und
hochoffiziell,
den
Abbruch
zu
untersagen.
Heiße
Debatten
gab
es
im
Mai
1906
um
den
beabsichtigten
Abriss
des
Plümersturms
am
Schlosswall,
weil
er
den
Blick
auf
das
neu
erbaute
Ratsgymnasium
verstelle.
Dieses
Foto
entstand
allerdings
noch
vor
1904.
und
man
hat
einen
freien
Blick
auf
den
Schlossgarten.
Autor:
Christiana Keller