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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Das Konzept war revolutionär
Zwischenüberschrift:
Diese Gebäude gehören zur Gartlage
 
Die alten OKD-Häuser an der Liebigstraße stehen unter Denkmalschutz
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Diese Gebäude gehören zur Gartlage

Das Konzept war revolutionär

Die alten OKD-Häuser an der Liebigstraße stehen unter Denkmalschutz

Gartlage (kgre) Plattenbau, ade! Im Gegensatz zu manch neuzeitlichem Bau sehen die Arbeiterhäuser in der Liebigstraße kein bisschen langweilig aus. Vor 80 Jahren erbauten die Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerke (OKD) für ihre Arbeiter mehrere Mietshäuser. Rote Ziegelfassaden, variierende Giebel und die Kar-ree-Form sind heute noch ein Blickfang.

Als der Erste Weltkrieg überstanden war, herrschte eine drückende Wohnungsnot in der Stadt. Um Arbeitskräfte zu sichern, mussten die Firmen neuen Wohnraum schaffen. Das Besondere an den verklinkerten Gebäuden der ehemaligen Kupfer- und Drahtwerke, heute kabelmetal, sei die Baustruktur, erklärt Denkmalpfleger Bruno Switala. Aufgeteilt wie Einfamilienhäuser, in denen jede Familie ihr kleines Reich für sich hat, sind sie doch Reihenhäuser.

Im Innern der Anlage bekam jeder Mieter einen eigenen, kleinen Garten zugesprochen - ganz nach britischem Vorbild. Das Königreich hatte sich im 19. Jahrhundert als erste Industrienation mit dem Problem der Raumnot auseinander gesetzt. Bleichwiesen im Hinterhof, auf denen die Frauen Wäsche aufhängten und Teppiche ausklopften, sowie Stallungen mit Kleinvieh gehörten zum damaligen Stadtbild.

Vier bis sechs Familien fanden in den einzelnen OKD-Häusern Platz. " Da war schon die Rede von Mietskasernen", sagt Switala. So viele Mieter in den Geschosswohnungen zu haben, das galt in einer Provinzstadt als ungewöhnlich. Denkmalpfleger Bruno Switala lobt die durchdachte Architektur. Die halböffentliche Situation mit den durch ein Tor zugänglichen Gärten, die Verschachtelung der Reihenhäuser und das in sich schlüssige Konzept seien revolutionär gewesen. Heute stehen die Gebäude längs der Liebigstraße unter Denkmalschutz. Rund 50 Wohnungen, zwischen 60 und 80 Quadratmeter groß, befinden sich in den im werkstypischen Rot gehaltenen Ziegel-Bauten. " Obwohl die wirtschaftliche Situation schlecht war, ist viel mit Klinker gespielt worden", sagt Switala und verweist auf Ornamente an den Fassaden. Die bekanntesten Architekten der 1920er Jahre hatten sich um das Problem der Wohnungsnot bemüht, so dass funktionaler und optischer Anspruch Hand in Hand gingen.

DIE OKD-HÄUSER an der Liebigstraße.

Foto: Gert Westdörp
Autor:
kgre


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