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Überschrift:
Putziges Kerlchen an der Düte
Zwischenüberschrift:
Der Mink, ein Verwandter des europäischen Nerzes, wird bei uns heimisch
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Putziges Kerlchen an der Düte

Der Mink, ein Verwandter des europäischen Nerzes, wird bei uns heimisch

Von Marie-Luise Braun

Osnabrück
" Minkmantel" würde der Nerzmantel treffender heißen, denn für Pelzprodukte verwenden die Modemacher das Fell des Minks. Der amerikanische Bruder des europäischen Nerzes gelangte Anfang des letzten Jahrhunderts nach Europa.

Aus den Pelztierfarmen entkommene und freigelassene Minks fanden hier in der Natur problemlos einen neuen Lebensraum, denn: Sie haben ähnliche Ansprüche und Bedürfnisse an Lebensräume wie der europäische Nerz. Der gilt allerdings seit 1925 als ausgestorben. " Warum er hier verschwunden ist, ist nicht mit Sicherheit zu sagen", erläutert Walter Galisch, zoologischer Präparator an der Universität Osnabrück.

Die beiden Arten sind nur beim genauen Hinsehen zu unterscheiden. Der europäische: Nerz hat einen weißen Bart und ist etwas kleiner als der Mink.

Als " semiaquatische" Säugetiere leben beide Arten gern an bewaldeten Ufern. Hauptsächlich ernährt sich der Mink von Kleinsäugern, beispielsweise von Mäusen und Vögeln. Aber auch Fische, Krebse und Früchte gehören zu seinem Speiseplan.

Im November des letzten Jahres wurde an der Düte in Sutthausen ein Mink gefangen. Der Zufallsfang eines Bisamjägers war der erste Nachweis für einen Mink in Osnabrück. Wie viele Tiere es in Deutschland gibt, sei aber nicht bekannt, informiert Galisch. Dennoch zählt der Mink seit 2002 zu den jagdbaren Arten, wie auch der zugewanderte Waschbär.

Galisch - auch Obmann für Öffentlichkeitsarbeit der hiesigen Jägerschaft - befürwortet das, damit " vorhandenen Arten der Lebensraum erhalten bleibt". Die Abteilung Ethologie im Fachbereich Biologie/ Chemie von Professor Rüdiger Schröpfer, an der auch Galisch tätig ist, arbeitet seit Jahren an der Wiederansiedlung des europäischen Nerzes in Nordwestdeutschland. Dafür züchten sie an der Uni die kleinen Raubtiere, von denen sie in Kooperation

mit dem Verein Euro-Nerz etwa 140 Tiere haben. Außerdem gibt es Minks, um Vergleichsstudien zu betreiben. " Marderartige sind immer neugierig", meint Walter Galisch und wird beim Fototermin vom hauseigenen Mink erst einmal im Stich gelassen. Erst als er mit Futter gelockt wird, traut der sich vor die Linse.

MARDERARTIGE TIERE SIND IMMER NEUGIERIG: Dieser Mink hat sein Zuhause in der Zoologie der Osnabrücker Universität.
Foto: Hermann Pentermann

Aliens im Vorgarten
Neobiota
Gefährliche Gäste?

Um den Mink und andere fremde Arten, die im Osnabrücker Land heimisch geworden sind, dreht sich eine Sonderausstellung im Museum am Schölerberg, die am 10. September eröffnet wird.
Autor:
Marie-Luise Braun


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