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1.
Erscheinungsdatum:
19.10.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
Herbstmarkt,
der
heutzutage
an
der
Halle
Gartlage
stattfindet,
spielte
sich
vor
hundert
Jahren
noch
in
der
Innenstadt
ab.
Die
Ursprünge
liegen
Jahrhunderte
zurück,
als
am
25.
Oktober
die
Bauern
in
die
Stadt
kamen,
um
Crispin
und
Crispinian,
den
beiden
Schutzpatronen
des
Doms,
ihren
"
Zehnten"
zu
entrichten.
Die
dreitägige
Veranstaltung
wird
beschrieben.
Überschrift:
Artisten und billige Jacobs tummelten sich am Dom
Zwischenüberschrift:
Vor 100 Jahren war der "Herbstmarkt" ein großes Volksfes
Artikel:
Originaltext:
Das
waren
noch
Zeiten,
als
man
für
eine
Fahrt
im
Dampfkarussell
nur
ganze
5
Pfennig
berappen
musste.
Zu
Beginn
des
vorigen
Jahrhunderts
war
die
Innenstadt
noch
Schauplatz
des
"
Herbstmarktes"
,
des
Vorgängers
des
auch
in
diesem
Jahr
wieder
in
der
letzten
Oktoberwoche
beginnenden
Marktes
an
der
Halle
Gartlage.
Die
Ursprünge
des
Herbstjahrmarktes
liegen
Jahrhunderte
zurück,
als
in
der
alten
Hasestadt
der
Handel
mit
Leinen
noch
große
Bedeutung
hatte.
Damals
kam
stets
am
25.
Oktober
eine
große
Zahl
höriger
Bauern
in
die
Stadt,
um
den
Schutzpatronen
des
Doms,
Crispin
und
Chrispinian,
ihren
"
Zehnten"
zu
entrichten.
Um
die
Konjunktur
in
der
Stadt
anzukurbeln,
lag
es
für
die
Stadtväter
auf
der
Hand,
zu
diesem
Anlass
einen
mehrtägigen
Herbstmarkt
beginnen
zu
lassen.
Die
Frühjahrskirmes
hingegen
hat
mit
dem
Zeitpunkt
des
alljährlichen
geistlichen
Gerichts,
dem
"
Jahres-
Send"
,
zu
tun.
In
jüngerer
Zeit
trat
immer
mehr
die
Volksbelustigung
und
damit
das
Schaustellerwesen
in
den
Vordergrund.
Vor
hundert
Jahren
bevölkerten
Buden,
Stände
und
Karussells
des
Volksfestes
noch
den
Marktplatz
vor
dem
Rathaus,
die
Große
und
Kleine
Domsfreiheit
und
den
Platz
vor
der
damaligen
Klosterkaserne
-
heute
Kunsthalle
Dominikanerkirche.
Hier
war
auch
der
Standort
der
Achterbahn.
Die
angrenzenden
Straßen
wurden
mit
einbezogen,
denn
Autoverkehr
war
noch
so
gut
wie
unbekannt.
Später
zog
die
Kirmes
auf
einen
relativ
ungeliebten
umzäunten
Platz
an
der
Natruper
Straße
um.
Justus
Möser
meinte
ein
weiteres
Jahrhundert
zuvor,
gelegentliche
Volksfreuden
seien
durchaus
zweckmäßig
für
die
Ruhe
und
Ordnung
in
der
Stadt,
damit
sich
die
schwarzen
Schafe
im
Hinblick
auf
den
Schnapskonsum
einmal
richtig
austoben
könnten
und
nicht
täglich
zur
Flasche
griffen.
Überdies
sah
er
das
Landvolk
als
die
Hauptkundschaft
des
Jahrmarktes.
Möser-
Zitat:
"[...]
die
Leute
sollten
wenigstens
auf
der
Kirmes
oder
Fastnacht
völlige
Freiheit
haben
und
einige
Bände
springen
lassen.
[...]
Es
ist
leichter
für
die
Polizei,
zweimal
des
Jahres
Anstalten
gegen
einen
wilden
Ochsen
zu
machen,
als
täglich
die
Kälber
zu
hüten."
Wie
heute
war
alljährlich
alles
an
seinem
festen
Standort,
die
langen
Budenreihen
im
Schatten
des
Doms,
zwischen
Löwenpudel
und
Rathaus,
den
Töpfermarkt
nahe
der
Marienkirche
sowie
Berg-
und-
Tal-
Bahnen
vor
dem
Priesterseminar
und
der
Gymnasialkirche.
Zwischen
Luftschaukeln,
Wahrsagern,
Musikanten,
Box-
und
Schießbuden
und
"
Haut
den
Lukas"
gab'
s
Lebkuchen,
Zuckerstangen
und
hartes
Honigbrot
sowie
praktische
Dinge
wie
Holzschuhe,
Waschfässer,
Kleider
und
Federwedel.
Für
die
Kleinen
standen
ein
Kasperletheater
und
ein
bewegliches
Miniaturbergwerk
bereit.
Zahlreiche
Kleinhändler,
"
billige
Jacobs"
genannt,
boten
auf
Podesten
lautstark
eher
sinnlose
Dinge
an
wie
Kragenbefestigungsapparate.
Daneben
hielten
Taschenspieler
die
Leute
mit
ihrem
Hokuspokus
bei
Laune.
Auch
Artisten,
Drehorgelmänner
mit
tanzenden
Äffchen
und
Quacksalber
mit
heilenden
Pülverchen
hatten
immer
Konjunktur.
Der
Markt
dauerte
nicht
länger
als
von
Mittwoch
bis
Freitag.
Zapfenstreich
war
pünktlich
abends
um
22
Uhr.
Dafür
sorgten
dienstbeflissene
Schutzmänner.
Das
fahrende
Volk
und
lebensfrohe
Bürger
aber
machten
anschließend
bis
zur
Polizeistunde
in
den
rammelvollen
Gasthöfen
und
Kneipen
der
Innenstadt
die
Nacht
zum
Tage.
Autor:
Ullrich Schärf