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Stadt will Cappenberger Meute an die Leine nehmen
Zwischenüberschrift:
Eine kurze Schrecksekunde für die Ausrichter der Osnabrücker Schleppjagd: Schon vor dem Start drohte das Halali
Artikel:
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Originaltext:
DER LEINENZWANG spielte keine Rolle, als die Osnabrücker Schleppjagd im Oktober 2000 stattfand. Hier die Reiter milder Meute vor Gut Leye. Foto: Jörn Martens

Stadt will Cappenberger Meute an die Leine nehmen

Eine kurze Schrecksekunde für die Ausrichter der Osnabrücker Schleppjagd: Schon vor dem Start drohte das Halali

Von Hauke Petersen

Atter

Man stelle sich vor, ein Porsche müsste einen Wohnwagen ziehen. So ungefähr erginge es wohl den Hunden der Cappenberger Meute, wenn sie bei der für Sonntag geplanten traditionellen Osnabrücker Schleppjagd an die Leine müssten. Diese irrwitzige Situation konnte in diesem Jahr in letzter Sekunde verhindert werden. Vielleicht nur, weil Oberbürgermeister Fip die Sache gestern zur Chefsache machte.

Hintergrund der hektischen Rettungsversuche ist eine Beschwerde aus der Bevölkerung. Ein Tierschützer sah das in den Wäldern lebende Wild durch die Jagd gefährdet. Und er hatte das Gesetz, genauer gesagt die Verordnung zum Schutz des Wildes, auf seiner Seite. Da steht nämlich, dass in bestimmten Gebieten Osnabrücks ein Leinenzwang für Hunde gilt. Und durch einige dieser Gebiete sollte auch die Schleppjagd am Sonntag führen. Die Verwaltung musste also aktiv werden.

Christian Staub, der Organisator der Schleppjagd, sah sein Fuchsfell schon davonschwimmen. Denn: Jagdhunde an der Leine, das sei absolut undenkbar, weil gefährlich. Diesmal jedoch nicht für Rehe, sondern für Reiter und Rösser, die über die Leinen stolpern könnten. Das Halali drohte der Jagd also schon, bevor sie überhaupt begonnen hatte.

Doch Staub setzte alles daran, die lange vorbereitete Veranstaltung zu retten. Gestern gipfelte sein Bemühen in einem Gespräch mit Karin Heinrich, der neuen Leiterin des Fachbereichs Bürger und Ordnung, und OB Fip. Staubs Argumente: Die Beagles der Cappenberger Meute seien gut ausgebildet, und er habe noch von keinem Fall gehört, in dem auch nur ein Hund aus der Meute ausgebrochen sei. Außerdem wache darüber die Equipage. Das sind fünf bis sechs Reiter, deren Aufgabe es ist, ein Auge auf die Hunde zu haben. Nach weiteren Recherchen ließ sich die Stadt auf einen Kompromiss ein: Zunächst muss die Strecke an drei Stellen verändert werden, damit das Wild so wenig wie möglich gestört wird. An Streckenteilen, bei denen das nicht mehr möglich ist, muss der Reiterverein 15 bis 20 Mitglieder postieren, die darauf achten, dass die Hunde auf den vorgezeichneten Wegen bleiben. Sollte doch etwas passieren, muss die Jagd sofort gestoppt werden.

Einige zusätzliche Hindernisse für Organisator Christian Staub, doch der ist dankbar: " Der OB und Frau Heinrich waren super", sagt er erleichtert. Und das mit den Streckenposten " kriegen wir hin". In diesem Jahr kann die Jagd also beginnen. Doch was im nächsten geschieht, weiß noch keiner. " Es wird weitere Gespräche geben. Da soll über eine Neuregelung beraten werden", sagt Karin Heinrich.

Die Schleppjagd mit der Cappenberger Meute

Die Osnabrücker Schleppjagd ist eine Traditionsveranstaltung. Vor mehr als 30Jahren taten sich der Reit- und Jagdclub Atter und der Reiterverein Osnabrück zusammen, um mit der Schleppjagd an die früheren Fuchsjagden zu erinnern. Ihren Namen hat sie von der Schleppe, einer aus Heringslake bestehenden Fährte, die den Geruch eines verwundeten Fuchses simulieren soll. Dieser Spur jagt dann eine Hundemeute auf mehreren jeweils zwei Kilometer langen Etappen hinterher. Bei der Osnabrücker Schleppjagd, die nach der Auflösung des Reit- und Jagdclubs nur noch der Reiterverein ausrichtet, wurde von Anfang an die Cappenberger Meute eingesetzt. Sie besteht aus 15 bis 20 Beagles, die eigens für die Jagd ausgebildet werden. In diesem Jahr nehmen rund 70 Reiter aus ganz Deutschland teil. Sie führt über eine 18 Kilometer lange Strecke und startet um 14 Uhr auf dem Gelände des Reitervereins am Rubbenbruchsee. Gegen 15 Uhr treffen die Reiter mit der Meute am Gut Leye in Atter ein, um 16.00 Uhr wird auf dem Reiterhof am Rubbenbruchsee das Halali geblasen. (hpet)
Autor:
Hauke Petersen


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