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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Für die Tiere wird der Tag zur Nacht
Zwischenüberschrift:
Unterirdischer Zoo entsteht bis Ende 2008
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
OSNABRÜCK d.

Abtauchen in eine Welt, die man gemeinhin nur mit Füßen tritt. In die Unterwelt, ins Unterirdische. Den Boden fühlen und riechen, den Tieren, die sich Höhlen und Gänge gegraben haben, Auge in Auge gegenüberstehen. Am Schölerberg wird dieses in Europa einmalige Erlebnis Ende 2008 Realität.

Mit der Zusage der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, gut die Hälfte des 1, 2 Millionen Euro teuren unterirdischen Zoos zu finanzieren, können jetzt die Feinplanungen beginnen, sagt Zoo-Geschäftsführer Andreas Busemann.

Der neue Komplex beginnt mit einer oberirdischen Anlage für Präriehunde. Ihrem in den Boden gebauten Höhlensystem können die Besucher folgen und gelangen in den 500 qm großen unterirdischen Zoo. Von dort aus können die Besucher weitergehen in das Museum am

Schölerberg - Natur und Umwelt, in dem sich die Faszination des Bodens unter anderem mit der Ausstellung Unterwelten fortsetzt.

Parallel werden im Museum Tagungsräume für Museum, Zoo und Zooschule gebaut, ferner ein kleines Kongresszentrum.

Vorgesehen ist, dass die Zoobesucher ohne zusätzliche Kosten ins Museum gehen können, Museumsbesucher hingegen müssten ein Ticket für den Zoo lösen.

Die Hauptattraktion, der unterirdische Zoo, wird spannend. Zunächst einmal für die Planer, die viele technische Herausforderungen zu bewältigen haben. Denn die Feldhamster, die Graumullen mit ihren hervorstehenden Schneidezähnen oder die Erdhummeln brauchen ein spezielles Mikroklima in ihren unterirdischen Behausungen. Und ihre Tunnel und Röhren müssen so gebaut werden, dass die Besucher die Tiere später auch gut beobachten können. Das bedeutet auch: Im unterirdischen Zoo wird die Nacht zum Tag gemacht und umgekehrt.

Schließlich werden viele der Zooneulinge nachtaktiv sein. Doch nachts kommt kein Besucher in den Zoo. So wird den Tieren, wenn es draußen Tag ist und die Menschen zum Schauen kommen, vorgegaukelt, es sei Nacht - und wenn über Osnabrück die Nacht hereinbricht, müssen die Tiere glauben, es sei Tag, und sie können schlafen.

" Spannung und Nervenkitzel" verspricht Zoodirektor Dr. Wolf Everts. Drei Behausungen für Wanderratten werden durch gläserne Röhren miteinander verbunden. Die allerdings verlaufen über den Köpfen und unter den Füßen der zukünftigen Besucher.

Der Einblick in die gar nicht so leblose Welt unter unseren Füßen wird aber nicht nur auf das bloße Betrachten der sonst meist unsichtbaren Tiere beschränkt. In Computerspielen werden sich die Besucher in die Rolle eines Feldhamsters versetzen können oder die Bedeutung der Feldmaus für die Bodenbelüftung begreifen. Sie sollen den Eindruck bekommen, mitten in der Erde zu stehen - und die unterirdische Welt dann vielleicht mit anderen Augen sehen.

Die Finanzierung ist gesichert

Mit der Zusage der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zur Förderung der " Erlebnisausstellung zum Thema Bodentiere - Boden" kann der unterirdische Zoo samt Verbindung zum Museum am Schölerberg realisiert werden. Knapp 550 000 Euro kommen von der DBU. 367 000 von Sponsoren (darunter auch Firmen, die Sparkassenstiftung. Toto- und Lotto). Den Rest von 200 000 Euro wird (und kann) der Zoo aufbringen.

Das Tagungs- und Kongresszentrum im Museum wird von der Stadt finanziert, die 750 000 Euro sollen durch die Einnahmen wieder hereinkommen.

Blind wie ein Maulwurf. Stimmt dieses Vorurteil?

Lustige Zähne haben die Graumullen.

Die Präriehunde werden bald auch Lockvögel sein. Sie sollen die Besucher in den unterirdischen Zoo locken, m die Welt des Bodens und seiner Geheimnisse.
Autor:
d.


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