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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Sliwka will auch als OB vor Schienbeine treten
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Von der FDP mit 44 von 49 Stimmen nominiert - Bekenntnis zu mehr Chancengleichheit in der Schule
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Originaltext:
Sliwka will auch als OB vor Schienbeine treten

Von der FDP mit 44 von 49 Stimmen nominiert - Bekenntnis zu mehr Chancengleichheit in der Schule

rll OSNABRÜCK. " Gibt' s einen Gegenkandidaten?", fragte ein Spaßvogel, als es zur Abstimmung ging. Den gab' s natürlich nicht, als die FDP gestern Abend im Park-Hotel ihren OB-Kandidaten nominierte. Reinhard Sliwka erhielt 44 von 49 möglichen Ja-Stimmen.

" Mit mir kaufen Sie nicht die Katze im Sack", versprach Sliwka den Parteifreunden in seiner 27-minütigen Rede. Er werde auch als Oberbürgermeister unbequem sein und dem einen oder anderen vors Schienbein treten, vielleicht auch vor den Kopf stoßen. Aber er habe die Unterstützung " von vielen Bürgerinnen und Bürgern, die nichts mit der FDP zu tun haben".

In seiner Vorstellung als Kandidat beteuerte der 52-jährige Kultus- und Sozialdezernent, Osnabrück müsse zu einer " Stadt der Chancen" werden, " in der die Bürgerinnen und Bürger nicht nur das Negative des Wandels erkennen".

Diese Stadt habe als Lebenswelt für Familien viel zu bieten, von der Kinderbetreuung über gut ausgebaute Schulen bis zu den Kultur-und Freizeitangeboten wie dem Nettebad. Zudem seien die Lebenshaltungskosten für Familien in Osnabrück moderat geblieben. Als " Skandal" bezeichnete Sliwka die unterschiedlichen Bildungschancen von Kindern in Stadtteilen, die nur wenige Kilometer auseinander liegen. " Hier liegt etwas im Argen", wetterte der Wahlkämpfer. Er werde sich persönlich für mehr Chancengleichheit engagieren.

In einem kurzen Resümee über seine 18-jährige Amtszeit als Sozialdezernent nannte er als Meilensteine Osnabrücks Profil als Friedensstadt, den zweiten Bauabschnitt für das Theater, das Felix-Nussbaum-Haus, die Unterstützung für die Lagerhalle und die Kulturinitiativen und den zweiten Bauabschnitt für das Museum am Schölerberg, der, zugegeben, ein bisschen habe auf sich warten lassen. Aber alles in allem lasse sich das Fazit ziehen: " Versprochen - gehalten".

Applaus von seinen Parteifreunden bekam Sliwka, als er seine Überzeugung bekundete, " dass sich liberale Grundhaltung und soziales Engagement nicht ausschließen, sondern bedingen". Großen Beifall gab es auch, als er Mut mehr Bürgerbeteiligung auch in Finanzangelegenheiten einforderte: " Alles Geld geht vom Volke aus, aber wo geht es hin?"

Unterstützung bekam Sliwka vom FDP-Vorsitzenden Wolfgang Vogt: Der Vorstand habe ihn einstimmig nominiert, weil er " ganz ausgezeichnet geeignet" sei für das Amt des Oberbürgermeisters. Sliwka stehe für eine liberale Grundhaltung, er pflege engen Kontakt zur Osnabrücker Wirtschaft und setze sich für Arbeitsplätze ein. In seinen 18 Jahren als Dezernent habe er zur positiven Entwicklung Osnabrücks beigetragen - bis hin zur " Glückshauptstadt".

Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters: Die FDP nominierte Reinhard Sliwka (links) gestern mit großer Mehrheit. Rechts der FDP-Vorsitzende Wolfgang Vogt. Foto Egmont Seiler

KOMMENTAR

Von Rainer Lahmann-Lammert

Spagat

Nun hat er also auch den Segen seiner Partei. Reinhard Sliwka, seit 30 Jahren Mitglied der FDP, versucht sich im Spagat. Eigentlich möchte er von den Wählern als unabhängiger Kandidat auf den OB-Sessel geschickt werden. Und deshalb muss er sich etwas verrenken, um nicht als blau-gelbe Galionsfigur in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden. Die Frage, ob es überhaupt Sinn macht, dass die kleinen Parteien FDP und Grüne eigene OB-Kandidaten ins Rennen schicken, stellt sich trotzdem. CDU-Mann Griesert kann sich freuen: Er tritt gegen drei Konkurrenten an. Gegen einen einzigen hätte er es schwerer.
Autor:
rll


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