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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Schaurige Balzrufe in unseren Wohnzimmern
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In vielen Stadtteilen zu Hause: Der Waldkauz ist bei der Wahl des Nistplatzes sehr flexibel
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Originaltext:
Schaurige Balzrufe in unseren Wohnzimmern

In vielen Stadtteilen zu Hause: Der Waldkauz ist bei der Wahl des Nistplatzes sehr flexibel

Von Gerhard Kooiker

OSNABRÜCK. Bitterkalt ist die Märznacht. Am Westerberg liegt der Steinbruch in der morgendlichen Dämmerung. Weite Stille um mich herum, unendliche Lautlosigkeit, kein Vogellaut ertönt.

Plötzlich schweben lang gezogene, heulartige Rufe herüber. Ich zucke kurz zusammen, freue mich dann aber, habe ich doch soeben den geheimnisvollen Gesang des Waldkauzes gehört.

In Osnabrück ist der Waldkauz neben der Schleiereule die häufigste Eule. Er ist in seinem Bestand nicht bedroht. Der Gesang des Männchens, den man vor allem von Januar bis März hören kann, ist das bekannte Heulen, ein am Schluss absinkendes " huh-huh, huhuhu". Dieser Balzruf ist häufig zu hören. Er ertönt selbst in unseren Wohnzimmern: Geheimnisvolle und spannende Nachtszenen in Kriminalfilmen, aber auch bei " Käpt' n Blaubär", werden vielfach durch die akustische Untermalung mit diesen schaurigen Lauten noch gruseliger gemacht.

Eulen galten stets als Tiere, die sich an düsteren und armseligen Orten aufhalten wie Friedhöfen, dunklen Wäldern und Ruinen. Ihre nächtliche Lebensweise und unheimlichen Rufe haben bei den Menschen aller Zeiten die Fantasie angeregt und schaurige Vorstellungen geweckt. Daher sind die Nachtgreifer im Volksglauben Gegenstand des dunkelsten Aberglaubens geworden. Furchtvoll wurden sie (teilweise leider auch heute noch) Toten- oder Galgenvögel genannt.

Der Waldkauz brütet in fast allen großen Waldbeständen Osnabrücks - unter anderem am Piesberg / Gut Honeburg, Haster Berg, Sandforter Berg und Schinkelberg, Bramheide, Mordsiek, Hörner Bruch, daneben Leyer Holz, Heger Holz und Hakenhofholz - besiedelt aber auch Feldgehölze mit Altholzbestand wie in Sutthausen, Gretesch oder am Kalkhügel. Die stadtnächsten Reviere liegen am Steinbruch im Westerberg und im Niederungswaldgebiet der Gartlage. Rufende Waldkäuze kann man auch vereinzelt im Bürgerpark und auf den großen Friedhöfen der Stadt hören. Brüten sind hier jedoch seit Jahrzehnten nicht mehr nachgewiesen worden.

Bei der Wahl des Nistplatzes ist der Waldkauz sehr flexibel. Neben Baumhöhlen werden auch Nistkästen und Gebäude sowie Greifvogel-und Krähennester genutzt. Nicht auszuschließen ist, dass er schon seinen Brutplatz in einer ruhigen Felsnische im Botanischen Garten ausgewählt hat.

Der Waldkauz lebt auch gerne m Nistkästen.
Autor:
Gerhard Kooiker


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