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1.
Erscheinungsdatum:
21.03.2006
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
des
jahrelangen
Kampfes
um
ein
Buswartehäuschen
am
Nahner
Friedhof.
Die
Abb.
zeigt
Renate
Roux
mit
ihren
Mitstreiterinnen
am
Nahner
Friedhof.
Überschrift:
Die Stadtwerke lassen sie im Regen stehen
Zwischenüberschrift:
Kampf um ein Buswartehäuschen
Artikel:
Originaltext:
Die
Stadtwerke
lassen
sie
im
Regen
stehen
Kampf
um
ein
Buswartehäuschen
Von
Rainer
Lahmann-
Lammert
OSNABRÜCK.
Wer
etwas
bewegen
will,
muss
anderen
zuweilen
auf
die
Füße
treten.
Renate
Roux
will
etwas
bewegen.
Seit
drei
Jahren
kämpft
sie
für
ein
Buswartehäuschen
am
Nahner
Friedhof.
Aber
die
Stadtwerke
lassen
sie
im
Regen
stehen
-
und
viele
andere
Friedhofsbesucher
auch.
Vor
sieben
Jahren
hat
Renate
Roux
ihren
Mann
Jan
verloren.
Seitdem
fährt
sie
regelmäßig
zum
Nahner
Friedhof,
um
sein
Grab
zu
pflegen.
Jedes
Mal
mit
dem
Bus.
Und
jedes
Mal
ärgert
sie
sich,
dass
es
im
Niemandsland
am
Harderberg
keinen
Wetterschutz
für
die
Buskunden
gibt.
Denn
die
Haltestelle
am
Nahner
Friedhof
wird
nur
jede
halbe
Stunde
von
der
Linie
464
bedient.
Wer
eine
Minute
zu
spät
kommt,
steht
sich
29
Minuten
lang
die
Beine
in
den
Bauch.
Und
das
auch
bei
Hagel,
Sturm
und
Schneegestöber.
Renate
Roux
(64)
gehört
nicht
zu
den
Leuten,
die
so
etwas
still
ertragen.
Als
Mitarbeiterin
in
einem
Versicherungsbüro
hat
sie
die
Erfahrung
gemacht,
dass
es
besser
ist,
den
Mund
aufzumachen.
Seit
2003
lässt
sie
keine
Gelegenheit
dazu
aus.
Regelmäßig
marschiert
sie
zum
Fahrgastbeirat
der
Planungsgesellschaft
Nahverkehr
Osnabrück
(PlaNOS)
,
um
sich
für
ein
Wartehäuschen
einzusetzen.
Sie
geht
zum
Bürgerforum
Schölerberg
und
löchert
die
zuständigen
Leute
bei
den
Stadtwerken.
Zum
Beispiel
Ulf
Middelberg,
den
Pressesprecher.
Einmal
hatte
die
energische
Witwe
sogar
schon
eine
Zusage
in
der
Tasche.
Doch
leider,
leider
wurde
dann
doch
nichts
draus.
Weil
ein
Sponsor
fehlte.
Die
Stadtwerke
lassen
sich
ihre
Wartehäuschen
nämlich
am
liebs-
"
Wir
brauchen
eine
Lösung,
die
auch
belastbar
ist."
Ulf
Middelberg,
Stadtwerke-
Sprecher
ten
von
der
Deutschen
Städte-
Medien
GmbH
(DSM)
finanzieren.
Im
Gegenzug
darf
die
DSM
die
Seitenwände
als
Werbefläche
nutzen,
sogar
mit
Beleuchtung.
Einen
Stromanschluss
hätte
man
wohl
noch
legen
können,
meint
Renate
Roux.
Doch
die
Sache
scheiterte
aus
irgendwelchen
anderen
Gründen.
Offenbar,
weil
die
DSM
im
Außenbereich
nicht
werben
darf.
Oder
weil
sie
in
Osnabrück
ohnehin
schon
sehr
viele
Standorte
hat,
wie
Niederlassungsleiterin
Ute
Geißler
betont.
Sie
hat
gleich
noch
eine
Idee,
wie
die
älteren
Damen
an
der
Haltestelle
zu
ihrem
Recht
kommen
könnten:
"
Es
gibt
doch
auch
Wartehallen
ohne
Werbung..."
Sicher,
aber
dann
müssten
die
Stadtwerke
selbst
ins
Portemonnaie
greifen.
Pressesprecher
Ulf
Middelberg
beschreibt
den
Sachstand
so:
"
Wir
suchen
gemeinsam
mit
der
Stadt
nach
einer
Möglichkeit"
Renate
Roux
will
aber
nicht
bis
zum
Sankt-
Nimmerleins-
Tag
warten.
Wenn
sie
könnte,
würde
sie
die
Sache
selbst
in
die
Hand
nehmen.
Vor
zwei
Jahren
hätte
sie
es
beinahe
geschafft.
Da
wurden
in
Georgsmarienhütte
Wartehäuschen
ausgemustert,
nicht
die
alten
aus
Holz,
sondern
"
schon
aus
Glas"
,
wie
sie
hervorhebt,
"
aber
mit
ein
paar
Schrammen"
.
Die
Stadt
GMHütte
hätte
die
Wartehalle
kostenlos
zur
Verfügung
gestellt.
Und
Renate
Roux
hätte
all
ihren
Charme
eingesetzt,
um
einen
Bauunternehmer
zu
gewinnen,
das
Häuschen
kostenlos
aufzustellen.
Für
die
Buskunden
am
Nahner
Friedhof
hätte
die
Geschichte
damit
ein
gutes
Ende
nehmen
können.
Doch
es
sollte
nicht
sein,
denn
in
Georgsmarienhütte
bekam
jemand
kalte
Füße
und
fragte
vorsorglich
bei
den
Stadtwerken
in
Osnabrück
an,
ob
die
Sache
denn
ihre
Ordnung
habe.
Ein
Wartehäuschen
mit
ein
paar
Macken?
So
etwas
passte
nicht
ins
Bild
der
auf
corporate
design
getrimmten
Verkehrsbetriebe.
Prompt
kam
das
Veto.
Sehr
zum
Ärger
von
Renate
Roux
und
den
älteren
Damen,
die
regelmäßig
an
der
Haltestelle
stehen.
Und
warum
das
Ganze?
Na
ja,
überlegt
Stadtwerke-
Sprecher
Ulf
Middelberg,
so
ein
Wartehäuschen
könne
ja
nicht
mal
eben
so
aufgestellt
werden:
"
Das
muss
in
die
Böschung
eingearbeitet
werden"
,
und
das
koste
schon
ein
paar
Euro."
Wir
brauchen
eine
Lösung,
die
auch
belastbar
ist!
",
fasst
Middelberg
zusammen.
Renate
Roux
lächelt
gequält.
Und
wundert
sich,
dass
die
Belastbarkeit
der
alten
Damen
gar
kein
Thema
ist
Bis
zum
Sankt-
Nimmerleins-
Tag
wollen
sie
nicht
warten
Renate
Roux
(weißer
Mantel)
und
ihre
Mitstreiterinnen
am
Nahner
Friedhof.
Foto:
Uwe
Lewandowski
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert