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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Für die Erdkröten wird es höchste Zeit
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Wochen zu spät haben die Wanderungen begonnen
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Originaltext:
Für die Erdkröten wird es höchste Zeit

Wochen zu spät haben die Wanderungen begonnen

Jan OSNABRÜCK. Den Erdkröten rennt die Zeit davon. Die meisten von ihnen haben erst am vergangenen Wochenende die Winterstarre verlassen. Jetzt bleiben ihnen nur 10 bis 14 Tage, um sich zu paaren und noch rechtzeitig ihr Laichgewässer zu erreichen - ein strammes Programm, für das sie sonst bis zu zwei Monate Zeit haben. Aufgrund des langen Winters hat auch in Osnabrück und Umgebung die Krötenwanderung in diesem Jahr äußerst spät begonnen. Aktiv werden die Amphibien erst dann, wenn die Temperaturen nachts nicht unter sechs Grad fallen. Und das war erstmals in der Nacht zum Samstag der Fall. Zwei Nächte vorher wurden am Erdboden noch minus acht Grad gemessen. Da blieben die Erdkröten lieber in ihrer Höhle, zum Beispiel unter einem dicken Blätterhaufen, wie der Osnabrücker Ökologe Friedrich Hehmann erklärt. Gleichzeitig ist mit fortgeschrittenem Jahr der Hormonspiegel schon deutlich gestiegen, so dass die kleinen Tiere unter einem enormen Druck stehen. Nur so kann es sich derÖkologe erklären, dass die Amphibien auch tagsüber wandern, wie er es am Sonntag auf einer Nebenstraße in Nahne beobachtet hat.

Eine männliche Kröte hatte sich auf der Suche nach einem Weibchen aufgerichtet. Normalerweise nehmen die Tiere diese Spähstellung frühestens in der Dämmerung oder nachts ein. Durchschnittlich wandern 85 Prozent der Amphibien in der Dunkelheit. Doch jetzt müssen sie sich beeilen. Teilweise legen sie bis zu 2 Kilometer zurück, um in einem Tümpel bis Anfang April, so gibt es die innere Uhr vor, die Eier abzulegen.

Auch der Krötenexperte Dr. Karl-Robert Wolf geht davon aus, dass es jetzt auf den bekannten Routen in Osnabrück und Umgebung zu intensiven Wanderungen kommen wird. Autofahrer sollten vorsichtig sein, so seine Bitte. In Sachen Amphibienschutz sei der Einsatz der Stadt vorbildlich, lobt der Biologe. Mehr als drei Kilometer Fangzäune hätten Verwaltungsmitarbeiter und Naturschützer wieder aufgestellt.

Zwischen Wasser und Land

Das Leben der Erdkröten ist wie das aller Amphibien eng ans Wasser gebunden. Zum Ablegen ihrer Eier müssen sie jedes Frühjahr ihre Laichgewässer aufsuchen. Die erste Lebensphase verbringen sie als Kaulquappen im Teich oder Tümpel. Nach der Umgestaltung des Körpers beginnt ihr Landleben. Nur zur Fortpflanzungzeit kehren sie zum Wasser zurück. Durch die Verkleinerung ihrer Lebensräume sind die Bestände der 21 Amphibienarten in Deutschland gefährdet.

Im Internet:

www.nabu.de/ kroetenwanderung

Normalerweise sind sie nachts aktiv. Umso erstaunter war der fünfjährige Magnus. als er Sonntagnachmittag beim Spazierengehen eine Erdkröte beobachten konnte. Foto Michael Hehmann
Autor:
jan


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