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1.
Erscheinungsdatum:
25.03.2006
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
NOZ-
Interwiev
mit
Reinhard
Sliwka
zur
bebvorstehenden
OB-
Wahl.
Überschrift:
"Es wird kein Parteibuch gewählt"
Zwischenüberschrift:
Sliwka will OB werden - "McDonald's-Werbung in der Schule wäre das Letzte"
Artikel:
Originaltext:
"
Es
wird
kein
Parteibuch
gewählt"
Sliwka
will
OB
werden
- "
McDonald'
s-
Werbung
in
der
Schule
wäre
das
Letzte"
Von
Rainer
Lahmann-
Lammert
OSNABRÜCK.
Die
Osnabrücker
FDP
hat
Reinhard
Sliwka
zum
Kandidaten
für
die
Oberbürgermeisterwahl
am
10.
September
ins
Rennen
geschickt.
Herr
Sliwka,
bei
den
meisten
Wahlen
kann
sich
die
FDP
glücklich
schätzen,
wenn
Sie
auf
10
Prozent
der
Stimmen
kommt.
Glauben
Sie,
dass
Sie
die
fehlenden
41
Prozent
durch
Ihren
Bekanntheitsgrad
kompensieren
können?
Ich
glaube
nicht,
dass
einer
der
Kandidaten
im
ersten
Wahlgang
51
Prozent
erreichen
wird,
bin
aber
zuversichtlich,
dass
ich
in
die
Stichwahl
kommen
werde.
Die
OB-
Wahl
ist
eine
Persönlichkeitswahl.
Es
wird
nicht
ein
Parteibuch
gewählt,
das
man
bekanntlich
kurzfristig
erwerben
kann.
Ich
bin
von
vielen
Bürgerinnen
und
Bürgern
ausdrücklich
als
Person
ermutigt
worden
zu
kandidieren,
wohl
auch
deshalb,
weil
ich
in
den
vergangenen
18
Jahren
immer
bewiesen
habe,
dass
ich
in
meiner
Arbeit
vollkommen
unabhängig
von
Parteien
agiert
habe.
Sie
hätten
doch
sicher
bessere
Chancen,
wenn
Sie
ohne
das
blau-
gelbe
Ticket
reisen
würden.
Ich
bin
seit
vielen
Jahren
Mitglied
der
FDP
und
werde
auch
von
dieser
mit
unterstützt.
Ich
habe
aber
eine
eigene
Wahlplattform
formuliert,
die
ich
auch
im
Wahlkampf
vertreten
werde.
Meine
Unabhängigkeit
werde
ich
ansonsten
im
Wahlkampf
wie
bisher
deutlich
machen.
Sie
haben
eine
Bürgerbefragung
zur
Bundesgartenschau
vorgeschlagen.
Wie
soll
die
Frage
denn
lauten:
Ja
oder
nein?
Oder
vielleicht
besser:
Ich
bin
für
die
Buga,
auch
wenn
das
Theater
dann
dichtmachen
muss?
Man
muss
die
Fragestellung
eindeutig
formulieren,
also
ja
oder
nein.
Ganzwichtig
ist,
dass
die
Bürger
vorab
umfassend
informiert
werden,
und
zwar
sowohl
über
die
inhaltlichen
Konzepte
als
auch
über
die
Finanzierung.
Nur
wenn
diese
Informationen
vorliegen,
kann
sinnvollerweise
eine
Bürgerbefragung
stattfinden
Bislang
haben
Sie
der
Öffentlichkeit
nicht
verraten,
wie
Sie
selbst
zur
Buga
stehen.
Jetzt
können
Sie
Farbe
bekennen!
Ich
werde
meine
Meinung
äußern,
sobald
inhaltliche
Konzepte
und
Finanzierungsvorschläge
vorliegen.
Ich
will
aber
heute
schon
deutlich
machen,
dass
ich
es
für
problematisch
halte,
die
Zukunft
der
Stadtentwicklung
auf
ein
einziges
Mammutprojekt
zu
konzentrieren.
Na
schön,
dann
sprechen
wir
mal
über
die
Kulturprojekte,
mit
denen
Sie
sich
schmücken.
Friedenskulturstadt,
zweiter
Bauabschnitt
für
das
Theater,
Felix-
Nussbaum-
Haus,
Lagerhalle,
Förderung
von
Kultur-
lnitiativen,
der
Tunnel
für
das
Museum
am
Schölerberg.
Wo
wollen
Sie
in
den
nächsten
Jahren
Schwerpunkte
setzen?
Wir
müssen
das
Erreichte
sichern.
Das
ist
in
dieser
Zeit
der
finanziellen
Engpässe
ganz
wichtig.
Und
dann
wollen
wir
mit
innovativen
Beiträgen
gemeinsam
mit
den
Bürgerinnen
und
Bürgern
neue
Freiräume
für
die
Kultur
erschließen.
Bestes
Beispiel
ist
aktuell
das
Kinder-
und
Jugendtheater,
das
allein
aus
Mitteln
der
Bürgerschaft
finanziert
wird.
Der
Stadt
ist
die
Finanzierung
großer
Bauprojekte
zurzeit
nicht
möglich.
Umso
unterstützenswerter
ist
aber
z.
B.
die
Absicht
des
Bistums
Osnabrück,
das
Diözesanmuseum
zu
sanieren
und
neue
Probenräume
für
den
Domchor
zu
errichten.
Ich
habe
mich
deshalb
für
die
Einwerbung
von
Drittmitteln
eingesetzt.
Zur
Schulpolitik:
Müssen
wir
uns
darauf
einstellen,
dass
in
den
Schulen
bald
für
McDonald'
s
geworben
wird,
um
Lehrer
und
Gebäudeunterhaltung
zu
bezahlen?
Das
wäre
das
Letzte,
was
ich
machen
würde.
Schule
muss
Schule
bleiben,
und
das
Land
Niedersachsen
und
der
Schulträger
Osnabrück
haben
die
Pflicht,
dafür
zu
sorgen,
dass
es
gute
Rahmenbedingungen
für
den
Unterricht
an
unseren
Schulen
gibt.
Das
schließt
nicht
aus,
dass
Schulen
sich
um
Sponsoren
bemühen
für
zusätzliche
Projekte.
Die
Sponsoren
müssen
allerdings
mit
den
schulischen
Inhalten
vereinbar
sein.
In
Ihrer
Rede
vor
der
FDP
haben
Sie
beklagt,
dass
die
Bildungschancen
für
Schüler
in
verschiedenen
Stadtteilen
eklatant
voneinander
abweichen.
Wie
wollen
Sie
das
ändern?
Ich
möchte
das
dadurch
ändern,
dass
wir
Schulen
in
Stadtteilen
mit
einem
hohen
Migrantenanteil
besonders
unterstützen
und
fördern.
Das
haben
wir
beispielsweise
im
Stadtteil
Schinkel
getan.
Dort
sind
inzwischen
alle
Schulen
zum
Teil
auch
mit
städtischen
Mitteln
in
den
vergangenen
Jahren
zu
Ganztagsschulen
ausgebaut
worden.
Zusätzlich
haben
wir
dort
an
drei
Grundschulen
Hortangebote
eingerichtet.
Das
war
mir
persönlich
sehr
wichtig,
und
ich
habe
mich
deshalb
auch
selbst
dafür
engagiert.
Sonntagsreden
zur
Familienpolitik
haben
Konjunktur.
Was
wollen
Sie
in
Osnabrück
konkret
anfassen?
Zunächst
ist
es
wichtig,
in
einer
Stadt
wie
Osnabrück
ein
familienfreundliches
Klima
zu
erzeugen.
Daran
müssen
alle
gesellschaftlichen
Gruppierungen
mitwirken.
Deshalb
auch
die
Gründung
des
Bündnisses
für
Familien
in
unserer
Stadt.
Darüber
hinaus
möchte
ich
die
Betreuungsangebote
für
unter
Dreijährige
und
für
Schülerinnen
und
Schüler
der
Grundschulen
ausbauen.
Dazu
liegen
konkrete
Konzepte
vor,
die
bereits
vom
Rat
verabschiedet
worden
sind,
einschließlich
der
Finanzierung.
Wünschenswert
aus
fachlicher
Sicht
ist
die
Einführung
der
Gebührenfreiheit
für
Kindertagesstätten.
Versprechungen
dazu
kann
man
aber
erst
abgeben,
wenn
konkrete
Finanzierungskonzepte
vorliegen.
Hier
sehe
ich
auch
insbesondere
das
Land
Niedersachsen
in
der
Pflicht.
Osnabrück
zittert
um
die
Arbeitsplätze
bei
Karmann.
Kann
die
Stadt
eigentlich
mehr
machen
als
zuschauen?
Die
Stadt
hat
mehr
gemacht
als
zuzuschauen.
Sie
hat
im
engen
Zusammenwirken
mit
dem
Unternehmen
gute
Rahmenbedingungen
für
die
Entwicklung
von
Karmann
geschaffen.
Dies
ist
mir
in
einem
Gespräch
mit
der
Geschäftsführung
auch
so
bestätigt
worden.
Bei
den
wichtigen
Anschlussaufträgen
für
die
Produktion
kann
die
Stadt
aber
nur
die
Bemühungen
der
Geschäftsführung
unterstützen.
Wichtig
ist,
dass
die
Stadt
und
die
Region
ihre
Solidarität
mit
Karmann
deutlich
machen.
Als
Sozialdezernent
sind
Sie
für
die
AGOS,
die
Arbeitsgemeinschaft
Osnabrück,
zuständig.
Sollte
die
Stadt
Osnabrück
weitere
Aufgaben
übernehmen,
die
heute
noch
dem
Arbeitsamt
obliegen?
Die
Stadt
sollte
eine
noch
größere
Verantwortung
für
die
Arbeit
der
AGOS
übernehmen,
denn
ich
glaube,
dass
wir
vor
Ort
gute
Beiträge
für
die
Bekämpfung
der
Langzeitarbeitslosigkeit
leisten
können.
Ich
halte
es
aber
für
falsch,
den
Bund
aus
seiner
grundsätzlichen
Verantwortung
für
die
Bekämpfung
der
langzeitarbeitslosigkeit
zu
entlassen.
Im
Übrigen
haben
die
Kolleginnen
und
Kollegen
von
der
AGOS
im
vergangenen
Jahr
unter
schwierigen
Rahmenbedingungen
gute
Arbeit
geleistet.
3
000
Vermittlungen
in
den
ersten
Arbeitsmarkt
und
die
ausgezeichnete
Arbeit
im
Jugendberufszentrum
Dammstraße
sind
dafür
ein
deutliches
Zeichen.
Wir
müssen
uns
auf
eine
schrumpfende
Bevölkerungszahl
einstellen.
Ist
es
da
noch
sinnvoll,
dass
die
Stadt
so
viele
neue
Baugebiete
für
Einfamilienhäuser
ausweist?
In
den
vergangenen
Jahrzehnten
sind
junge
Familien
in
die
Umlandgemeinden
abgewandert.
Diesen
Trend
müssen
wir
nicht
nur
stoppen,
sondern
umgekehrt
jungen
Familien
die
Chance
geben,
in
Osnabrück
entweder
Wohnungseigentum
selbst
zu
schaffen
oder
auf
gute
Mietangebote
zurückzugreifen.
Da
ist
ein
Standbein
sicherlich
das
Einfamilienhaus,
aber
auch
im
vorhandenen
Bestand
muss
ausreichend
Wohnraum
für
Familien
geschaffen
werden.
Im
Übrigen
gilt
für
mich
grundsätzlich,
dass
die
Nutzung
vorhandener
Flächen
Vorrang
vor
der
Ausweisung
neuer
Baugebiete
haben
muss.
Bislang
konnten
Sie
das
Scheitern
der
Ratsmehrheit
in
der
Neumarkt-
Frage
als
Zuschauer
beobachten.
Wie
wollen
Sie
als
Oberbürgermeister
die
Sache
zum
Besseren
wenden?
Ich
glaube,
dass
der
Neumarkt
weiter
als
Verkehrsfläche
sowohl
für
den
öffentlichen
Nahverkehr
als
auch
für
den
Individualverkehr
benötigt
wird.
Ich
sehe
jedoch
gute
Chancen,
den
Bereich
passantenfreundlicher
zu
gestalten
und
die
Aufenthaltsqualität
zu
verbessern.
Wie
ist
eigentlich
Ihr
Verhältnis
zu
Herrn
Griesert,
dem
CDU-
Kandidaten,
mit
dem
Sie
ja
in
der
Dezernentenkonferenz
an
einem
Tisch
sitzen?
Ich
kenne
ihn
erst
seit
kurzer
Zeit.
Die
Zusammenarbeit
ist
professionell-
kollegial.
Und
wie
stehen
Sie
zum
SPD-
Kandidaten
Boris
Pistorius
und
zu
Michael
Hagedorn
von
den
Grünen?
Ich
kenne
beide
Kandidaten
seit
vielen
Jahren
und
habe
immer
gut
mit
ihnen
zusammengearbeitet.
Falls
Sie
es
auf
den
OB-
Sessel
schaffen
-
was
wollen
Sie
besser
machen
als
Oberbürgermeister
Fip?
Ich
habe
viel
von
unserem
Oberbürgermeister
gelernt,
insbesondere
wie
man
wichtige
Projekte
voranbringt
und
wie
es
gelingen
kann,
wichtige
Persönlichkeiten
für
die
Belange
unserer
Stadt
zu
gewinnen.
Wenn
ich
Oberbürgermeister
werden
sollte,
werde
ich
eine
noch
stärkere
Bürgerbeteiligung
auf
den
Weg
bringen
bis
hin
zur
Einführung
eines
Bürgerhaushalts.
Aus
meiner
beruflichen
Erfahrung
heraus
habe
ich
sicherlich
in
manchen
Dingen
ein
anderes
Führungsverständnis
gegenüber
der
Verwaltung.
Reinhard
Sliwka
Reinhard
Sliwka
ist
52
Jahre
alt.
Er
stammt
aus
Löningen
im
Kreis
Cloppenburg.
Ist
verheiratet
und
Vater
eines
Sohnes.
Als
Jurist
trat
er
1982
in
den
Verwaltungsdienst
des
Landes,
war
1986
bis
1988
persönlicher
Referent
von
Landesminister
Heinrich
Jürgens
(FDP,
Bundes-
und
Europaangelegenheiten)
.
1988
wurde
er
in
Osnabrück
Kulturdezernent.
1995
übernahm
er
zusätzlich
das
Sozialdezernat.
Sliwka
ist
in
der
Stadtverwaltung
verantwortlich
für
die
Fachbereiche
Bildungs-
und
Sozialplanung,
Schule
und
Sport,
Kultur,
Soziales
und
Gesundheit,
Kinder,
Jugend
und
Familie
sowie
die
Volkshochschule.
Dezernent
ist
er
seit
1988.
jetzt
will
er
Oberbürgermeister
werden:
Reinhard
Sliwka.
Kandidat
der
FDP
Foto
Klaus
Lindemann
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert