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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Neues Leben in den Trümmern
Zwischenüberschrift:
Osanbrück nach dem Kriege: "Stadtgeschichte in Bildern" von Wido Spratte
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Neues Leben in den Trümmern

Osnabrück nach dem Kriege: " Stadtgeschichte in Bildern" von Wido Spratte

Osnabrück (fhv)
" Wie Pompeji" sei ihm das zerstörte Osnabrück erschienen, so hat ein Zeitzeuge nach 1945 notiert. Wie es in den Straßen und Gassen der zerbombten Stadt damals aussah, das ist jetzt in dem neuesten Buch von Wido Spratte zu sehen: " Eine Stadtgeschichte in Bildern" hat er diesen Band über Zerstörung und Wiederaufbau im Jahrzehnt von 1945 bis 1955 genannt.

Das kriegszerstörte Osnabrück: Nach den Aufstellungen von Polizei und Feuerwehr galten 5994 Wohnhäuser, 32 öffentliche Gebäude, 7 Kirchen, 13 Schulen und ein Krankenhaus als total zerstört. 5692 Wohnhäuser, 29 öffentliche Gebäude, 7 Kirchen, 11 Schulen und fünf Krankenhäuser waren schwer beschädigt. Der Trümmerschutt auf Straßen, Plätzen und Hausgrundstücken wurde auf 1150000 Kubikmeter geschätzt. Oder in anderen Zahlen: Die Innenstadt lag zu 80 Prozent, ganz Osnabrück zu etwa 60 Prozent am Boden.

Erstmals und so eindrücklich wie nie werden diese nüchternen Zahlen in diesem Buch anschaulich gemacht. Nicht nur das Rathaus und die verbrannten Kirchen, die abgestützten Giebelhäuser am Markt und die leeren Fensterhöhlen des Schlosses - auch dieöden Ruinenfelder der Innenstadt sind hier Gasse um Gasse dokumentiert.

Zu verdanken sind diese Bilddokumente dem Fotoamateur Karl Ordelheide. Er hatte seine Leica und das kostbare Filmmaterial durch den Krieg gerettet. Und er hat sich im Sommer 45 und 46 auf die deprimierenden Streifzüge durch seine am Boden liegende Heimatstadt gemacht - obwohl das eigene Überleben in diesen Zeiten der Not wohl möglich wichtiger gewesen wäre.

Wido Spratte hat In den letzten 20 Jahren mehrere Bücher und Bildbände zur jüngsten Osnabrücker Stadtgeschichte veröffentlicht: Neben den drei Bänden des historischen Bildarchivs auch zwei weitere Bücher zum Bombenkrieg und der Notzeit der Nachkriegsjahre.

Dieses jüngste Buch nimmt den Faden auf und spinnt ihn fort. Denn der Zeitraum dieses faktenreichen Bildbandes reicht von der Zeitenwende 1945 bis zum Jahr 1955. Damit kommen neben Kriegszerstörung und Notzeit auch der Wiederaufbau und das " Wirtschaftswunder" in den Blick: Schwarzmarkt und Kohlenklau, Währungsreform und Geschäftseröffnungen. Aber auch Heimkehr der Kriegsgefangenen, erste Freizeitvergnügen bei Schützenfest und Karneval.

Allerdings zeigt sich dann auch eine Schwachstelle dieses ehrgeizigen Projekts. Auf 250 Seiten sind ganze 770 Fotos und Dokumente abgedruckt. Das führt zwangsläufig auch zu klitzekleinen Bildformaten und gegen Ende zu dem Eindruck, mit einem gigantischen Karteikasten konfrontiert zu sein.

Dafür fehlen dann jedoch wieder die genauen Jahreszahlen zu den Bildern. So bleibt am Ende ein zwiespältiger Eindruck von dieser " Stadtgeschichte in Bildern". Geschichte will immer noch erzählt sein; auch Bilder müssen zum Reden gebracht werden.
Wido Spratte: Osnabrück 1945-1955. Stadtgeschichte in Bildern. 256 Seiten, Verlag H. Th. Wenner, 14, 80 Euro

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Autor:
fhv


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