User Online: 2 | Timeout: 04:03Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Stadtwerke nicht einfach verscherbeln"
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
" Stadtwerke nicht einfach verscherbeln"

Eine Antwort auf die Frage " Die Stadtwerke versilbern - warum nicht?" (Ausgabe vom 2. Dezember).

" In unserer Zivilisation gehört die Versorgung der Bevölkerung mit Energie zu den unveräußerlichen politischen Grundaufgaben eines Gemeinwesens. Die Energieversorgung zu vernachlässigen oder sie einfach irgendeiner Firma zu überlassen, die lediglich dem freien Markt unterworfen ist und nur nach diesem handelt, ist nach unseren Gesetzen zwar erlaubt, aber trotzdem zutiefst verantwortungslos. Genauso gut könnten wir auch eine Firma damit beauftragen, unsere Stadt zu verwalten, die Friedenssicherung zu übernehmen oder gleich die Regierungsgeschäfte zu führen.

' Warum eigentlich nicht?', würde Herr Leyendecker wahrscheinlich auch hier wieder fragen. Vielleicht haben wir auch einfach nur den Falschen gefragt. Entscheidend ist nämlich nicht, was sich irgendwie irgendwann lohnt, sondern wie in Zukunft die Geschicke unserer Stadt bestimmt werden. Und da kommt der Energiepolitik eine entscheidende Aufgabe zu. Es kann uns doch in Zeiten stark gestiegener Öl- und weiter steigender Gaspreise und weltweit entbrannter Verteilungskämpfe um die letzten fossilen Reserven nicht gleichgültig sein, wo in Zukunft unsere Energie herkommt, wie sicher die Versorgung ist, ob wir sie in Zukunft noch bezahlen können - kurz: ob wir auf den Strukturwandel in der Energiewirtschaft vorbereitet sind.

Versorgungssicherheit z. B. heißt heute eben nicht nur keine Stromausfälle bei Wintereinbruch, sondern Dezentralisierung und verstärkte Eigenerzeugung. Kraft-Wärme-Kopplung, Biomasse-Verstromung unter gleichzeitiger Ausnutzung der anfallenden Abwärme, verstärkte Nutzung von Sonne und Wind, gekoppelt mit Energie-Einsparung - das macht uns in der Energieversorgung krisenfest und zukunftssicher, zudem sichert und schafft es Arbeitsplätze hier bei uns.

Und für die notwendigen Schritte dorthin haben die Stadtwerke eine Schlüsselposition. Hier entscheidet sich, ob wir uns mittel- und langfristig von den überkommenen zentralen Energiestrukturen verabschieden, letztlich hin zu einer modernen Form von Energie-Autonomie. Natürlich könnten unsere Stadtwerke noch viel mehr dafür tun als heute. Sie können nach wirtschaftlichen und energiepolitischen Zielsetzungen handeln, während eine fremde Firma nur ihren Gewinn maximiert. Nach wie vor gerade richtig sind also Stadtwerke, die der Stadt gehören: zwar privatwirtschaftlich organisiert, aber in der Hand und unter der Kontrolle des Gemeinwesens, dem sie zu dienen haben: der Stadt Osnabrück. So was verscherbelt man nicht." Klaus Kuhnke, Arbeitskreis Energie, Bauen und Wohnen der Lokalen Agenda 21

ALTERNATIVE ENERGIE: Die Windräder auf dem Piesberg werden von den Stadtwerken betrieben. Foto: Gert Westdörp


Anfang der Liste Ende der Liste