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1
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1.
Erscheinungsdatum:
10.12.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ganzseitiger
Bericht
mit
vielen
Bildern
und
Einzelartikeln
über
die
geplante
BUGA
sowie
die
mitgeplante
Geothermie.
Überschrift:
Spuckt der Piesberg bald heißes Wasser aus?
Geothermie zum Heizen
Der Fehler von München
Eine gläserne Klinge im Berg
Zwischenüberschrift:
Die Attraktion zur Bundesgartenschau: Ein künstlicher Geysir mit praktischem Nutzen - 100 Meter hohe Fontäne
Ideen für die Buga: Studierende präsentieren Ergebnisse eines Workshops
Artikel:
Originaltext:
Spuckt
der
Piesberg
bald
heißes
Wasser
aus?
Die
Attraktion
zur
Bundesgartenschau:
Ein
künstlicher
Geysir
mit
praktischem
Nutzen
-
100
Meter
hohe
Fontäne
Von
Wilfried
Hinrichs
Osnabrück
Sparen
Sie
sich
die
Reise
nach
Island.
Einen
leibhaftigen
Geysir
werden
Sie
bald
auf
dem
Piesberg
erleben
können
-
vielleicht.
Ein
hundert
Meter
hoher
Geysir
soll
die
Attraktion
der
Bundesgartenschau
2015
auf
dem
Piesberg
werden.
Die
künstliche
Heißwasser-
Fontäne
wird
den
kühnen
Plänen
der
Geologen
zufolge
aus
einem
1
500
Meter
tiefen
Bohrloch
in
die
Höhe
schießen.
Das
Spektakel
hätte
auch
einen
praktischen
Nutzen:
Mit
der
Wärmeenergie
ließen
sich
zum
Beispiel
die
Gewächshäuser
beheizen.
Das
Ganze
ist
keine
Spinnerei,
sondern
Ergebnis
seriöser
Forschung
und
hat
einen
Namen:
Geothermie.
Auf
der
Suche
nach
der
unerschöpflichen
Energiequelle
schauen
die
Forscher
auch
nach
unten,
in
die
Erde.
In
der
Tiefe
schlummern
Energien,
die
nur
darauf
warten,
angezapft
zu
werden.
Am
Runden
Tisch
CO2
war
die
Geothermie
ein
Thema,
und
die
Teilnehmer
holten
sich
Rat
von
den
Experten
des
Geozentrums
in
Hannover.
Und
die
entwickelten
die
Idee,
die
Urkraft
aus
dem
Schoß
der
Erde
in
Form
eines
Geysirs
sichtbar
zu
machen.
Das
Konzept
stellte
der
Geologe
Joachim
Fritz
vom
Geozentrum
Hannover
dem
Buga-
Lenkungsausschuss
vor
und
erntete
von
allen
Seiten
Applaus.
Ob
das
Heißwasserspiel
realisiert
werden
könnte,
soll
eine
Machbarkeitsstudie
ermitteln,
deren
Kosten
zur
Hälfte
die
Bundesumweltstiftung
übernehmen
will,
wie
deren
Generalsekretär
Fritz
Brickwedde
schon
ankündigte.
Die
Studie
allein
wird
mehrere
zehntausend
Euro
kosten.
Das
Projekt
selbst
wird
in
die
Millionen
gehen.
Experten
rechnen
mit
Kosten
von
einer
Million
Euro
pro
tausend
Meter
Bohrtiefe.
Am
Piesberg
müsste
das
Loch
mindestens
1
500
Meter
tief
sein.
In
diesen
Schichten
herrschen
Temperaturen
von
60
bis
70
Grad.
Hinzu
kommen
die
Kosten
für
die
Technik,
für
einen
künstlichen
See
und
ein
Betriebsgebäude:
"
Irgendwo
zwischen
drei
und
fünf
Millionen"
werde
die
Investitionssumme
liegen,
sagt
Dr.
Reinhard
Jung
vom
Institut
für
Geowissenschaftliche
Gemeinschaftsaufgaben
in
Hannover.
So
funktioniert
der
Geysir:
Inmitten
eines
künstlichen
Thermalsees
reicht
eine
Röhre
1,
5
Kilometer
in
die
Tiefe.
Wasser
wird
mit
einer
besonderen
Technik
und
unter
hohem
Druck
in
das
Bohrloch
gepresst,
wodurch
in
der
Tiefe
ein
Riss
im
Gestein
entsteht.
Dieser
Riss
dient
dem
Wärmetausch.
Nachts
werden
rund
300
Kubikmeter
Wasser
aus
dem
See
in
den
Riss
gepresst.
Das
Wasser
erwärmt
sich
und
schießt
am
Tage
im
Stundenrhythmus
an
die
Oberfläche.
Der
Druck
von
100
Bar
werde
für
eine
spektakuläre
Fontäne
von
mindestens
100
Metern
Höhe
sorgen,
sagen
die
Geologen.
Mit
dem
heißen
Wasser
wird
der
Thermalsee
gespeist,
in
dem
auch
gebadet
werden
kann.
Vor
allem
aber:
Die
Energie
könnte
für
Gebäude
der
Gartenschau
genutzt
werden.
Diese
Verbindung
von
Gartenschau
und
Energiegewinnung
überzeugte
die
Ausschuss-
Mitglieder.
Burkhard
Jasper
formulierte
schon
den
Buga-
Slogan
um:
"
Berg
im
Aufbruch
-
blühend
und
energiegeladen"
.
EIN
KÜNSTLICHER
GEYSIR,
der
heißes
Wasser
über
hundert
Meter
in
die
Höhe
schleudert,
soll
die
Attraktion
der
Buga
auf
dem
Piesberg
werden.
Die
Fontäne
könnte
zum
Symbol
für
das
Buga-
Leitthema
Energie
werden
und
die
Kraft
der
Erdwärme
demonstrieren.
Fotomontage:
Michael
Hehmann
NACHTS
wird
kaltes
Wasser
in
die
Tiefe
gepresst,
wo
es
sich
in
einem
Riss
auf
60
Grad
aufheizt.
AM
TAGE
schießt
die
Heißwasser-
Fontäne
im
Stundentakt
bis
zu
100
Meter
in
die
Höhe.
Eine
gläserne
Klinge
im
Berg
Ideen
für
die
Buga:
Studierende
präsentieren
Ergebnisse
eines
Workshops
Osnabrück
hin
Wie
eine
Klinge
einen
Laib
Brot
zerteilt,
schneidet
sich
eine
riesige
Glaswand
in
den
Piesberg:
eine
Idee
von
polnischen
Studierenden,
geboren
während
eines
Internationalen
Workshops
der
Fachhochschule
Osnabrück.
Einen
Blick
in
das
Innere
dieses
gläsernen
Gebäudes
erlaubt
eine
Ausstellung
heute
und
morgen
in
der
Fachhochschule.
Die
Fakultät
für
Agrarwissenschaft
und
Landschaftsarchitektur
präsentiert
die
Ergebnisse
des
fünftägigen
Workshops,
an
dem
im
September
Studierende
der
Universitäten
in
Breslau,
Innsbruck,
Larensteijn
(Niederlande)
,
Dresden
und
der
FH
Osnabrück
teilnahmen.
Das
Projekt
wurde
gefördert
von
der
Bundesstiftung
Umwelt,
der
Stadt
Osnabrück
und
dem
Freundeskreis
der
Fachhochschule.
"
Hochinteressante
Entwürfe"
seien
in
der
Ideenwerkstatt
entstanden,
sagte
gestern
Prof.
Dirk
Manzke
vom
Fachgebiet
Städtebau
und
Freiraumplanung.
Er
hatte
zusammen
mit
Prof.
Hubertus
von
Dressler
und
Prof.
Dr.
Hans-
Albrecht
Dicke
den
Workshop
fachlich
begleitet.
Die
Aufgabe:
Die
Studierenden
sollten
für
die
Bundesgartenschau
ein
"
Bild"
entwickeln,
das
ein
Zeichen
setzt,
einmalig
und
einprägsam
ist.
Dieses
"
Bild"
sollte
den
Piesberg
und
seine
besonderen
historischen,
ökologischen
und
wirtschaftlichen
Potenziale
aufnehmen
und
ihn
mit
der
Stadt
in
Verbindung
bringen.
Eine
Gruppe
formte
ein
"
Raumband"
,
das
von
der
Innenstadt
bis
zur
Spitze
des
Berges
reicht
und
die
Besucher
leitet,
österreichische
Studierenden
schlagen
eine
vertikale
Erschließung
des
Steinbruchs
für
die
Buga
vor:
Wie
in
einem
Fahrstuhl
sollen
Besucher
die
Buga-
Themen
erleben.
Nicht
als
Berg,
sondern
als
Krater
betrachtet
ein
Team
das
Buga-
Gelände.
Die
holländischen
Studenten
richteten
ihren
Blick
vor
allem
auf
die
Welt
unter
den
Füßen,
auf
den
Müll
im
Berg.
Öffnungszeiten:
Samstag,
10
bis
17
Uhr,
Sonntag,
11
bis
15
Uhr;
Ort:
Fachhochschule,
Caprivistraßc
30a,
Gebäude
CN
0001.
Führungen:
Samstag,
15
Uhr,
Sonntag
11
und
15
Uhr.
DER
PIESBERG
AUFGESCHNITTEN:
Studierende
aus
Deutschland,
Österreich
und
Polen
haben
vier
Tage
über
Konzepten
für
die
Buga
gebrütet.
Die
Fachhochschule
präsentiert
an
diesem
Wochenende
die
Ergebnisse
in
einer
Ausstellung,
die
gestern
Abend
von
Oberbürgermeister
Hans-
Jürgen
Fip
(rechts)
eröffnet
wurde.
Foto:
Hermann
Pentermann
Hintergrund
Geothermie
zum
Heizen
85
Prozent
der
Haushalte
auf
Island
heizen
mit
Erdwärme.
In
Deutschland
muss
sehr
tief
gebohrt
werden,
um
auf
ausreichend
hohe
Temperaturen
zu
stoßen.
Mit
jedem
Kilometer
Tiefe
steigt
die
Temperatur
um
30
Grad.
In
Deutschland
gibt
es
mehrere
Anlagen,
die
100
Grad
heißes
Thermalwasser
aus
2
500
Meter
Tiefe
fördern.
Diese
Anlagen
arbeiten
mit
zwei
Bohrlöchern,
die
einen
Wasserkreislauf
ermöglichen.
Das
Verfahren
setzt
hochdurchlässige
Gesteinsschichten
voraus,
die
es
nur
an
wenigen
Stellen
gibt.
Das
Geozentrum
in
Hannover
arbeitet
an
einer
neuen
Technik,
die
aus
der
Erdölindustrie
stammt
und
mit
einem
Bohrloch
auskommt.
Der
Wärmeaustausch
findet
in
künstlich
produzierten
Rissen
im
Granit
statt.
2006
wird
in
Hannover
mit
dem
Bau
der
7,
5
Millionen
Euro
teuren
"
GeneSys"
-
Demonstrationsanlage
begonnen.
Ziel
ist
es,
die
Gebäudekomplexe
des
Geozentrums,
in
dem
1
000
Beschäftigte
arbeiten,
komplett
mit
Erdwärme
zu
beheizen.
Die
Bohrung
wird
auf
3
500
Meter
abgeteuft.
Während
der
25-
jährigen
Laufzeit
werden
15
Millionen
Euro
an
Brennstoffkosten
eingespart
und
87
500
Tonnen
Kohlendioxid
vermieden.
Das
entspricht
dem
jährlichen
CO2-
Ausstoß
von
1
000
Mittelklasseautos.
Im
Geozentrum
sind
das
Institut
für
Geowissenschaftliche
Gemeinschaftsaufgaben
(GGA)
,
das
Niedersächsische
Landesamt
für
Bodenforschung
(NLfB)
und
die
Bundesanstalt
für
Geowissenschaften
und
Rohstoffe
(BGR)
zusammengefasst.
(Mehr
im
Internet:
www.gga-
hannover.de)
Der
Fehler
von
München
Osnabrück
will
den
Fehler
von
München
nicht
wiederholen:
Die
Bundesgartenschau
sei
"
zu
intellektuell
angelegt"
gewesen,
sagt
DBU-
Chef
Fritz
Brickwedde.
Wenn
Osnabrück
die
Buga
2015
mit
dem
Thema
Energie
überfrachte,
drohe
dieselbe
Gefahr.
Ein
Ideenlabor
renommierter
Planungsbüros
hatte
der
Stadt
unter
anderem
empfohlen,
erneuerbare
Energien
zum
Leitthema
der
Piesberg-
Buga
zu
machen.
Oberbürgermeister
Hans-
Jürgen
Fip
sieht
darin
auch
einen
Ansatz,
die
Brücke
zur
Friedensstadt
zu
schlagen.
Die
knappen
Energieressourcen
werden
sich
nach
seiner
Einschätzung
in
den
nächsten
Jahrzehnten
zum
Konfliktherd
Nummer
1
in
der
Welt
entwickeln.
Die
Suche
nach
Energiequellen,
die
für
alle
Menschen
erreichbar
seien,
sei
ein
großer
Beitrag
zur
Friedenssicherung.
Kritiker
befürchten,
dass
der
Charakter
der
Gartenschau
unter
diesen
Ansätzen
leiden
könnte.
Umstritten
ist
auch,
ob
Osnabrück
das
von
den
Ideengebern
angeregte
Kompetenzzentrum
für
erneuerbare
Energien
aufbauen
kann.
Zahlreiche
andere
Standorte
würden
sich
dafür
eher
eignen.
Der
Buga-
Lenkungsausschuss
will
das
Thema
Energie
dennoch
weiterverfolgen.
Experten
sollen
Konzepte
erarbeiten,
die
eine
Brücke
schlagen
sollen
zwischen
Biologie,
Botanik
und
Energiegewinnung.
KEINE
FREUDE
hatten
viele
Gartenfreunde
an
der
Buga
2005
in
München.
Die
Schau
sei
thematisch
überfrachtet
gewesen,
sagen
Kritiker.
Den
Fehler
will
Osnabrück
nicht
wiederholen.
Autor:
Wilfried Hinrichs