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1
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1.
Erscheinungsdatum:
11.06.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Sonderseite
über
die
Geschichte
des
Aero-
Clubs
Osnabrück
und
die
Feierlichkeiten
anlässlich
des
50.
Geburtstages
des
Vereins.
Überschrift:
Ihr Hobby ist die pure Lust am Fliegen
Zwischenüberschrift:
Der Aero-Club Osnabrück feiert seinen 50. Geburtstag - Am 18. und 19. Juni "mobilAirmotion" mit großem Programm auf der Atterheide
Artikel:
Originaltext:
Ihr
Hobby
ist
die
pure
Lust
am
Fliegen
Der
Aero-
Club
Osnabrück
feiert
seinen
50.
Geburtstag
-
Am
18.
und
19.
Juni
"
mobilAirmotion"
mit
großem
Programm
auf
der
Atterheide
Von
Dietmar
Kröger
(Text)
und
Gert
Westdörp
(Fotos)
Osnabrück
Nach
einem
kurzen
Sprint
über
den
Asphalt
hebt
unsere
Maschine
ab.
Pilot
Hermann
Schlagge
drückt
die
Piper
PA
28
in
eine
Linkskurve.
Plötzlich
ist
mir
der
Himmel
näher
als
die
Erde.
Ich
schlucke,
um
den
Druck
aus
den
Ohren
zu
bekommen.
Keine
Stewardess
weit
und
breit,
die
mit
einem
zuckersüßen
Lächeln
die
Sorgenfalten
aus
meiner
Stirn
bügeln
könnte.
Denn
das,
was
wir
da
gerade
über
dem
Flugplatz
Atter
machen,
ist
Fliegen
pur
-
jedenfalls
für
den
urlaubsjetverwöhnten
Redakteur.
Für
Schlagge,
Mitglied
im
Aero-
Club
Osnabrück,
der
am
kommenden
Wochenende
seinen
50.
Geburtstag
feiert,
ist
es
die
pure
Lust
am
Fliegen.
Es
ruckelt,
es
schüttelt,
es
ist
laut,
und
wer
sich
vorne
auf
dem
Kopilotensitz
die
Jacke
ausziehen
will,
braucht
die
Hilfe
seines
Hintermannes,
weil
die
beengte
Räumlichkeit
des
Cockpits
die
Bewegungsfreiheit
bis
an
den
Rand
körperlicher
Erstarrung
eingrenzt.
Was
also
in
drei
Teufels
Namen
macht
die
Hobbyfliegerei
so
schön,
dass
ihr
auf
der
Atterheide
seit
nunmehr
50
Jahren
die
Mitglieder
des
Aero-
Clubs
Osnabrück
verfallen
sind?
Die
Antwort
ist
so
simpel
und
doch
so
schwer
in
Worte
zu
fassen:
Fliegen
ist
ein
Lebensgefühl
für
sich,
mit
nichts
anderem
vergleichbar.
Die
Welt
unter
den
Tragflächen
ist
zwar
keine
andere,
aber
sie
sieht
anders
aus.
Die
ungewohnte
Perspektive
ermöglicht
neue
Einblicke
und
manchmal
vielleicht
auch
neue
Einsichten.
Wie
auch
immer
-
mit
der
Fliegerei
erfüllt
sich
der
Mensch
einen
ganz
alten
Traum.
Und
die
Erfüllung
eines
Traumes
ist
eben
immer
etwas
Besonderes.
"
Ich
habe
schon
als
kleiner
Junge
in
unserem
Garten
gestanden
und
den
Flugzeugen
hinterhergeschaut"
,
sagt
Werner
Mattner.
Klar,
dass
der
Pilotenschein
eine
logische
Konsequenz
dieser
Sehnsucht
war.
Gelernt
hat
er
das
Fliegen
im
Aero-
Club,
der
seit
1959
eine
eigene
Flugschule
betreibt.
Knapp
300
Piloten
wurden
hier
bereits
ausgebildet.
Übrigens
mit
stetig
steigendem
Frauenanteil,
der
allerdings
mit
18
Frauen
bei
insgesamt
260
Mitgliedern
absolut
gesehen
noch
immer
ein
wenig
unterrepräsentiert
ist.
Insgesarnt
aber
macht
der
Aero-
Club
Osnabrück
als
einer
der
mitgliederstärksten
im
landesweiten
Vergleich
eine
gute
Figur.
Im
Mai
1955
bekam
die
Bundesrepublik
die
Lufthoheit
zurück,
und
schon
am
11.
August
1955
trafen
sich
28
Flieger
und
Flugbegeisterte
zur
Neugründung
eines
Fliegerclubs
im
Lokal
Pentermann
in
der
Möserstraße.
Mit
reichlich
Ausdauer,
Eigenleistung
und
eigenem
Geld
wurde
im
Laufe
der
Jahre
nicht
nur
der
Club,
sondern
auch
das
gepachtete
Flugplatzgelände
kontinuierlich
ausgebaut.
Knapp
50
Maschinen
finden
in
den
Hangars
auf
der
Atterheide
Platz.
Sechs
davon
sind
im
Besitz
des
Clubs.
Praktisch,
weil
nah:
Eine
Flugzeugwerft
ist
ebenfalls
auf
dem
Gelände
beheimatet.
Die
fünf
Mitarbeiter
des
Flugservice
Osnabrück
warten
und
reparieren
nicht
nur
die
clubeigenen
Maschinen.
Das
eigenständige
Unternehmen
kann
auf
Kundschaft
aus
dem
gesamten
Bundesgebiet
verweisen.
"
Wir
sind
keine
fliegenden
Geldsäcke"
,
sagt
Wilfried
Bockbreder
und
beugt
damit
einem
weit
verbreiteten
Vorurteil
vor.
Zwar
sei
die
Fliegerei
nicht
gerade
das
billigste
Hobby,
aber
eben
auch
kein
Vergnügen,
das
nur
dem
Geldadel
vorbehalten
sei.
Für
die
Nutzung
einer
clubeigenen
Maschine
zahlen
die
Mitglieder
einen
Euro
pro
Flugminute.
Bei
etwa
einer
Stunde
Flugzeit
zum
Beispiel
bis
zu
Insel
Langeoog,
wären
also
für
Hin-
und
Rückflug
120
Euro
fällig.
Zieht
man
Spritgeld
und
die
Kosten
für
die
Fähre
ab,
ist
die
Fliegerei
zwar
immer
noch
teurer
als
die
Autoreise,
es
bleibt
aber
auch
noch
ein
bisschen
mehr
Zeit
für
den
Tag
am
Strand.
Bei
Preisen
bis
locker
über
300000
Euro
trennt
sich
allerdings
bei
der
Anschaffung
eines
neuen
Fluggeräts
die
Spreu
vom
Weizen.
Wer
trotzdern
eine
eigene
Maschine
sein
Eigen
nennen
möchte,
kann
sich
mit
anderen
Flugbegeisterten
zusammentun.
So
unterhält
Mattner
gemeinsam
mit
Freunden
den
Oldtimer
der
Atterheide,
eine
Cessna
140
aus
dem
Jahr
1946.
Wilfried
Bockbreder
mag
es
da
schon
eine
Nummer
größer.
Als
Berufspilot
fliegt
er
eine
zweimotorige
Maschine,
die
sich
in
Firmenbesitz
befindet.
Das
ist
nicht
ganz
unüblich
auf
der
Atterheide,
da
der
Trend
zur
Firmenfliegerei
in
den
letzten
Jahren
immer
mehr
zugenommen
hat.
Getreu
dem
Motto:
"
Zeit
ist
Geld"
greifen
Geschäftsleute
zunehmend
selbst
zum
Steuerknüppel
oder
lassen
sich
vonTermin
zu
Termin
fliegen.
Bockbreder
kann
es
recht
sein.
Er
hat
sein
Hobby
zum
Beruf
gemacht.
Eigentlich
sind
die
Bockbreders,
neben
Wilfried
gibt
es
da
noch
Bruder
Rolf,
mit
Flugbenzin
groß
geworden.
Ihr
Vater
Friedel
war
30
Jahre
lang
Flugplatzchef
in
Atter
und
ist
heute
Ehrenmitglied
des
Vereins.
Seine
Frau,
von
allen
Fliegern
liebevoll
Linni
genannt,
hat
die
erste
Gastronomie
auf
der
Atterheide
ins
Leben
gerufen.
Zunächst
gab
es
in
der
eigenen
Küche
die
angeblich
weltweit
besten
Bratkartoffeln
für
die
Piloten.
Irgendwann
sprengte
die
Nachfrage
aber
die
Dimensionen
der
Familienküche,
und
das
Restaurant
war
geboren.
Mittlerweile
verfügt
der
Verkehrslandeplatz,
wie
es
richtig
heißt,
über
eine
asphaltierte
Landebahn,
die
ein
Gewicht
der
Maschinen
von
bis
zu
5,
7
Tonnen
zulässt,
und
einen
neuen
Tower.
Bis
zu
11000
Flugbewegungen
pro
Jahr
legen
Zeugnis
ab
über
die
Beliebtheit
des
Flugplatzes,
der
auch
schon
von
etlichen
Prominenten
mit
Ziel
Osnabrück
genutzt
wurde.
Neben
König
Juan
Carlos,
Bundespräsident
Horst
Köhler
oder
Innenminister
Otto
Schily
war
auch
schon
Komiker
Otto
Waalkes
zu
Gast,
natürlich
mit
eigener
und
selbst
gesteuerter
Maschine.
Der
soll
sich
den
Gerüchten
zufolge
bei
seinem
ersten
Alleinflug
nach
Osnabrück
nicht
hundertprozentig
an
die
strengen
Funkregeln
gehalten
haben,
die
nur
eine
kurze,
auf
das
Notwendigste
beschränkte
Konversation
vorsehen.
Waalkes
hingegen
kündigte
sich
beim
Tower
an
mit
den
Worten:
"
Hallo,
hier
kommt
der
Otto,
heute
ganz
allein."
DIE
ORGANISATOREN
DER
MOBILAIRMOTION:
Wilfried
und
Rolf
Bockbreder
(r.)
.
mobilAirmotion
am
18.
und
19.
Juni
auf
der
Atterheide
mobilAirmotion
hat
der
Aero-
Club
seine
Jubiläumsshow
in
Anlehnung
an
die
parallel
in
der
Stadt
stattfindende
Mobilmotion
genannt.
Das
Programm
startet
am
Samstag,
18.
Juni,
um
11
Uhr
mit
einer
Kunstflug-
und
Old-
timerShow.
Ab
15
Uhr
steht
eine
Antonov
AN2,
ein
mehrsitziger
Doppeldecker
für
Rundflüge
bereit.
Außerdem
gibt
es
neben
Segelkunstflug
Fallschirmsprünge
zu
sehen
und
die
Möglichkeit,
einen
Tandemsprung
zu
wagen.
Am
Sonntag
setzt,
sich
das
Programm
mit
einem
Jazz-
Frühschoppen
um
11
Uhr
fort.
Auch
an
diesem
Tag
ist
die
Antonov
zu
Gast.
Tandemspringen,
Kunstflug,
Oldtimer-
Show
werden
dann
noch
durch
Modellflugvorführungen
ergänzt.
Da
die
Veranstalter
mit
weit
über
10000
Besuchern
rechnen,
sollte,
wer
kann,
mit
dem
Rad
oder
Bus
nach
Atter
fahren.
Weitere
Informationen
gibt
es
im
Internet
unter
www.Atterheide.de
oder
unter
Tel.
0541/
128881.
Zur
Sache:
Die
Geschichte
der
Motorfliegerei
in
Osnabrück
Die
Vorgeschichte
1909:
Gründung
des
"
Nordwestdeutschen
Vereins
für
Luftschifffahrt"
mit
Gustav
Tweer,
dem
norddeutschen
Luftfahrtpionier
1918:
Zwangspause
nach
dem
Ersten
Weltkrieg
1925:
Neugründung
des
Vereines
als
"
Osnabrücker
Verein
für
Luftfahrt"
.
Landeplatz
in
der
Netter
Heide.
Noch
heute
existiert
die
Flugzeughalle
auf
einem
Firmengelände.
1933:
Unter
nationalsozialistischer
Herrschaft
erfolgt
die
Zwangsauflösung
und
Gleichschaltung
als
"
Fliegerortsgruppe
Osnabrück"
im
Deutschen
Luftsportverband
1945:
Verbot
jeglicher
fliegerischer
Aktivität
Der
Aero
Club
Osnabrück
11.
August
1955:
28
ehemalige
Flieger
und
Flugbegeisterte
treffen
sich
zur
Neugründung
eines
Fliegerclubs
im
Lokal
Pentermann
an
der
Möserstraße.
13.
Februar
1956:
Eintrag
ins
Vereinsregister
als
Aero
Club
Osnabrück
e.
V.
Sommer
1956:
Aufnahme
des
Flugbetriebs
auf
dem
Gelände
des
ehemaligen
Militärflugplatzes
in
Vörden.
Die
ersten
beiden
Clubmaschinen,
eine
"
Turbulent"
und
eine
Piper
J3C,
können
angeschafft
werden.
Sommer
1957:
Erster
erfolgreicher
Flugtag
mit
15000
Zuschauern
aus
Osnabrück
und
dem
Umland
25.
April
1959:
Der
Club
zieht
um.
Einweihung
des
neuen
Flugplatzes
auf
der
Atterheide
auf
dem
Gelände
des
Guts
von
der
Leye.
1959
ist
der
Aero
Club
Osnabrück
mit
28
aktiven
Piloten
und
5
Maschinen
der
stärkste
Verein
in
Niedersachsen.
1959:
Gründung
der
Flugschule.
Bis
2004
haben
287
Schüler
mit
der
Ausbildung
zum
Privatpiloten
begonnen.
60er
und
70er
Jahre:
Flugtag
1961
mit
30
000
Zuschauern,
1961
Ausbau
der
Start-
/
Landebahn,
zahlreiche
fliegerische
Kontakte
zu
Clubs
im
In-
und
Ausland
(z.
B.
Tiger
Club
Red
Hill
bei
London)
.
Ab
1977:
Regelmäßige
Teilnahme
am
Jugendaustauschprogramm
der
Stadt
Osnabrück.
1980:
Asphaltierung
der
Start-
/
Landebahn
1983:
Dem
Flugplatz
Osnabrück
Atterheide
wird
1983
nach
einer
Umfrage
Rang
drei
als
fliegerfreundlicher
Platz
zugesprochen.
1986:
Die
Mitgliederzahl
steigt
auf
über
250
an.
1986/
90:
Mit
Einweihung
des
neuen
Towers
und
dem
Neubau
des
Clubheims
erreicht
der
Flugplatz
seine
heutige
Ausbaustufe
2005:
Geschäftsfliegerei,
die
Flugschule
und
ein
luftfahrttechnischer
Betrieb
machen
den
Verkehrslandeplatz
Osnabrück
zu
einem
bedeutenden
Faktor
für
die
Verkehrs-
und
Freizeitstruktur
der
Region.
Mit
sechs
clubeigenen
Maschinen
und
etwa
40
Flugzeugen
im
Privatbesitz
der
260
Vereinsmitglieder,
darunter
18
fliegende
Frauen,
gehört
der
Aero-
Club
Osnabrück
zu
den
bedeutenden
Luftsportvereinen
in
Deutschland.
Autor:
Dietmar Kröger