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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Im Oktober 1905 fielen schon erste Schneeflocken
Zwischenüberschrift:
Der Rohbau des Rathsgymnasiums war fast fertig gestellt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Vor 100 Jahren

ALTE INSCHRIFTEN wie am Haus in der Lohstraße 44 wurden vor 100 Jahren nach der Restaurierung wieder freigelegt. Das Foto stammt aus dem Wenner-Band 1 " Alt-Osnabrück".

Aus dem Besitz der Familie Stüve gelangte vor 100 Jahren das Gipsmodell vom Möser-Denkmal in das " Osnabrücker Zimmer" im Schloss.

Im Gegensatz zu der ausgeführten Skulptur auf der Großen Domsfreiheit hatte der Künstler Drake das ein Meter hohe Modell mit einem verzierten Sockel konzipiert, figürliche Darstellungen nahmen die vier Sockelecken ein. Wohl aus Kostengründen war der Sockel des Möser-Denkmals nur schlicht ausgefallen. Am Modell fanden sich auf der Vorderseite das Osnabrücker Wappen und eine Inschriftentafel mit Geburts- und Sterbedaten Mösers auf ornamentiertem Grund.

Bei dieser Gelegenheit bat das Museum die " alteingesessenen" Osnabrücker Familien, ihre stadtgeschichtlich interessanten Besitztümer dem Museum doch wenigstens leihweise zur Verfügung zu stellen, um damit die Vergangenheit der Stadt für viele Menschen zugänglich zu machen.

Die " Berlitz-School of Languages" eröffnete am 2. Oktober 1905 eine Filiale in der Schillerstraße. Die Sprachschule hatte ihre regionale Hauptniederlassung in Münster. Die große Nachfrage veranlasste das Unternehmen zu einer Nebenstelle " im Hause des Herrn Herlitzius".

Im Rohbau war das Rathsgymnasium am Wall fertig gestellt, unklar schien aber das Schicksal des alten Plümersturmes. Auf den Zeichnungen erschien er bereits nicht mehr. Damit waren auch die läge der riesigen Laubbäume neben dem Turm gezählt, vermutete das Osnabrücker Tageblatt.

Ab Mitte Oktober wurden die Nächte kalt, erster Frost und sogar die ersten Schneeflocken überraschten die Osnabrücker in den Nächten. Der Herbstmarkt begann am 26. Oktober auf der Großen Domsfreiheit. Verkaufsbuden, Kinematographen, Karussells wetteiferten erneut um die Gunst des Publikums. Da der Bremer Freimarkt zur gleichen Zeit stattfand, erwarteten die Veranstalter weniger Schausteller als im Frühjahr. Die Läden und sonstigen Verkaufsstellen der Stadt durften während der drei Markttage bis abends 22 Uhr geöffnet bleiben.

Das alte Haus Lohstraße 29 erglänzte nach der Restaurierung in neuer Schönheit. Schon früher, als Spitzgiebel nicht mehr der Mode entsprachen, hatte das Haus einen Krüppelwalm bekommen. Besondere Beachtung fanden nun die alten lateinischen Inschriften, die wieder freigelegt und lesbar gemacht worden waren: " In Asche konnten die verzehrenden Flammen mich verwandeln...". Sie nahmen Bezug auf den Stadtbrand von 1613, bei dem der Vorgängerbau des Hauses völlig vernichtet worden war. Auch das gegenüberliegende Haus Nr. 39 und die Nummer 44, trugen ähnliche Inschriften, die auf einen Neubau in den Jahren nach 1613 hinwiesen.

Dass manche Besitzer die geschnitzten Torbögen der alten Fachwerkhäuser in " verständnisloser Weise durch nüchterne Einbauten ersetzten", nannte der Reporter des Osnabrücker Tageblattes " eine Barbarei". Er lobte dagegen das Engagement der Hauseigentümer, die das Alte mit dem Neuen zu verbinden suchten.
Autor:
Christiana Keller


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