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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
14 Gänse einfach ausgesetzt: Angst vor Vogelgrippe?
Zwischenüberschrift:
Federvieh landete in Gretesch
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück

Unwissenheit und falsche Panikmache treiben bei manchen Zeitgenossen seltene Blüten: Ein unbekannter Federviehhalter, vermutlich von der Angst vor der Vogelgrippe besessen, entledigte sich seiner Schar Gänse und setzte sie einfach im Biotop des Reiterhofes Burg Gretesch von llka und Jens Timmer aus.

" Das ist nicht ungewöhnlich, dass hier im Winter Schwäne, Störche und Gänse auf ihren Zügen Station machen", sagt Jens Timmer. Daran dachten er und seine Frau zuerst, als sie vor einer Woche mit einem Mal eine Gruppe großer weißer Vögel auf dem Teich in der Nähe ihres Hauses erspähten. Seltsam war aber, dass die Vögel am Nachmittag noch immer dort waren und auch keine Anstalten machten, ihren Winterflug fortzusetzen.

Die Timmers, die seit einigen Jahren hier einen therapeutischen Reiterhof betreiben, hatten keine Mühe, die Vogelgruppe aus der Nähe als ganz normale Hausgänse einzuordnen. " Die waren fett und rund und sahen nicht so ausgezehrt aus, wie es bei Zugvögeln der Fall ist", meint Timmer. Die 14 Gänse ließen auch jede Scheu vermissen, was den Eindruck verstärkte, es hier mit Haustieren zu tun zu haben: " Die sitzen auf der Stelle und rühren sich nicht."

Das Problem ist aber, dass sich die Timmers nicht um dieses seltsame Kuckucksei kümmern können. Die 56 Pferde, die Reitstunden mit behinderten Menschen sowie die Pflege des großen Hofes füllen allein schon ihren Tagesablauf. Zudem fragen sie sich, was passiert, wenn wegen einer Ausweitung der Vogelgrippe Stallpflicht für das Federvieh ausgesprochen wird. " Wir wissen gar nicht, wo wir dann mit den Gänsen hinsollen", zuckt Timmer mit den Schultern.

In der Not hat er sich an die Amtstierärztin Dr. Jutta F. Breuer gewandt. Für sie ist das der erste Fall von Gänseaussetzung in ihrer Laufbahn. Nach einem Besuch bestätigte sie Timmers Vermutung, die Vögel stammten aus einer Zucht. Jutta F. Breuer ist entsetzt über solche Praktiken. " Wer Tiere aussetzt und dabei erwischt wird, bekommt Ärger wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz", erinnert sie. Niemand dürfe sich auf diese Art seiner Verantwortung entledigen.

Jetzt soll erst einmal eine Lösung gefunden werden. Fieberhaft wird nach einer Herberge für die Schar Gänse gesucht. Die Eile ist auch aus anderen Gründen vonnöten: Zwei der Gänse sind inzwischen von einem streunenden Jagdhund getötet worden.

SELTENER FALL: Ausgesetzte Hausgänse landeten bei Jens Timmer in Gretesch. Er füttert die Tiere, aber was passiert, wenn das Federvieh wegen der Vogelgrippe in den Stall muss, weiß er auch noch nicht. Foto: Gert Westdörp
Autor:
iza


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