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1.
Erscheinungsdatum:
13.03.2006
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Großer
Artikel
mit
einer
umfassenden
Chronik
und
vielen
Bildern
über
das
alte
haus
Fernblick
am
Kalkhügel.
.
Überschrift:
An Loch 13 verrotten jetzt Kartoffelschalen
Zwischenüberschrift:
Zwei Jahre nach Baubeginn: Ein Stimmungsbild unter den neuen und alten Bewohnern
Artikel:
Originaltext:
An
Loch
13
verrotten
jetzt
Kartoffel
schalen
Zwei
Jahre
nach
Baubeginn:
Ein
Stimmungsbild
unter
den
neuen
und
alten
Bewohnern
Von
Joachim
Dierks
Kalkhügel
Nichts
geht
über
Gummistiefel.
Der
Wurmfortsatz
des
Hauswörmannsweges,
der
das
neue
Baugebiet
erschließt,
wartet
noch
auf
seinen
endgültigen
Belag.
Die
neuen
Häuser
sind
bezogen.
Eigentlich
könnte
jetzt
auch
bald
die
Straße
gemacht
werden,
meinen
die
Neusiedler.
Und
der
Kinderspielplatz
angelegt
werden,
den
die
Stadt
versprochen
hat.
Ulrich
Döring
deutet
auf
sechs
Linden
und
Kastanien
vor
seiner
Haustür.
"
In
deren
Schatten
habe
ich
früher
so
manches
Mal
mein
Feierabendbier
getrunken,
als
sie
noch
zum
Biergarten
des
Kaffeehauses
.
Fernblick'
gehörten."
Der
Bewohner
eines
der
schmucken
neuen
Häuser
erläutert,
dass
die
Bäume
nach
wie
vor
Bestandsschutz
genießen,
anders
als
das
Gasthaus
selbst,
das
2002
abgerissen
wurde
(siehe
Chronik)
.
Mit
der
Wohnsituation
selbst
ist
auch
Ehefrau
Doris
rundum
zufrieden.
"
Herrlich
ruhig"
habe
man
es,
die
Nachbarn
seien
nett,
und
auch
mit
Alt-
Siedlern
auf
der
anderen
Seite
des
Hauswörmannsweges
gebe
es
nicht
die
geringsten
Probleme.
"
Unsere
Verbindung
zum
Fernblick
könnte
nicht
enger
sein.
Wir
haben
hier
unsere
Hochzeit
gefeiert,
und
mein
Mann
seinen
50.
Geburtstag.
Jetzt
haben
wir
das
Wohnzimmer
da,
wo
früher
der
Saal
war.
Beim
Ausschachten
sind
wir
noch
in
die
alten
Kellermauern
reingekommen.
Und
der
Komposthaufen
im
Garten,
das
war
Loch
13
des
Minigolfplatzes."
Welche
Empfindungen
haben
heute
Altsiedler
der
Berningshöhe?
Eine
Passantin:
"
Ich
habe
hier
früher
auch
Flugblätter
verteilt
und
Unterschriften
gesammelt.
Jetzt
hat
sich
alles
beruhigt."
Ihr
Ehemann:
"
Das
ist
die
normative
Kraft
des
Faktischen.
Alle
sind
erst
einmal
gegen
Veränderungen.
Aber
wenn
dann
die
neue
Situation
da
ist,
richtet
man
sich
ein."
Die
junge
Mutter
Silvia
Haase
schaut
aus
ihrem
Altbau
jetzt
gegen
neue
Hauswände.
"
Früher
war
auf
der
anderen
Straßenseite
alles
grün.
Da
war
unser
persönlicher
Fernblick
schöner.
Aber
wenn
erst
einmal
Baulärm
und
-
dreck
vorüber
sind,
dann
können
wir
damit
leben.
Viel
wichtiger
wäre,
dass
auf
dem
Hauswörmannsweg
nicht
so
schnell
gefahren
wird.
'
Tempo
30'
ist
nicht
deutlich
genug
beschildert."
Mit
der
Konsequenz,
dass
sie
Sohn
Elias
(5)
nicht
allein
über
die
Straße
lassen
könne,
zum
Beispiel
zu
dem
neuen
Spielplatz,
wenn
er
denn
drüben
"
hoffentlich
endlich"
angelegt
werde.
Ein
älterer
Bewohner
des
Wilhelm-
Mentrup-
Weges
empfindet
die
neuen
Häuser
als
architektonische
Bereicherung.
Das
"
Geschrei
um
den
Bolzplatz"
sei
ein
vorgeschobenes
Argument
gewesen.
"
In
Wirklichkeit
hat
man
da
fast
nie
Kinder
gesehen.
Beim
kleinsten
Regenguss
stand
die
Wiese
doch
sowieso
unter
Wasser."
Was
hält
er
von
dem
neuen
Bolzplatz,
hoch
und
trocken,
auf
der
anderen
Seite
des
Bergerskamps?
"
Der
kommt
mir
etwas
steril
vor,
mit
dem
hohen
Zaun
drum
herum,
das
typische
Ergebnis
eines
hart
errungenen
Interessenausgleichs,
perfekt,
teuer
und
auch
nicht
richtig
gut
angenommen."
Ein
Anwohner
vom
Armenholz
sieht
es
anders:
Der
neue
Bolzplatz
werde
gut
angenommen,
jedenfalls
sei
dort
deutlich
mehr
los
als
auf
der
teilweise
bebauten
Bolzwiese.
Auch
dem
Kaffeehaus
Fernblick
weint
der
Mann
vom
Wilhelm-
Mentrup-
Weg
keine
Träne
nach:
"
Den
alten
Kasten
habe
ich
in
den
letzten
20
Jahren
nur
betreten,
wenn
Wahlsonntag
war.
Nein,
wir
haben
jetzt
hier
ein
ganz
anderes
Problem:
So
viele
neue
Siedlungen
sind
entstanden
und
kein
Laden
weit
und
breit.
Uns
fehlt
eine
Nahversorgungs-
Tante-
Emma!
"
Chronik
Juni
1995:
Die
Eigentümer
des
Kaffeehauses
"
Fernblick"
verkünden,
das
Lokal
aufgeben
zu
wollen.
Seinen
Platz
soll
nach
den
Vorstellungen
des
Bauträgers
Scholle
verdichtete
Wohnbebauung
einnehmen.
Umgehend
bildet
sich
unter
Stammgästen
eine
Bürger-
Initiative
gegen
den
Abriss.
November
1995:
Festlegungen
im
B-
Plan-
Entwurf
zum
Erhalt
von
Grünflächen
bremsen
die
Investitionslust
des
Bauträgers.
Dezember
1995:
Überraschend
erhält
ein
neuer
Pächter
einen
Zehnjahrevertrag.
Trotz
Renovierungen
bleibt
eine
wirtschaftliche
Betriebsführung
problematisch.
April
2000:
Mit
einem
großen
Osterfeuer
schließt
das
Traditionslokal
"
vorläufig"
,
wie
es
zunächst
heißt,
verfällt
aber
zusehends.
Oktober
2001:
Die
Firma
Echterhoff
kauft
das
Fernblick-
Grundstück
und
plant
eine
weniger
dichte
Bebauung.
Da
Baumschutzauflagen
ihr
eine
Bebauung
des
Biergarten-
Areals
verwehren,
schlägt
sie
der
Stadt
einen
Teiltlausch
gegen
den
Bolzplatz
vor,
eine
Wiese
nördlich
des
Fernblick-
Grundstücks.
Juni
2002:
Der
Widerstand
richtet
sich
nun
nicht
mehr
gegen
den
Abriss
des
Lokals,
der
im
Juli
erfolgt,
sondern
gegen
den
Verlust
des
Bolzplatzes.
Oktober
2002:
Ein
Kompromiss
scheint
gefunden:
Zwei
Drittel
des
Bolzplatzes
bleiben
erhalten,
nur
zwei
Parzellen
an
seinem
östlichen
Rand
dürfen
bebaut
werden.
Aber
auch
diese
abgespeckte
Version
des
B-
Plans
stößt
auf
heftige
Kritik.
Der
Bürgerverein
Neustadt
sammelt
440
Unterschriften
und
erhält
Unterstützung
von
SPD
und
Grünen
im
Rat.
September
2003:
Die
Ratsmehrheit
setzt
sich
durch.
Dem
Baubeginn
steht
nichts
mehr
im
Wege.
"
HERRLICH
RUHIG"
,
so
empfinden
es
die
Neu-
Siedler
am
ehemaligen
Kaffeehaus
Fernblick.
Die
Nachbarn
seien
nett,
und
auch
mit
Alt-
Siedlern
auf
der
anderen
Seite
des
Hauswörmannsweges
gebe
es
nicht
die
geringsten
Probleme.
Fotos:
Uwe
Lewandowski
AUF
EINEN
STOPP
des
Baulärms
warten
Elias
und
Silvia
Haase.
ENGE
VERBINDUNG
zum
Fernblick
hatten
die
Dörings
schon
immer.
Wo
früher
Loch
13
des
Minigolfplatzes
war,
ist
heute
ihr
Komposthaufen.
Autor:
Joachim Dierks