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1.
Erscheinungsdatum:
20.05.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Mit
Abb.
der
Klus-
Badeanstalt
an
der
Neuen
Mühle.
Artikel
zeigt
auf,
was
alles
vor
100
Jahren
in
Osnabrück
geschehen
und
wichtig
war.
Überschrift:
Schiller-Feier ohne Glockenläuten
Zwischenüberschrift:
Osnabrück im Mai 1905: Moorbrand und Arbeitskämpfe erregten die Gemüter
Artikel:
Originaltext:
Von
Christiana
Keller
Osnabrück
Friedrich
Schüler,
ein
deutscher
Dichter:
Eine
offizielle
Schiller-
Feier
musste
es
im
Jahr
1905
auch
in
der
Stadt
Osnabrück
geben.
Der
100.
Todestag
von
Friedrich
Schiller
wurde
vom
Magistrat
in
großem
Stil
geplant,
mit
Fackelzug,
öffentlichen
Lesungen
und
einem
Festakt
im
Vereinshaus.
Dass
aber
auch
die
Glocken
der
Osnabrücker
Kirchen
dazu
läuten
sollten
dagegen
votierte
der
Osnabrücker
Bischof
Hubertus
Voß:
Es
könnte
in
der
Öffentlichkeit
der
Eindruck
entstehen,
die
Feier
hätte
ein
kirchliches
Gepräge,
"
was
ja
von
keiner
Seite
beabsichtigt
wird"
.
Eine
drakonische
Strafe
bekam
ein
Dieb
aufgebrummt,
der
versucht
hatte,
das
soeben
gestohlene
Fahrrad
in
einer
Wirtschaft
weiter
zu
veräußern.
Für
acht
Monate
musste
er
hinter
Gitter
und
verlor
seine
bürgerlichen
Ehrenrechte
auf
zwei
Jahre.
Die
Strafe
sollte
auf
andere
Spitzbuben
abschreckend
wirken.
Die
so
genannte
"
Klusbadeanstalt"
,
darunter
verstand
man
die
Badestelle
in
der
Hase
an
der
Hamburger
Straße,
hatte
die
Stadt
ein
weiteres
Jahr
verpachtet.
Vom
16.
Mai
bis
30.
September
1905
konnten
dort
"
Personen
männlichen
Geschlechts"
unentgeltlich
im
Nass
der
Hase
Erfrischung
suchen.
Da
der
Fluss
am
Hauptbahnhof
durch
Industrieabwässer
schon
recht
verdreckt
war,
kann
es
kein
"
reines"
Badevergnügen
gewesen
sein.
Wieder
streikten
Arbeiter
in
Osnabrück
für
bessere
Arbeitszeiten
und
gerechtere
Löhne.
Alle
organisierten
Maurer
der
Stadt
waren
in
den
Ausstand
getreten.
Über
Wochen
bewegten
sich
die
Verhandlungen
nicht,
dennoch
sollte
und
musste
weitergebaut
werden.
Da
ließen
sich
einige
Arbeitgeber
etwas
einfallen:
Sie
"
importierten"
Maurer
aus
Italien,
die
in
extra
errichteten
Baracken
untergebracht
wurden.
Jeden
Morgen
und
jeden
Abend
wurden
die
Italiener
in
ihre
Quartiere
eskortiert
und
mussten
jedes
Mal
durch
eine
große
Menschenmenge
geführt
werden,
die
gegen
diese
Hilfsarbeiter
protestierten.
Gewerkschafter
aus
dem
Ruhrgebiet,
die
den
Streikenden
Mut
machen
sollten,
sprachen
in
ihren
Vorträgen
vom
"
Osnabrücker
Modell"
.
Nach
sechs
Wochen
mussten
die
Streikenden
aufgeben
und
die
Arbeit
zu
den
gleichen
Bedingungen
wie
vor
dem
Arbeitskampf
wieder
aufnehmen.
Wegen
anhaltender
Trockenheit
und
ständigen
Windes
brannten
im
Nordwesten
des
Osnabrücker
Landes
über
800
Morgen
Moor.
Die
Schwaden
drangen
bis
nach
Osnabrück.
Der
Funkenflug
beim
Abbrennen
der
Moore
vernichtete
auch
große
Kartoffel-
und
Roggenflächen
der
Moorsiedler.
Während
in
manche
Gegenden
der
Provinz
Menschen
aus
den
östlichen
Teilen
der
preußischen
Monarchie
zuzogen,
machte
sich
in
anderen
Regionen
eine
anhaltende
Abwanderung
niedersächsischer
Bewohner
bemerkbar.
Eine
Gruppe
Werber
der
königlichen
Ansiedlungskommission
für
Posen
und
Westpreußen
hatte
besonders
in
den
Kreisen
Wittlage,
Bersenbrück
und
Diepholz
Erfolg.
Hunderte
von
Heuerlingen,
die
sich
ein
freies
Leben
als
eigene
Herren
wünschten,
folgten
den
Versprechungen
und
ergriffen
diese
Chance
hoffnungsvoll.
Der
Germania
Garten
beim
Hotel
Germania
an
der
Wittekindstraße
erfreute
sein
verwöhntes
Publikum
in
der
neuen
Freiluftsaison
mit
einer
modischen
Grottenanlage.
Alle
Gartenmöbel
waren
frisch
überarbeitet,
Bassins
und
Fontänen
gereinigt,
und
auch
die
Tierkäfige
erfreuten
die
Gäste
mit
allerlei
Bereicherungen.
Besitzer
Eduard
Petersilie
ließ
wieder
Konzertabonnements
verkaufen
und
hoffte
auf
einen
hohen
Zuspruch
der
Gerstensaftgemeinde.
Die
Biergartenzeit
war
endlich
wieder
da.
Fotountertitel:
BADEN
IN
DER
HASE?
Kurz
oberhalb
der
Neuen
Mühle,
hier
auf
einer
Ansichtskarte
aus
der
Zeit
vor
1908,
befand
sich
einmal
die
Klus-
Badeanstalt.
Autor:
Christiana Keller