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1.
Erscheinungsdatum:
29.06.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
mit
etlichem,
was
die
Osnabrücker
vor
100
Jahren
beschäftigten,
vor
allem
aber
der
Theaterbau
(mit
Statistiken
etc.)
.
Überschrift:
Durchstich am Herrenteichswall?
Zwischenüberschrift:
Osnabrück im Juni 1905: Diskussionen um Theater und das Haseufer
Artikel:
Originaltext:
VOR
DEM
HERRENTEICHSWALL
zog
sich
um
das
Jahr
1900
eine
doppelte
Lindenallee.
Rechts
ist
der
Pernickelturm
zu
ahnen..
Foto:
Aloys
Wurm
Osnabrück
Um
die
Theaterverhältnisse
in
Osnabrück
zu
verbessern,
brachte
der
Ausschuss
für
die
Errichtung
eines
neuen
Theaters
erneut
einen
Antrag
beim
Magistrat
und
den
Bürgerkollegien
auf
die
Tagesordnung.
Gegen
einen
Theaterneubau
stand
die
Tatsache,
dass
die
Stadt
im
Jahr
1905
vor
der
Realisierung
einer
Reihe
kostspieliger
Projekte
stand,
die
alle
bezahlt
werden
mussten:
der
Neubau
vom
Rathsgym-
nasium
war
noch
nicht
abgeschlossen,
die
Straßenbahn
und
die
Hoch
legung
der
Bahngleise
befanden
sich
noch
im
Planungsstadium.
Wenn
damals
nicht
die
Spendenfreudigkeit
der
Bürger
den
überaus
bedeutenden
Betrag
von
150
000
Mark
aufgebracht
hätte,
wäre
ein
Theaterneubau
in
weite
Ferne
gerückt.
Nun
aber
war
die
Stadt
im
Zugzwang.
Die
Kommission
ersuchte
nun
den
Magistrat
bis
zum
7.Juli
1905
zur
Theaterfrage
Stellung
zu
nehmen.
Insgesamt
rechnete
man
für
den
ersehnten
Musentempel
mit
Baukosten
von
etwa
450
000
Mark.
Als
spannender
Fortsetzungsroman
entwickelte
sich
die
Auseinandersetzung
um
den
Herrenteichswall.
Die
Kollegien
wurden
im
Juni
1905
davon
unterrichtet,
was
die
Planungen
für
das
letzte
Stück
Stadtwall
vorsahen.
Stadtbaurat
Lehmann
resümierte,
dass
zu
Baurat
Hack-
länders
Zeit
der
Wall
einer
Ringstrasse
weichen
sollte.
Man
sah
nun
aber
vor,
die
Ost-
West-
Querstrassen
zu
modernisieren,
um
den
Verkehrsfluss
zu
entzerren.
Die
bereits
erfolgte
"
Verbreiterung"
der
Georgstraße
gehörte
mit
zu
diesem
Projekt.
Der
neue
Plan
suchte
Längst-
und
Querverbindung
zu
verknüpfen,
so
sollte
die
Karlstraße
mit
der
Domsfreiheit
verbunden
werden.
Neben
dem
Wall
war
ein
weiterer
Verkehrsweg
vorgesehen.
Beide
Ideen
beschnitten
aber
den
Herrenteichswall.
Gab
es
noch
eine
weitere
Lösung?
Würde
der
Wall
niedergelegt,
wurde
Lehmann
zitiert,
ergäbe
es
allemal
nur
eine
Straße,
wie
sie
schon
fast
um
die
ganze
Stadt
herum
lag.
Eine
Besonderheit
war
das
nicht.
Der
Wall
jedoch,
mit
seinem
eigenen
Gepräge,
bot
ein
Bild,
das
nur
für
Osnabrück
passte
und
nirgend
sonst
in
dieser
Ansicht
zu
finden
sei.
Parallel
zum
Wall
plante
Lehmann
eine
Straße,
die
mit
Grüngürtel
und
Böschung
zusammen
etwa
25
m
breit
sein
sollte.
Eine
Verbindung
zum
Dom
konnte
sich
der
Redner
auch
als
Unterführungvorstellen.
Die
Baukommission
der
Kollegien
empfahl,
den
Plan
zu
prüfen.
Zuvor
musste
aber
noch
entschieden
werden,
ob
der
Wall
nun
bleiben
oder
abgetragen
werden
sollte.
Oberbürgermeister
Rißmül-
ler
war
prinzipiell
für
den
Erhalt.
"
Tragen
wir
ihn
ab,
erhalten
wir
etwas,
was
wir
schon
besitzen,
nämlich
eine
Straße.
Erhalten
wir
den
Wall,
erhalten
wir
etwas
Osnabrückisches."
Nach
Riß-
müllers
Meinung
lag
keine
zwingende
Notwendigkeit
vor,
den
Wall
abzutragen.
Vor
dem
Wort
"
Verkehrsbedürfnis"
warnte
er
seine
Kollegen
dringend,
das
sei
nur
ein
hohles
Schlagwort.
Auch
die
Querstraße
sah
der
Oberbürgermeister
kritisch,
immerhin
stünde
auf
dieser
Linie
auch
noch
das
Gymnasium
Carolinum.
Lange
Stellungnahmen
der
Kollegienteilnehmer
folgten
und
wurden
ausführlich
im
Osnabrücker
Tageblatt
zitiert.
Der
Antrag
sah
vor,
den
Wall
entweder
in
seiner
Form
zu
erhalten
und
ihn
weder
zu
schleifen,
noch
auch
nur
wenige
Meter
abzutragen
oder
Einzelheiten
von
Fall
zu
Fall
zu
beschließen
oder
drittens
die
Straße
längst
des
Walles
in
projektierter
Breite
zu
bauen.
Die
Bürgervorsteher
lehnten
den
Antrag
mit
5
zu
7
Stimmen
ab,
der
Magistrat
jedoch
nahm
den
Antrag
einstimmig
an.
Es
bestand
damit
ein
Konflikt
zwischen
den
beiden
Kollegien,
der
in
weiteren
Sitzungen
gelöst
werden
musste.
Das
Thema
wurde
offiziell
vertagt.
Die
weiteren
Fäden
der
Politik
zog
man
außerhalb
der
Beratungssäle,
bis
eine
einheitliche
Meinung,
ein
einstimmiger
Beschluss
greifbar
sein
würde.
In
Lebensgefahr
schwebten
zwei
kleine
Jungen,
die
zum
Baden
ihres
Hundes
an
die
Pernickelmühle
gegangen
waren:
Der
ältere
stieß
im
Spaß
den
jüngeren
in
die
Hase,
in
der
dieser
sofort
versank.
Bei
dem
Versuch
den
Bruder
zu
retten,
geriet
der
zweite
Bube
ebenfalls
in
Lebensgefahr,
denn
an
diesem
Teil
der
Hase
war
die
Strömung
durch
die
offene
Staustufe
besonders
stark.
Zwei
vorbeigehende
Herren
sprangen
hinzu,
einer
rettete
den
schon
bewusstlosen
Vierjährigen,
der
andere
Mann
konnte
den
Sechsjährigen
dem
feuchten
Element
entreißen.
VOR
DEM
HERRENTEICHSWALL
zog
sich
um
das
Jahr
1900
eine
doppelte
Lindenallee.
Rechts
ist
der
Pernickelturm
zu
ahnen..
Foto:
Aloys
Wurm
Autor:
Christiana Keller