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1
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1.
Erscheinungsdatum:
07.03.2006
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
über
den
Streik
und
die
Folgen
für
die
Stadt,
in
Osnabrück
aber
gibt
es
kaum
Folgen,
die
die
BürgerInnen
bemerken.
Bilder
zeigen
Essens-
und
Trinkausgabe
im
Streiklokal
Lagerhalle,
Müllberge
(die
es
in
Osnabrück
aber
nicht
gibt)
,
sowie
Streikende
mit
der
Ver.di-
Streikzeitung.
Überschrift:
Vierte Woche Streik: "Jetzt erst recht"
Zwischenüberschrift:
Von Resignation nichts zu spüren - Eindrücke aus dem Streiklokal
Artikel:
Originaltext:
Vierte
Woche
Streik:
"
Jetzt
erst
recht"
Von
Resignation
ist
nichts
zu
spüren
-
Eindrücke
aus
dem
Streiklokal
-
Heute
Aktionstag
in
Meppen
Von
Ulrike
Schmidt
Osnabrück
Kurz
vor
12
Uhr
in
der
Lagerhalle,
die
nun
schon
in
der
vierten
Woche
der
Treffpunkt
für
die
Streikenden
des
öffentlichen
Dienstes
in
Osnabrück
ist.
Von
Resignation
oder
Streikmüdigkeit
ist
nichts
zu
spüren,
eher
von
einer
trotzigen
"
Jetzt-
erst-
recht-
Stimmung"
.
Prof.
Dr.
Klaus
Busch
hat
an
diesem
Morgen
zu
den
Beschäftigten
gesprochen.
Es
ging
um
das
Thema
Tarifautonomie.
Dabei
hat
er
unter
anderem
gesagt,
dass
der
öffentliche
Dienst
in
Deutschland
bei
den
Arbeitszeiten
im
Vergleich
zu
den
alten
europäischen
Ländern
eher
an
der
oberen
Grenze
liegt.
Weiteren
Diskussionsstoff
bietet
eine
neue
Extra-
Ausgabe
der
ver.di-
Streikzeitung,
die
die
Osnabrücker
Tarifkoordinatorin
Martina
Kranke
verteilt.
Nein,
sie
habe
die
Nase
noch
nicht
voll,
sagt
Theresia
Jünemann,
die
im
Haus
der
Jugend
arbeitet:
"
Ich
werde
eher
wütender,
weil
immer
klarer
wird,
dass
es
nicht
um
die
anderthalb
Stunden
Mehrarbeit
pro
Woche
geht,
sondern
um
die
Einsparung
von
Arbeitsplätzen."
Bei
rund
2
000
städtischen
Angestellten
und
Arbeitern
seien
das
3
000
Wochenarbeitsstunden,
rechnet
sie
vor.
Die
Arbeitgeber
hielten
ja
auch
nicht
mehr
damit
hinterm
Berg,
dass
Arbeitsplätze
wegfallen
sollen
- "
und
das
bei
fünf
Millionen
Arbeitslosen"
.
Viele
sprechen
von
einem
"
inneren
Konflikt"
während
des
Streiks,
von
dem
sie
nie
erwartet
hätten,
dass
er
so
lange
dauert:
"
Wir
möchten
ja
arbeiten,
und
wir
arbeiten
gerne"
.
Aber
es
gehe
nicht
allein
um
sie,
sondern
auch
um
die
vielen
jungen
Menschen,
denen
der
Einstieg
in
das
Berufsleben
verwehrt
würde,
erst
recht,
wenn
auch
im
öffentlichen
Dienst
mit
einer
Arbeitszeitverlängerung
weitere
Stellen
gestrichen
würden.
"
Wenn
man
uns
immer
fragt,
warum
wir
für
nur
18
Minuten
täglich
Mehrarbeit
streiken,
können
wir
ja
auch
fragen,
warum
die
Arbeitgeber
für
18
Minuten
einen
Streik
vom
Zaun
brechen"
,
sagt
Thomas
Maag
vom
städtischen
Eigenbetrieb
Grün
und
Friedhöfe.
Auch
er
ist
sich
mit
seinen
Kollegen,
die
im
Umweltschutz
tätig
sind,
einig,
dass
mehr
dahinter
steckt.
"
Viele
Kollegen
mit
Zeitvertrag
machen
mit,
weil
sie
Angst
haben,
dass
der
Vertrag
nicht
verlängert
wird"
,
meint
Susanne
Franzus.
Nicht
zuletzt
gehe
es
bei
dem
Streik
auch
um
das
Überleben
der
Gewerkschaft,
wirft
Thomas
Krosok
ein.
Und
die
werde
noch
dringend
gebraucht,
weil
es
das
nächste
Mal
vermutlich
um
42
Stunden
Arbeitszeit
und
mehr
gehen
werde,
um
die
Kürzung
des
Urlaubsanspruches
und
des
Urlaubsgeldes.
Das
mit
der
Unkündbarkeit
sei
auch
eine
Mär.
Deshalb
wollen
sie
weitermachen,
auch
wenn
"
die
langen
Pausen
zwischen
den
Verhandlungen
an
den
Nerven
zehren"
,
wie
Sven
Düyffcke
zugibt.
Aber
die
Unterbrechungen
lägen
an
den
Arbeitgebern
und
nicht
an
der
Gewerkschaft.
Mit
mindestens
100
Litern
Kaffee,
400
belegten
Brötchen
und
70
Litern
Suppe
beköstigt
die
Küche
der
Lagerhalle
seit
drei
Wochen
jeden
Werktag
die
Streikenden.
Heute
hat
das
Streiklokal
einen
Tag
Pause.
Die
Gewerkschaft
hat
zu
zu
einem
Streik-
und
Aktionstag
in
Meppen
aufgerufen.
Zwei
Tage
später
starten
nach
Auskunft
von
Martina
Kranke
mehr
als
800
Osnabrücker
zu
einer
zentralen
Kundgebung
vor
den
internationalen
Gästen
der
Computermesse
CeBIT,
die
am
Freitag
eröffnet
wird.
Dafür
bemalt
eine
Kreativgruppe
Transparente
mit
Sprüchen
wie
"
Osnabrück
lässt
grüßen,
Möllring
tritt
uns
mit
Füßen"
.
Der
zweite
Teil
des
Satzes
wird
rot
geschrieben:
"
Rot
steht
für
Wut."
"
Die
Stimmung
ist
gut"
,
sagt
Martina
Kranke.
Seit
dem
ersten
Streiktag
am
13.
Februar
kämen
regelmäßig
gut
800
Beschäftigte
im
Ausstand
in
der
Lagerhalle
zusammen,
um
anschließend
zu
Aktionen
auszuschwärmen.
Wichtig
sei
die
Information
der
Bürger,
"
damit
die
Stimmung
nicht
umkippt."
Schärf
kritisiert
die
Gewerkschafterin,
dass
die
Stadt
Ein-
Euro-
Jobber
als
Ersatz
für
Streikende
einsetze.
Stadtrat
Leyendecker
weist
diesen
Vorwurf
entschieden
zurück
(stehe
auch
"
Zur
Sache"
).
Die
Notdienstvereinbarung
für
den
Winterdienst
bleibe
in
Osnabrück
unangetastet,
versicherte
Kranke:
"
Wir
gefährden
keine
Menschenleben."
Zur
Sache:
Die
Auswirkungen
des
Streiks
"
Müllberge?
Da
müssen
Sie
lange
suchen"
"
Ich
bin
froh,
dass
die
arbeitswilligen
Mitarbeiter
durch
ihren
enormen
Einsatz
die
Auswirkungen
des
Streiks
in
Grenzen
halten."
So
kommentierte
gestern
der
Erste
Stadtrat
Karl-
Josef
Leyendecker
die
Situation
bei
der
Stadtverwaltung
und
ihren
Eigenbetrieben.
"
Müllberge?
Da
müssen
Sie
lange
suchen"
,
sagte
er
auf
Anfrage
der
Neuen
OZ.
20
der
71
Müllwerker
befänden
sich
im
Ausstand.
Durch
Umorganisation
und
den
Einsatz
von
Kräften
der
Stadtreinigung
könne
die
Müllabfuhr
fast
reibungslos
laufen.
In
den
ersten
drei
Wochen
habe
nicht
eine
städtische
Kindertagesstätte
schließen
müssen.
In
etwas
größeren
Gruppen
als
üblich
könnten
alle
Kinder
betreut
werden:
"
Von
den
300
Mitarbeitern
im
Jugendamt
streiken
gerade
mal
40"
,
sagte
Leyendecker
als
Beispiel
für
die
nach
seiner
Ansicht
geringe
Beteiligung
an
der
Arbeitsniederlegung:
"
Das
stellt
eine
gut
operierende
Verwaltung
nicht
vor
Probleme."
Streikende
Politessen
würden
durch
Abrufkräfte
ersetzt,
die
auch
in
Ferienzeiten
herangezogen
würden:
"
Der
ruhende
Verkehr
wird
zu
90
Prozent
überwacht."
Nachdrücklich
wies
Leyendecker
Vorwürfe
der
Gewerkschaft
ver.di
zurück,
Ein-
Euro-
Jobber
würden
zu
regulären
Arbeiten
der
Verwaltung
eingesetzt:
"
Das
ist
nicht
der
Fall."
Es
könne
sich
höchstens
um
zwei
Leute
handeln:
"
Und
die
können
doch
wohl
keinen
Streik
unterwandern."
S.
DER
TITEL
der
zweiten
Extra-
Ausgabe
der
ver.di-
Streikzeitung
meint
nicht
den
Ausstand:
Die
Osnabrücker
wollen
weitermachen,
weil
es
nach
ihrer
Ansicht
nicht
um
Arbeitszeit,
sondern
vor
allem
um
den
Abbau
von
Arbeitsplätzen
geht.
Fotos:
Michael
Hehmann
70
LITER
SUPPE,
mehr
als
100
Liter
Kaffee
und
400
belegte
Brötchen
werden
täglich
im
Streiklokal
verputzt.
HINTER
DEM
STREIKLOKAL,
der
Lagerhalle,
liegt
ein
Berg
Müll,
der
noch
nicht
abgeholt
wurde.
Foto:
Michael
Hehmann
Autor:
Ulrike Schmidt