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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Eine "LOK-Arena" für Konzerte der Superstars?
Zwischenüberschrift:
Verwaltungssausschuss lehnt Nutzung des Schlossgartens für Festivals ab - Güterbahnhof als mögliche Alternative
Artikel:
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Originaltext:
Eine " Lok-Arena" für Konzerte der Superstars?

Verwaltungsausschuss lehnt Nutzung des Schlossgartens für Festivals ab - Güterbahnhof als mögliche Alternative

Osnabrück dk

Das wäre es gewesen: Kreischende Teenies, entrückte Blicke verzauberter Frauen, und das alles vor der malerischen Kulisse des Osnabrücker Schlosses. Aber nein: Weder Tokio Hotel noch James Blunt werden sich auf den Weg nach Osnabrück machen.

Der Verwaltungsausschuss (VA) hat die entsprechende Anfrage eines Konzertveranstalters negativ beschieden und seine Grundsatzentscheidung aus dem Jahr 2004 noch einmal bekräftigt: Es gibt keine Konzerte im Schlossgarten.

Der Auftritt der Fantastischen Vier und die Campus Invasion hatten gezeigt, dass die Grünfläche hinter dem Schloss ein attraktiver Standort für Veranstaltungen dieser Größenordnung ist. Allein die Folgeschäden an Grün und Umwelt brachten den gleichnamigen Fachbereich auf den Plan, der sich wie auch die Denkmalschützer um die Anlagen sorgt und deshalb eine weitere Nutzung des Geländes für Großveranstaltungen jedweder Art ablehnt. Als letzte scheiterte nun die Osnabrücker Agentur Goldrush mit ihrem Ansinnen, die Popgrößen James Blunt und Tokio Hotel in die Hasestadt zu holen.

Die Kulturverwaltung habe den Antrag trotz der Grundsatzentscheidung des VA eingebracht, weil sie die Veranstaltung für außerordentlich attraktiv gehalten habe, so der zuständige Dezernent Reinhard Sliwka. Gleichwohl könne er die VA-Entscheidung nachvollziehen. " Aus der Sicht des Marketings ist jedes Festival in der Größenordnung des Fanta-Vier-Konzertes ein Gewinn für die Stadt", bedauert denn auch Oliver Mix, Geschäftsführer der Osnabrück Marketing und Tourismus (OMT), die Absage.

Was also ist zu tun? Die Ideen sind vielfältig: SPD-Oberbürgermeisterkandidat Boris Pistorius fordert, über eine entsprechende Nutzung des Ringlokschuppens an der Hamburger Straße nachzudenken, Sliwka - ebenfalls Aspirant auf den Chefsessel im Rathaus - sieht in dem Terrain unterhalb des Industriemuseums eine passende Fläche, kann aber auch dem Pistorius-Vorschlag einer " Lok-Arena" einigen Charme abgewinnen. Wolfgang Griesert, Baudezernent und in dieser Funktion auch für Grün und Umwelt zuständig, könnte sich unter bestimmten Voraussetzungen Ausnahmegenehmigungen für den Schlosspark vorstellen. Gleichzeitig bezieht er den Piesberg in seine Überlegungen ein, ebenso wie die nach dem Abzug der Briten frei werdenden Flächen. Auch das Bahngelände kommt für den OB-Kandidaten der CDU als Austragungsort für Open-Air-Veranstaltungen in Betracht.

Pistorius mahnt zur Eile: " Wenn nicht bald etwas geschieht, verschwindet Osnabrück von den Landkarten der Agenturen und Veranstalter großer Events." Das Gebiet um den Lokschuppen sei Sanierungsgebiet. Es biete daher optimale Bedingungen durch die Förderung von Grunderwerb, Modernisierung und Infrastrukturmaßnanmen, hofft Pistorius auf öffentliche Mittel. Mit der Aufwertung des Bahngeländes könnten eine bessere Vermarktung des Haseparks und die Erschließung weiterer Gewerbeflächen bis zur Schellenbergbrücke einhergehen, so Pistorius.

Die Flächen allerdings gehören der Aurelis, einer Gesellschaft, an der auch die Bahn beteiligt ist. Und die tut sich schwer, die Verhandlungen sind zäh. Pistorius setzt auf Beistand von höherer Stelle. Er hat Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee nach Osnabrück eingeladen, um den Parteifreund von der " Einzigartigkeit" des Areals zu überzeugen und ihn um " Unterstützung bei den Verhandlungen mit der Bahn" zu bitten.

Konzert-Arena

Nach Alternativen suchen

Von Dietmar Kröger

Wie kann es sein, dass eine Stadt, die sich als Oberzentrum versteht, nicht in der Lage ist, einem James Blunt ein geeignetes, Plätzchen für ein Konzert zur Verfügung zu stellen? Schließlich sprechen wir noch nicht über einen Auftritt der Rolling Stones oder der Drei Tenöre. Schlossgarten? Geht nicht wegen der Blumen und Bäume und der Anlieger. Das kann man gerade noch akzeptieren. Wird es dann aber nicht höchste Eisenbahn, sich nach Alternativen umzusehen?

Warum also nicht der Ringlokschuppen? Viel Platz, gute Anbindung, weitere Ausbau- und Nutzungsmöglickeiten - das macht Sinn und ist greifbarer als eine Osnabrücker-Land-Halle in Verbindung mit einer Bundesgartenschau, von der niemand weiß, ob sie realisiert wird, die aber schon jetzt Geld kostet und Ideen absorbiert. Da bietet es sich an, den Pistorius-Vorschlag aufzugreifen, zumal die Initiative allem Anschein nach auch bei den Vertretern anderer Parteien Gefallen findet.

Die Absage des Verwaltungsausschusses an Goldrush zeigt, dass es an der Zeit ist, auf den Boden des Machbaren zurückzukehren, Blütenträume Blütenträume sein zu lassen und nicht über das Warten auf das Jahr 2015 den Anschluss an den Rest der Welt zu verpassen.

DIE ALTERNATIVE? Der Lokschuppen auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs könnte Schauplatz großer Konzerte und Veranstaltungen sein.

DIE FANTASTISCHEN VIER gaben 2003 im Schlossgarten vor knapp 10 000 Fans ein Gastspiel. Das wird es nicht wieder geben.
Autor:
dk


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