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1.
Erscheinungsdatum:
04.03.2006
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Ganzseitiger
Bericht
über
die
(Nicht-
)
Attraktivität
der
Baugebiete
in
der
Stadt.
Mit
Stellungnahmen
verschiedener
ParteigenossInnen
(Thiele,
Meyer
zu
Straohen,
Hagedorn,
Hus,
Pistorius)
Mit
Statistik.
Überschrift:
Der Spagat zwischen Abwanderung und Rückzug
Zwischenüberschrift:
Große Lücken in den Neubaugebieten Osnabrücks - Eine Bestandsaufnahme der Stadtplanung - Pro und kontra neue Baugebiete
Artikel:
Originaltext:
Der
Spagat
zwischen
Abwandrung
und
Rückzug
Große
Lücken
in
den
Neubaugebieten
Osnabrücks
-
Eine
Bestandsaufnahme
der
Stadtplanung
Von
Anne
Reinert
und
Kristina
Löpker
Osnabrück
Eine
platte,
schneebedeckte
Fläche
zieht
sich
entlang
der
A
33.
Eisiger
Wind
mischt
sich
pfeifend
in
das
stete
Rauschen
der
Autos.
Nur
eine
asphaltierte
Straße
durchschneidet
das
weite
Gelände,
an
dessen
Ende
ein
einsames
Haus
emporragt.
Wie
hier
in
Voxtrup
klaffen
in
Osnabrück
große
Baulücken
-
dennoch
werden
immer
mehr
Neubauflächen
ausgewiesen.
Lohnt
sich
das
überhaupt?
Ein
Jahr
nach
Erschließungsbeginn
des
Neubaugebiets
am
Mühlenkamp
in
Voxtrup
stehen
erst
drei
von
rund
80
geplanten
Häusern,
zwei
sind
im
Bau.
Die
Vermarktung
des
umstrittenen
Bauareals
geht
schleppend
voran.
Genau
wie
am
Grieseling
in
Hellern.
Auch
hier
soll
eine
Wohnsiedlung
entstehen.
Rund
85
Häuser
können
auf
dem
noch
leeren
Acker
gebaut
werden.
Bauherren
sind
die
evangelischen
Stiftungen
und
private
Investoren.
Bei
einem
Informationsabend
im
Dezember
zeigten
sich
allerdings
nur
wenige
Familien
an
dem
Angebot
interessiert.
"
Ein
Hemmnis
ist
möglicherweise
die
Erbpacht"
,
gibt
Eckhard
Fasold
von
der
Evangelischen
Stiftungen
zu,
"
obwohl
der
Preis
von
5,
50
Euro
pro
Quadratmeter
der
niedrigste
ist,
der
in
Osnabrück
angeboten
wird"
.
Architektin
Martina
Tanger-
Jandeck
macht
sich
keine
Sorgen.
Acht
Häuser
seien
bisher
verkauft
worden,
sagt
sie.
"
Das
ist
völlig
normal."
Schließlich
brauchten
mögliche
Käufer
für
ihre
Entscheidung
etwas
Zeit.
Seit
2000
hat
die
Stadt
jährlich
zwischen
283
und
339
Baugenehmigungen
für
Wohngebäude
erteilt.
Dem
gegenüber
steht
ein
Angebot
1
000
Wegzüge
in
zwei
Jahren
von
2
632
Grundstücken,
die
im
Internet
angeboten
werden.
Offensichtlich
ein
Überangebot
in
Zeiten,
in
denen
die
Stadt
einen
Bevölkerungsrückgang
verzeichnet.
Allein
in
den
Jahren
2004
und
2005
zogen
fast
1
000
Einwohner
weg
-
viele
wanderten
in
den
Landkreis
ab,
wo
Bauland
günstiger
ist.
Dem
Flächennutzungsplan
von
2001
liegt
jedoch
eine
Bevölkerungsstagnation
zu
Grunde.
Franz
Schürings,
Fachbereichsleiter
Städtebau,
erklärt:
"
Wir
gehen
von
einer
stagnierenden
Entwicklung
aus,
da
wir
durch
Ausweisung
von
neuem
Bauland
die
Voraussetzungschaffen,
dass
wieder
Menschenzuwandern."
Der
Flächennutzungsplan
geht
von
einem
steigenden
Bedarf
an
Wohnfläche
aus.
Man
bezieht
sich
auf
geänderte
Wohnansprüche
in
den
vergangenen
20
Jahren.
"
Die
durchschnittliche
Wohnfläche
je
Einwohner
betrug
1978
noch
28
Quadratmeter,
mittlerweile
liegt
sie
bei
41
Quadratmeter"
,
heißt
es.
Außerdem
bewohnten
immer
weniger
Menschen
eine
Wohnung.
Die
Stadtplaner
gehen
davon
aus,
dass
bis
2010
rund
1
000
neue
Wohnungen
gebaut
werden
müssten,
um
die
Einwohnerzahl
zu
halten.
Die
Hälfte
davon
soll
in
altem
Bestand
durch
Aus-
und
Umbauten
umgesetzt
werden.
So
müssten
500
Wohnungen
in
Neubaugebieten
entstehen,
was
einer
Fläche
von
250
Hektar
entspricht.
"
Wir
haben
weniger
Fläche
ausgewiesen,
als
in
der
Prognose
veranschlagt
wird"
,
so
Franz
Schürings.
Dass
viele
Flächen
Lücken
aufwiesen,
sei
normal.
"
Baugebiete
laufen
nicht
von
heute
auf
morgen
zu.
Dort,
wo
Lage
und
Preis
stimmen,
geht
es
schneller."
Dr.
Norbert
de
Lange
vom
Fachbereich
Geografie
der
Universität
Osnabrück
benennt
Trends,
dass
bestimmte
Alters-
und
Einkommensgruppen
zurück
in
die
Stadt
kommen.
In
erster
Linie
seien
das
jedoch
ältere
Menschen
oder
die
jüngeren,
die
aus
dem
Elternhaus
auszögen.
Der
Trend
der
Städte
gehe
bereits
dorthin,
Baulücken
im
Zentrum
zu
schließen
und
alte
Flächen
für
Wohnraum
umzugestalten.
Junge
Menschen
mit
dem
Wunsch
nach
Kindern
und
Häuschen
dagegen
ziehe
es
oft
ins
Umland
-
nicht
zuletzt
aus
Kostengründen.
Diesen
Familien
solle
die
Stadt
Alternativen
bieten.
"
Die
Stadt
könnte
Wohnbebauung
planen,
um
junge
Familien
ganz
bewusst
heranzuziehen."
Zurückhaltung
wegen
der
A
33
Momentan
bleiben
sie
aber
noch
aus.
Auch
am
Mühlenkamp,
wo
der
Quadratmeterpreis
ab
139
Euro
mit
dem
Umland
durchaus
konkurrieren
kann.
Das
Manko
ist
die
nahe
Autobahn.
Diejenigen,
die
dort
bereits
gebaut
haben,
stört
das
nicht.
"
Der
Geräuschpegel
ist
in
Ordnung"
,
sagt
ein
Anwohner.
Dass
es
um
ihn
herum
leer
ist,
stört
ihn
nicht.
"
So
schaue
ich
wenigstens
auf
weites
Land
statt
auf
Häuser."
Dennoch
fände
auch
er
es
schön,
wenn
die
Siedlung
irgendwann
einmal
komplett
wäre.
EINZIGES
HAUS
AUF
WEITER
FLUR:
Wie
hier
in
Voxtrup
geht
die
Bebauung
in
vielen
neu
erschlossenen
Gebieten
nur
zögerlich
voran.
Fotos:
Jörn
Martens
AM
TULPENPFAD
WIRD
GEBAUT:
Auch
in
Hellern
sind
noch
große
Lücken,
doch
hier
sind
viele
Grundstücke
bereits
verkauft,
und
die
Bauarbeiten
haben
begonnen.
Politik
pro
und
kontra
neue
Baugebiete
Skepsis
und
Optimismus:
In
den
Ratsfraktionen
gehen
die
Meinungen
auseinander
Von
Anne
Reinert
Osnabrück
Ist
das
Einfamilienhaus
am
Stadtrand
noch
zeitgemäß?
Oder
sollte
sich
die
Stadtplanung
mehr
Gedanken
um
urbanes
Wohnen
machen?
Darüber
gehen
die
Meinungen
in
der
Politik
auseinander.
Boris
Pistorius,
OB-
Kandidat
der
SPD,
hält
es
für
nötig,
Alternativen
für
städtisches
Wohnen
zu
schaffen.
"
Selbstverständlich"
lohne
es
sich,
neue
Baugebiete
auszuschreiben,
denn
es
müsse
alles
getan
werden,
um
junge
Familien
in
der
Stadt
zu
halten.
Es
gebe
zudem
"
eine
erkennbare
Tendenz,
zurück
in
die
Stadt
zu
ziehen"
.
Das
gelte
vor
allem
für
Ältere,
die
die
Nähe
von
Kulturangeboten
suchten,
oder
für
Pendler,
die
Kosten
sparen
wollten.
Deshalb
hält
Pistorius
es
für
sinnvoll,
auch
kleinere
Wohnungen
wie
die
am
Jahn-
Carrèe
zu
bauen.
Auch
Flächenrecycling
sei
eine
Alternative.
In
den
Fraktionen
des
Stadtrats
gehen
die
Meinungen
auseinander,
wie
eine
Umfrage
unserer
Zeitung
bei
den
Fraktionsvorsitzenden
zeigt.
"
Angebote
für
urbanes
Wohnen
zu
schaffen"
,
statt
immer
neue
Baugebiete
auszuschreiben,
fordert
Michael
Hagedorn.
Zum
Teil
würden
Baugebiete
"
ohne
Sinn
und
Verstand
ausgewiesen"
,
kritisiert
der
Fraktionsvorsitzende
der
Grünen.
Am
Tulpenpfad
in
Hellern
etwa
sollten
keine
Häuser
stehen,
weil
das
Areal
wichtig
für
den
grünen
Finger
der
Stadt
sei.
Hagedorn
verweist
außerdem
darauf,
dass
die
Erschließung
eines
Baugebietes
teuer
sei.
Es
müssten
Straßen
gebaut
und
Kanäle
gelegt
werden.
Skeptisch
ist
auch
SPD-
Fraktionschef
Ulrich
Hus.
Derzeit
gebe
es
zwar
einen
Bedarf
an
Wohnflächen
für
junge
Familien,
"
aber
die
Gesellschaft
wird
älter"
.
Deshalb
werde
es
in
Zukunft
Häuser
geben,
die
frei
und
nicht
wieder
bezogen
würden.
Beispielhaft
nennt
er
sein
eigenes
Haus,
in
dem
er
mit
seiner
Frau
lebt.
Seine
erwachsenen
Kinder,
die
längst
ausgezogen
seien,
würden
das
Haus
später
wohl
nicht
übernehmen.
Vertreter
von
CDU
und
FDP
zeigen
sich
dagegen
optimistisch
gestimmt
und
setzen
darauf,
dass
vor
allem
junge
Familien
durch
die
Angebote
in
der
Stadt
gehalten
werden.
"
Es
lohnt
sich
auf
jeden
Fall"
,
sagt
Anette
Meyer
zu
Strohen,
stellvertretende
Fraktionsvorsitzende
der
CDU
und
Vorsitzende
im
Stadtentwicklungsausschuss.
Deutlicher
drückt
sich
Dr.
Thomas
Thiele,
Fraktionsvorsitzender
der
FDP,
aus:
"
Es
wäre
fatal,
keine
Baugrundstücke
auszuweisen."
Thiele
sieht
vor
allem
bei
den
25-
bis
45-
Jährigen
einen
Bedarf
an
Einfamilienhäusern.
Er
schätzt,
dass
rund
die
Hälfte
der
Stadtbevölkerung
In
die
entsprechende
Altersklasse
gehöre.
Tatsächlich
verzeichnet
die
Statistik
des
Einwohnermeldeamtes
rund
36
000
Menschen
zwischen
25
und
40
Jahren
in
Osnabrück.
Der
demografische
Wandel
macht
weder
Thiele
noch
Meyer
zu
Strohen
Sorgen.
Die
CDU-
Frau
pocht
darauf,
dass
"
wir
nicht
jetzt
planen
können,
was
in
15
Jahren
ist"
.
Zur
Sache
Zahlen
&
Daten
Bauanträge:
In
den
vergangenen
20
Jahren
gab
es
in
Osnabrück
jährlich
zwischen
283
und
420
Baugenehmigungen
für
Häuser.
Aus-
und
Umbauten
einzelner
Wohnungen
lagen
zwischen
315
und
etwa
800
pro
Jahr.
1984
gab
es
in
Osnabrück
einen
kleinen
Bauboom
mit
427
genehmigten
neuen
Wohngebäuden
und
mehr
als
1
000
Wohnungsneubauten.
Auch
in
den
Jahren
1991
bis
1994
wurden
jährlich
mehr
als
1000
Wohnungen
ausgebaut.
Dann
sank
die
Zahl
wieder
auf
knapp
über
420
Wohnungsausbauten
im
Jahr
2004.
Baupreise
in
Osnabrück:
Zurzeit
sind
59
Baugebiete
mit
insgesamt
2
632
noch
freien
Wohneinheiten
ausgeschrieben.
Die
Preise
liegen
zwischen
125
Euro
pro
Quadratmeter
(Schinkel)
und
350
Euro
pro
Quadratmeter
(Westerberg)
.
Baupreise
im
Umland:
Die
günstigsten
Quadratmeterpreise
liegen
bei
rund
70
Euro
in
Glandorf.
Etwas
teurer
wird
es
in
Wallenhorst,
GMHütte
und
Bad
Iburg
mit
Quadratmeterpreisen
zwischen
100
und
200
Euro.
BORIS
PISTORIUS
MICHAEL
HAGEDORN
ULRICH
HUS
ANETTE
MEYER
ZU
STROHEN
THOMAS
THIELE
Autor:
Anne Reinert