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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Kinder spieleten auf dem "Kanzlerwall"
Zwischenüberschrift:
Das Regierungsgebäude am Wall: Preußische Imponier-Architektur an der alen Ringstraße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Weststadt Die Ansichtskarte aus dem Jahr 1928 zeigt eine Szene, die heute kaum vorstellbar ist: Unbehelligt vom Verkehr, spielen Kinder am Kanzlerwall (heute Heger-Tor-Wall) an der Einmündung zur Katharinenstraße. Auf dem nach 1958 vierspurig ausgebauten Wall pulsiert heute der Stadtverkehr.

Nach Plänen des Oberbaurats Zastrau wurde von 1893 bis 1896 das imposante Königliche Regierungsgebäude zwischen Katharinenstraße und Rolandstraße (heute Alte-Synagogen-Straße) errichtet. Die Dreiflügelanlage ist mit ihren Türmen, Risaliten, Wappen und Obelisken ein noch heute sichtbares, eindrucksvolles Zeugnis preußischer Machtfülle am Ende des 19. Jahrhunderts.

Die Anlage des lang gestreckten Gebäudes orientiert sich am fürstlichen Schlossbau. Verspielte Elemente der Renaissance und des Barocks zieren den Bau.

Der erhöhte Mittelbau mit geschwungenem Giebel, Ecktürmen mit markanten Turmhauben und großem Rundbogenportal dominiert die symmetrisch gestaltete Sandsteinfassade.

Im Vergleich beider Ansichten des Gebäudes ist zu erkennen, dass der ursprünglich zweigeschossige Bau später um ein Halbgeschoss aufgestockt wurde. In den 50er Jahren wurde so Platz für neue Dienststuben geschaffen.

Das Baudenkmal, in dem heute die Polizeidirektion Osnabrück untergebracht ist, wurde 1989 aufwändig restauriert.

Am linken Bildrand der Ansichtskarte ist ein Teil der ehemaligen Höheren Töchterschule zu sehen. Die Schule wurde 1875 / 76, also einige Jahre vor dem alten Regierungsgebäude, errichtet. Im Herbst 1944 wurde der Bau stark beschädigt: Die äußere Substanz blieb aber weitgehend erhalten, so dass das Gebäude nach Kriegsende wieder aufgebaut werden konnte. Die abgebildete Eingangstür wurde rekonstruiert. Heute studieren in dem Gebäude angehende Juristen und Wirtschaftswissenschaftler.

Die Ansichtskarte zeigt den Wall noch als baumbestandenen Straßenzug. Viele Spaziergänger nutzten in jenen Jahren den begrünten Mittelstreifen als sonntägliche Flaniermeile. Einige Abschnitte der beliebten Wallpromenade waren sogar mit exotischen Pflanzen bestückt.

Nach 1958 sah es anders hier aus: Die grüne Lunge und Teile des alten Baumbestands fielen dem wachsenden Verkehr zum Opfer.

MÄDCHEN IM KLEID und Jungen im Matrosenanzug: ein gewohntes Bild um die Jahrhundertwende auf den Straßen der Stadt.

HEUTE BRAUST HIER DER VERKEHR, und selbst die Radfahrer benötigen eigene Territorien. Die Architektur ist allerdings erhalten geblieben.Foto: Jörn Martens
Autor:
tos
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