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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Vögel faszinieren, weil sie nicht nur fliegen können
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Agnes-Miegel-Realschule: Wahlpflichtkurs Biologie der 9. Klasse kümmerte sich um Amsel, Drossel, Fink und Star
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Originaltext:
Vögel faszinieren, weil sie nicht nur fliegen können

Agnes-Miegel-Realschule: Wahlpflichtkurs Biologie der 9. Klasse kümmerte sich um Amsel, Drossel, Fink und Star

Kalkhügel (andi)

Was macht ein Garten im Winter? Er ruht, und deshalb können sich die Gärtner vorübergehend eine andere Aufgabe suchen. So hat es auch der Wahlpflichtkurs Biologie der 9. Klasse an der Agnes-Miegel-Realschule gemacht. Eigentlich pflegen die Schüler unter der Leitung von Lehrerin Ebba Ehrnsberger den Schulgarten, aber in der Winterpause haben sie stattdessen geforscht: " Wie überleben die Vögel an der Schule den Winter?"

" Wir haben uns in neun Gruppen aufgeteilt", erklärt Neva, die die Präsentation moderiert, " jede Gruppe hat sich um einen eigenen Bereich gekümmert." Beispielsweise um die Frage, welche Vögel den Winter über in Osnabrück bleiben. " Amseln, Sperlinge, Elstern, Dompfaff, Eichelhäher", zählt Tatjana auf. " Und wie ernähren die sich?", hakt Neva nach. Von Beeren und Körnern, hat diese Gruppe herausgefunden. Außerdem wissen die Schüler jetzt, dass manche Vögel in Gruppen auf Futtersuche gehen und regelrechte Wohngemeinschaften bilden.

Eine andere Gruppe hat sich ganz grundsätzlich gefragt, warum und wie Vögel eigentlich fliegen können. Florian erklärt das Forschungsergebnis: Vögel dürfen nicht schwerer sein als 20 Kilogramm, um noch fliegen zu können. Sie sind relativ leicht, weil ihr Skelett von innen hohl ist. Und die Flügel funktionieren, weil in der Bewegung auf der Oberseite ein Unterdruck entsteht und der Gegendruck auf der Unterseite.

Und dass die Tiere fliegend schier unglaubliche Strecken zurücklegen können, wissen die Schüler, die über Zugvögel geforscht haben: Rauchschwalben und Störche beispielsweise verlassen Osnabrück im Winter und fliegen bis nach Afrika. " Wenn es kälter wird, sterben die Insekten, und damit sinkt das Nahrungsangebot", erklärt Christina die Gründe für den jährlichen Vogel-Exodus, " die Kälte an sich macht den Vögeln gar nicht so viel aus."

Wie aber finden die Vögel ihr Ziel? Das Wissen um die grobe Flugrichtung sei ihnen angeboren, erzählt Christina. Außerdem haben die Zugvögel lichtempfindliche Moleküle in der Netzhaut, die die magnetischen Schwingungen der Erde in visuelle Signale umsetzten - so dass sie die Erdoberfläche als Raster wahrnehmen können.

Das sind Erkenntnisse, die auch einstige Vogelmuffel begeistern: " Es war spannend, mehr über Vögel zu erfahren", sagt Theresa, und Tobias ergänzt: " Zum Beispiel, dass sie noch andere Fähigkeiten haben als zu fliegen". Evangelos gibt zu: " Mich haben Vögel vorher nie interessiert, aber jetzt kann ich mitreden, wenn mein Vater mir darüber was erklären will."

Auch Lehrerin Ebba Ehrnsberger ist mit dem Ergebnis zufrieden: " Als der Funke gezündet hatte, wurde es richtig toll!", freut sie sich.

Schüler auf den Spuren der Vögel im Winter

Sie orientieren sich am Magnetfeld der Erde und an der Sonne

Umfragen der Schüler haben ergeben, dass Vogelfreunde die hier überwinternden Vögel mit Sonnenblumenkernen, Mischfutter, Haferflocken, Fettfutter oder Apfelstückchen (für Amseln) füttern. Es sollte aber nur im Notfall gefüttert werden, also bei Frost und Schnee, und man sollte auf saubere Vogelhäuschen und frisches Futter achten. Jetzt ist der Winter allerdings auch für die Vögel vorbei: Es liegt kein Schnee mehr, und die Tage werden länger. Auf dem Gelände der Agnes-Mlegel-Schule haben die Schüler schon brütende Amseln und Kohlmeisen in Hecken entdeckt, einige Schul-Nistkästen warten noch auf neue Bewohner. Auch die Zugvögel kommen jetzt zurück aus ihrem Winterquartier. Sie fliegen in drei verschiedenen Formationen: Entweder als " V", wobei ein Vogel die Formation anführt, bis er müde ist und sich dann hinten anhängen kann, um sich im Windschatten zu erholen. Ähnlich funktioniert auch die Formation der " Reihe". Beide Arten kennen beispielsweise Gänse und Kraniche. Kleinere Vögel fliegen im Schwarm, so schützen sie sich vor Angriffen. Zugvögel orientieren sich am Magnetfeld der Erde, außerdem tagsüber an der Sonne und nachts an den Sternen. Darüber hinaus können sie Landschaften wie Flüsse und Berge von oben erkennen. (andi)

IN " V"- FORMATION: Schüler der Agnes-Miegel-Realschule forschten über die Vögel im Winter. Foto: Hermann Pentermann
Autor:
andi


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