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1.
Erscheinungsdatum:
27.02.2006
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Bericht
von
Osnabrück
vor
100
Jahren:
Die
Straßenbahn
kam,
die
Bahn
um
Osnabrück
investierte
ordentlich,
es
wurde
Karnval
gefeiert
und
die
Ballsaison
eingeläutet,
die
Schwimmhalle
stellte
den
Antrag,
das
Wasser
zweimal
wöchentlich
erneuern
zu
dürfen,
und
es
wurde
mehr
Brot
gebacken
als
je
zuvor.
Überschrift:
Frauen eroberten die "Bureaus"
Zwischenüberschrift:
Osnabrück im Februar 1906: Die Straßenbahn fährt schon mal Probe
Artikel:
Originaltext:
Die
Frauen
eroberten
die
"
Bureaus"
Osnabrück
im
Februar
1906:
Die
Straßenbahn
fährt
schon
mal
Probe
Von
Christiana
Keller
Ein
Zeitensprung
für
die
Stadt:
Am
1.
Februar
1906
drängten
sich
die
Osnabrücker
in
ihrer
neuen
Straßenbahn.
Die
Stadtwerke
zählten
gleich
am
ersten
Nachmittag
einen
Umsatz
von
490
Mark
-
bei
10
Pfennig
Streckengebühr!
Demnach
hatten
weit
über
5
000
Personen
am
ersten
Nachmittag
einen
Fahrschein
gelöst.
Auch
in
den
folgenden
Tagen
war
die
Bahn
immer
voller
Menschen
-
günstige
Aussichten
für
die
Betreiber.
Viele
nutzten
aber
auch
das
Gedränge
aus,
um
zum
ersten
Mal
in
der
"
Elektrischen"
schwarzzufahren.
Als
Einbrecher
betätigten
sich
drei
Schulknaben
in
Osnabrück
so
"
nebenher"
.
Der
Anführer,
gerade
13
Jahre
jung,
wurde
zu
drei
Wochen
und
drei
Tagen
Gefängnis
verurteilt,
die
anderen
kamen
mit
14
Tagen
davon.
Anlässlich
der
Silberhochzeit
von
Kaiser
Wilhelm
gab
der
Magistrat
für
die
Gründung
einer
dritten
"
Kleinkinderbewahr-
Anstalt
eine
bedeutende
Summe
aus.
Das
Hohe
Paar
wurde
davon
per
Telegramm
in
Kenntnis
gesetzt
und
begrüßte
die
Gründung
"
auf
das
Herzlichste"
.
Die
Lange
Straße
wurde
"
freigelegt"
,
das
hieß:
Es
konnten
nun
Häuser
gebaut
werden,
es
gab
einen
Bebauungsplan
und
reichlich
Bauinteressenten.
Vorgärten
sollten
sieben
Meter
breit
sein.
Der
Fuhrpark
der
Stadt
Osnabrück
gab
seinen
Jahresabschluss
für
1905
bekannt
und
hatte
einen
Überschuss
erwirtschaftet.
Die
städtischen
Pferde,
deren
Unterbringung,
die
Kutscher,
Lohn
und
Kleidung,
sowie
alle
Gebäude
waren
mit
40
000
Mark
zu
Buche
geschlagen.
In
und
um
Osnabrück
investierte
die
Reichsbahn
kräftig.
Die
Hochlegung
der
Gleise
im
Bereich
der
Hamburger
Straße
kostete
zwei
Millionen
Mark,
das
zweite
Gleis
von
Osnabrück
bis
Eversburg
wurde
mit
750
000
Mark
veranschlagt
und
auch
gleich
gebaut,
obwohl
der
Grunderwerb
noch
nicht
endgültig
geregelt
war.
Angesichts
der
zunehmenden
Rauchplage
über
der
Stadt
planten
die
Stadtväter
die
Einrichtung
von
"
Heizkursen"
für
die
Bevölkerung.
Der
größte
kaufmännische
Verband
berufstätiger
Frauen
mit
Hauptsitz
Berlin
eröffnete
in
Osnabrück
ein
Büro.
20
000
Mitglieder
zählte
die
Vereinigung
bereits,
220
Städte
hatten
sich
schon
angeschlossen.
Zwei
Tage
in
der
Woche
tagte
die
Ortsgruppe
im
Hotel
Dütting.
Der
Verband
vermittelte
Stellen,
beantwortete
Fragen
und
gab
Informationen
zur
Tätigkeit
im
"
Bureau"
.
Rege
Gemeindearbeit
und
Vorträge
hielt
der
"
Hülfsverein
für
den
Osten
der
Marienkirche"
,
der
sich
sehr
wünschte,
dass
eine
Filialkirche
in
Schinkel
entstehen
möge
-
ebengenau
dort,
wo
die
Gemeindemitglieder
religiöse
Unterstützung
benötigten.
Gerade
war
an
der
Grenze
zu
Schinkel,
in
Lüstringen,
eine
neue
große
Tapetenfabrik
entstanden,
die
weitere
Arbeiter
anziehen
würde.
Auch
die
Bautätigkeit
in
Schinkel
stieg
erheblich
und
erfreulich
an.
Ein
Vortrag
in
der
Stadt
erregte
Aufsehen
und
wurde
vor
allem
von
Damen
besucht:
Fräulein
Niemann
aus
Berlin
referierte
über
"
Die
Mitarbeit
der
Frau
im
Kampf
gegen
den
Alkoholismus"
.
Auch
der
Dürerbund
hielt
einen
zukunftsweisenden
Vortrag.
Ein
Gastredner
sprach
über
"
die
Gartenstadt"
als
eine
naturnahe
Alternative
zur
dichten
Bebauung
der
Innenstädte.
Karneval-
und
Ballsaison,
Cabaret
aus
Paris
und
Maskenredouten
-
sehr
vergnügungsfreudig
ging
es
einher
im
Osnabrück
des
Februar
1906.
Beinahe
allabendlich
luden
Vereine
und
Verbände
die
Mittel-
und
Oberschicht
zum
vergnüglichen
Beisammensein
ein.
In
Sälen,
Restaurants,
Vereinshäusern
und
Gaststätten
wurde
gespielt,
getanzt
und
getrunken.
Das
Zubehör
für
den
Mummenschanz
konnte
in
allen
Textilgeschäften
erworben
werden:
Charakter-
Masken,
Schnurrbärte,
Perücken,
Flitter,
Schellen
und
Orden
aller
Art.
Mit
fertig
genähten
Kostümen
konnte
man
sich
in
Polen,
Buren,
Dominos
oder
Bauern
verwandeln.
Die
Schwimmhalle
im
Badehaus
stellte
den
Antrag,
das
Wasser
zweimal
wöchentlich
im
großen
Schwimmbecken
zu
erneuern.
Am
zu
kleinen
Kessel,
der
das
Wasser
temperierte,
scheiterte
die
schnelle
Erfüllung
der
hygienisch
wünschenswerten
Veränderung.
Ein
Schauschwimmen
in
der
Badehalle
an
der
Neuen
Mühle
sollte
das
Becken
noch
mehr
in
das
Blickfeld
der
Öffentlichkeit
bringen.
Und
die
Osnabrücker
Bäckereigenossenschaft
gab
ihren
Jahresbericht
ab:
6
081
Säcke
Mehl
zu
je
200
Pfund
waren
verbacken
worden,
viel
mehr
als
in
jedem
anderen
Vorjahr.
MIT
OFFENEN
WAGEN
ging
die
Straßenbahn
1906
in
Osnabrück
an
den
Start.
Das
Bild
zeigt
den
Nikolaiort,
Kreuzungspunkt
der
beiden
Linien.Foto:
Siemens
Autor:
Christiana Keller