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1
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1.
Erscheinungsdatum:
19.07.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Leserbriefe
in
Bezug
auf
die
mögliche,
weil
geplante
Umbenennung
der
Haltestelle
Adolf-
Reichwein-
Platz
zu
Kamp.
Abb.
zeigt
derzeitges
Bushaltestellenschild.
Überschrift:
Osnabrücker Monopoly: Wer zahlt am meisten?
Zwischenüberschrift:
Kommerz und Erinnerung - Armutszeugnis für die Stadt - "Nazis lachen sich eins" - Bedeutender Mensch verdrängt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrücker
Monopoly:
Wer
zahlt
am
meisten?
Alles
eine
Frage
der
Wirtschaftlichkeit?
("
Kulturgut
oder
eine
Frage
der
Kundenbindung?
/
Streit
um
Bushaltestellen-
Name"
;
Ausgabe
vom
13.
Juli)
.
"
Es
geht
wirtschaftlich
unheimlich
aufwärts:
Bushaltestellen
können
werbeträchtig
verkauft
und
fortan
nach
ihrem
Sponsor
benannt
werden.
Nun
kommt
aber
bei
derlei
Umbenennung
nicht
nur
Freude
auf.
Wie
man
jetzt
sieht,
gibt
es
Klagen
über
Orientierungsverlust
und
Kulturverfall.
Solche
Probleme
brauchten
freilich
gar
nicht
erst
zu
entstehen,
wenn
man
dieses
originelle
Konzept
erweitert
und
einmal
die
bestehenden
Haltestellen
bezüglich
ihres
werbewirksamen
Pontenzials
durchmustert.
Denn
da
treten
doch
eine
Reihe
von
Osnabrücker
Institutionen
bzw.
Firmen,
durchaus
Aufmerksamkeit
heischend,
auf
-
so
z.
B.
Theater,
Stadthalle
und
Industriemuseum,
Niedersachsenbad,
Umweltstiftung
und
Hauptbahnhof
sowie
Schoeller,
Karmann
und
sogar
Porsche.
Unter
Geschäftsleuten
sollte
schnell
klar
sein,
dass
solch
ein
permanenter,
eigentlich
unbezahlbarer
Werbeauftritt
seinen
gehörigen
Preis
haben
muss.
Der
nächste
Blick
fällt
auf
Städte,
die
sich
zwar
sehr
werbewirksam,
aber
bislang
ohne
Entgelt
im
Lichte
einer
Haltestelle
sonnen.
Versuchen
könnte
man,
ob
in
Bramsche
(Bramscher
Straße)
oder
Fürstenau
(Fürstenauer
Weg)
pekuniär
etwas
zu
holen
ist.
Wie
viel
Euro
möchten
diese
Orte
wohl
für
eine
Haltestelle
in
Osnabrück
bezahlen?
Im
Erfolgsfall
sollte
man
mit
entsprechend
höheren
Forderungen
beherzt
an
Berlin
(Berliner
Platz)
,
Hamburg
(Hamburger
Straße)
und
Hannover
(Hannoversche
Straße)
herantreten.
Etwas
schwieriger
könnten
sich
die
Verhandlungen
bzüglich
des
Breslauer
Rings
und
der
Königsberger
Straße
gestalten.
Doch
in
einer
weltoffenen
Stadt,
beinahe
Kulturhauptstadt
Europas,
in
der
ausdrücklich
Hauptbahnhof
und
Neumarkt,
nicht
aber
der
Adolf-
Reichwein-
Platz
kulturell
tabu
sind,
akzeptiert
man
gegen
Bares
doch
gern
auch
Wroclaw
und
Kaliningrad
im
Namen
einer
Haltestelle.
Letztere
Bezeichnung
ließe
sich
vielleicht
zusätzlich
in
Kyrillisch
anbringen
-
gegen
Aufpreis
versteht
sich.
(...)
Im
aktuellen
Osnabrücker
Monopoly
lautet
die
Spielregel
daher
ganz
schlicht:
Bietet
jemand
für
den
Adolf-
Reichwein-
Platz
mehr
Geld
als
die
Gegenseite
für
eine
Kamp-
Promenade,
bleibt
es
bei
der
vertrauten
Namensgebung."
Professor
Dr.
Egbert
Daum
Universität
Osnabrück
Fachbereich
Erziehungs
und
Kulturwissenschaften
Seminarstraße
20
Osnabrück
Kommerz
vor
Erinnerung
"
Es
wäre
sehr
bedauerlich,
wenn
die
Erinnerung
an
eine
kleine
Kerzenflamme
in
finsterster
Zeit
dem
Kommerz
geopfert
werden
würde.
Ich
finde
den
Gedanken
daran
abscheulich!
Soll
hier
das
Geld
wieder
hereingeholt
werden,
dass
dieselben
Stadtwerke
beim
Sponsoring
des
VfL
inklusive
der
Umbenennung
des
VfL-
Stadions
verpulvert
haben?
Die
Stadtwerke
OS
sollten
sich
besser
andere
Quellen
bzw.
andere
Haltestellen
zur
Geld-
Akquise
aussuchen!
"
Andre
Koplin
Hunteburger
Weg
30
Osnabrück
Armutszeugnis
für
die
Stadt
"
Der
neue
Name
soll
ja
wohl
zum
Einkaufen
locken.
Wann
werden
die
Haltestellen
-
und
womöglich
in
ihrem
Gefolge
die
Straßen
-
nach
Kaufhäusern
benannt
werden?
Es
zeugt
von
geistiger
Enge,
dass
wir
uns
mehr
und
mehr
ums
Geld
drehen.
Wo
bleibt
unsere
Kultur,
in
diesem
Falle
unsere
Erinnerung
an
Persönlichkeiten,
die
einen
weiteren
Horizont
hatten
und
ein
Herz
für
Menschen
in
Not
bewiesen?
Es
wäre
ein
unverdientes
Armutszeugnis
für
die
Kulturstadt
Osnabrück,
wenn
sie
sich
solche
Ausrutzscher
aufdrängen
ließe."
Dr.
Klara
Stoevesandt
Schölerbergstr.
25a
Osnabrück
"
Nazis
lachen
sich
eins"
"
Nachdem
ich
den
Artikel
um
die
Umbenennung
der
Haltestelle
Adolf-
Reichwein-
Platz
in
der
NOZ
gelesen
habe,
hat
mich
die
Wut
gepackt.
In
Sonntagsreihen
wird
uns
von
allen
Seiten
immer
wieder
gesagt,
dass
wir
nicht
vergessen
sollen,
was
in
der
NS-
Zeit
geschehen
ist
und
wir
daraus
lernen
sollen.
Dieser
Auffassung
kann
ich
nur
beipflichten.
Was
wird
hier
jedoch
für
ein
Zeichen
gesetzt,
wenn
nunmehr
diese
Haltestelle
umgenannt
wird
nach
einem
Einkaufszentrum.
In
einer
Zeit,
in
der
Nazis
wieder
in
Länderparlamenten
vertreten
sind,
sollten
wir
vielleicht
etwas
empfindlicher
im
Umgang
mit
der
NS-
Zeit
sein.
Für
unser
heutiges
Leben
sind
diese
Personen,
die
ihr
Leben
im
Kampf
gegen
den
NS-
Terror
verloren
haben,
von
großer
Bedeutung.
Sie
haben
uns
gezeigt,
dass
es
sehr
wohl
möglich
war,
gegen
diese
Mörderbande
zu
kämpfen,
und
ich
denke,
dass
es
das
Geringste
ist,
diese
Personen
zu
würdigen.
Die
Haltestelle
Adolf-
Reichwein-
Platz
ist
nicht
eine
ganz
gewöhnliche
Haltestelle.
Sie
ist
die
Anlaufstelle
der
Nachtbusse.
Hier
warten
gerade
junge
Leute
nachts
auf
den
Bus.
Wir
beklagen,
dass
die
Jugend
heute
teilweise
ein
geringes
Wissen
über
die
NS-
Zeit
hat,
aber
solche
markanten
Punkte
wie
diese
Haltestelle
werden
dann
noch
umbenannt.
Wenn
der
Werbeleiter
der
Stadtwerke
meint,
neue
Wege
gehen
zu
müssen,
sollte
er
sich
vielleicht
den
Weg
ansehen,
den
die
Stadtwerke
geht.
Eine
Gruppe
wird
sich
sicherlich
über
die
Umbenennung
des
Platzes
freuen.
Die
Nazis
lachen
sich
eins
ins
Fäustchen."
Doris
Rother
Lechtenkamp
6
Osnabrück
Bedeutender
Mensch
verdrängt
"
Mit
der
Umbenennung
der
Bushaltestelle
Adolf-
Reichwein-
Platz
würde
der
Name
eines
bedeutenden
Menschen
aus
dem
Bewusstsein
der
Öffentlichkeit
verdrängt
-
zumindest
aus
dem
Bewusstsein
der
Bus
fahrenden
Öffentlichkeit.
Damit
wird
ein
falsches
Zeichen
gesetzt.
Adolf
Reichwein
gehörte
zu
denen,
die
den
Nationalsozialisten
mit
Zivilcourage
entgegengetreten
sind.
Er
hat
erkannt,
dass
es
mit
Kritik
an
,
denen
da
oben'
nicht
getan
ist,
sondern
jeder
Einzelne
Verantwortung
übernehmen
muss.
Die
Zukunft
Deutschlands
sahen
Reichwein
und
seine
Freunde
des
Kreisauer
Kreises
in
einem
friedlichen
und
geeinten
Europa.
Damit
waren
sie
unserer
Zeit
voraus.
Adolf
Reichwein
hat
seinen
Mut
mit
dem
Leben
bezahlt.
Er
ist
1944
von
den
Nazis
ermordet
worden.
Die
Gedanken
Adolf
Reichweins
und
der
anderen
Mitglieder
des
Kreisauer
Kreises
sind
auch
nach
ihrem
Tod
aktuell.
Jedes
Jahr
begegnen
sich
tausende
Jugendliche
und
Erwachsene
aus
ganz
Europa
in
Kreisau
im
heutigen
Polen.
Sie
diskutieren
darüber,
wie
sie
ihre
gemeinsame
Zukunft
in
Europa
gestalten
möchten.
Unter
ihnen
waren
auch
Niedersachsens
Ministerpräsident
Christian
Wulff,
der
dort
im
letzten
Jahr
den
polnischen
Ministerpräsidenten
Marek
Belka
traf.
Adolf
Reichwein
und
die
anderen
Kreisauer
sind
vielen
ein
persönliches
Vorbild.
Es
ist
wichtig,
dass
der
Name
Adolf
Reichwein
in
der
Öffentlichkeit
präsent
bleibt
-
auch
in
der
Bus
fahrenden
Öffentlichkeit."
Benedikt
Schneiders
Stiftungsrat
der
Stiftung
Kreisau
für
Europäische
Verständigung
Im
Schloh
4s
Osnabrück
SCHON
IM
AUGUST
soll
in
Osnabrück
die
haltestelle
Adolf-
Reichwein-
Platz
in
Kamp-
Promenade
umbenannt
werden.
Autor:
Professor Dr. Egbert Daum, Andre Koplin, Dr. Klara Stoevesandt, Doris Rother, Benedikt Schneiders