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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Sechs Kasernen, ein paar tausend Wohnungen
Zwischenüberschrift:
Rund 10 000 Briten leben und arbeiten in Osnabrück
Artikel:
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Originaltext:
Sechs Kasernen, ein paar tausend Wohnungen

Rund 10 000 Briten leben und arbeiten in Osnabrück - " Die meisten fühlen sich pudelwohl hier"

Von Holger Jansing

Osnabrück

Lange wurde hinter vorgehaltener Hand darüber geredet, jetzt ist die Katze aus dem Sack: Die Briten reformieren ihre Streitkräfte und werden höchstwahrscheinlich den Garnisonsstandort Osnabrück aufgeben. Eins ist sicher: Die Stadt wird sich wandeln, denn derzeit beansprucht die Armee ganze Viertel.

Briten in Osnabrück: Das ist ein Thema, das wir von verschiedenen Seiten beleuchten. Es geht um Vorbehalte und Freundschaften, um Kalten Krieg und neue militärische Herausforderungen, um Stadtentwicklung und die damit verbundenen Probleme.

Rund 10 000 britische Militärangehörige leben und arbeiten derzeit in Osnabrück - 3 000 Soldaten, von denen viele Ehefrauen und Kinder mitgebracht haben. So setzt sich die Zahl zusammen. Die Männer sind nur zeitweise hier, sie waren in den vergangenen Jahren wiederholt monatelang im Auslandseinsatz - im Irak, in Bosnien oder auf Zypern. Die Offiziere werden alle zwei, die Mannschaftsgrade nach drei bis sechs Jahren versetzt. Zahlreiche Soldaten sind nach dem Militärdienst in der Stadt geblieben, haben hier eine neue Heimat gefunden.

In Osnabrück haben die Briten ein paar tausend Wohnungen angemietet - in mehrgeschossigen Blocks in der Dodesheide und im benachbarten Lotte ebenso wie in schicken Reihenhäusern am Westerberg. Es gibt drei Schulen und zwei Einkaufszentren. Das alles hat die Ausmaße einer Kleinstadt. Die meisten Immobilien befinden sich in Bundesbesitz.

Stationiert sind die Soldaten in sechs Kasernen, die sich über das Stadtgebiet verteilen. Am größten ist das Areal der Imphal- und der Mercer-Kaserne am Limberg. Nach dem 2. Weltkrieg haben die Briten die Winkelhausen-Kaserne an der Römereschstraßeübernommen. In der Quebec-Kaserne in Atter hat die 4. Panzerbrigade, die nun reformiert werden soll, ihr Hauptquartier.

Die Armee ist auch ein großer Wirtschaftsfaktor. Nach Schätzungen des Verbindungsoffiziers Christopher Linaker investieren die Militärs jährlich rund 50 Millionen Euro in Instandhaltungen, Verbrauchskosten und die Gehälter der Zivilbeschäftigten. Hinzu kommen mindestens 1, 75 Millionen Euro, die die Soldatenfamilien in Geschäften und Gaststätten ausgeben.

Insgesamt gibt es eine große Verbundenheit mit Osnabrück. " Bei den Briten ist die Stadt sehr angesehen, weil sie so schön überschaubar ist", sagt Armeesprecher Mike Whitehurst. " Deshalb fühlen sich die meisten von uns pudelwohl hier."

Der Stand der Dinge

Das britische Verteidigungsministerium hat Ende Januar beschlossen, die 4. Panzerbrigade bis 2009 zu reformieren. Die 4 400 in Münster und Osnabrück stationierten Soldaten werden nach Großbritannien zurückverlegt. Aus Osnabrück sind 2 600 Männer betroffen. Im Gegenzug kommen 2 200 Soldaten nach Deutschland. Wo sie stationiert werden, ist aber noch offen. Insider gehen davon aus, dass Osnabrück nicht die erste Wahl ist, da die militärische Infrastruktur den neuen Anforderungen nicht genügen wird. Die 400 Männer der Imphal-Kaserne wurden im vorigen Jahr der 20. Panzerbrigade in Paderborn zugeordnet und sind von der Umstrukturierung nicht unmittelbar betroffen. Ob sie in Osnabrück bleiben, steht nicht fest. Bis Ende 2006 soll es insgesamt Klarheit geben.
Autor:
Holger Jansing


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