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Roter Beton für den Rosenplatz - funktioniert das?
Zwischenüberschrift:
Nach dem Architektenwettbewerb: Jetzt wird der preisgekrönte Entwurf auf seine Umsetzbarkeit überprüft
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Originaltext:
Roter Beton für den Rosenplatz - funktioniert das?

Nach dem Architektenwettbewerb: Jetzt wird der preisgekrönte Entwurf auf seine Umsetzbarkeit überprüft

Von Rainer Lahmann-Lammert

Innenstadt

Das hat schon was: Autos rollen über rosa eingefärbten Beton, wo vormals grauer Asphalt lag. Und die Insassen sagen sich: Aha, der Rosenplatz. Mit diesem Farbspiel hat ein junges Architektenteam 2005 den Wettbewerb für die Neugestaltung des Platzes gewonnen. Farbiger Beton - funktioniert das?

Die Idee stammt von process yellow und lad+, einer Architektenarbeitsgemeinschaft aus Berlin und Hannover. Jetzt sollen Fachleute die technische Umsetzbarkeit des preisgekrönten Beitrags prüfen. Schließlich wird farbiger Beton nicht alle Tage als Straßenbelag verbaut. " Ob man das so realisieren kann, muss man sehen", konstatiert Susanne Ahrens vom Sanierungsbüro der Bremischen Gesellschaft. Denn der ganze Aufwand lohne ja nicht, wenn der steinerne Teppich nach einem halben Jahr durch Reifenabrieb schwarz wird.

Und wenn schon Betonplatten, sagt Susanne Ahrens, dann müssten die auch sicher verankert werden: " Da darf nichts wackeln, das muss technisch einwandfrei sein."

Technisch machbar sei die Geschichte, versichert Martin Schröder vom Berliner Büro process yellow: " Wir werden als Architekten dafür geradestehen!"

Ob die Idee umgesetzt werde, sei aber letztlich von den Kosten abhängig. Ein gestalterischer Mehraufwand für den Rosenplatz muss gut begründet werden, weil die Kassen in Osnabrück und Hannover leer sind.

Zunächst aber noch einmal zur technischen Machbarkeit. Reinhold Höcker, Geschäftsführer des Tiefbauunternehmens Dieckmann, ist da skeptisch. Beton habe zwar eine höhere Lebensdauer als Asphalt, aber einzelne Platten könnten leicht aus ihrer Verankerung geraten - so wie die Pflastersteine in der Johannissteine, die dem Gewicht der Busse nicht gewachsen sind und regelmäßig zu wackeln beginnen. Höcker sieht zudem einen gravierenden Nachteil beim Beton. Den könne man nicht einfach abfräsen, wenn mal ein Kanalrohr ausgewechselt werden müsse.

Zuversichtlicher klingt Stefan Dams, bei der Osnabrücker Sibo-Gruppe zuständig für Marketing und Technologie: " Das geht schon", allerdings mit höherem Aufwand. Sonst werde so ein steinerner Teppich an den Fugen instabil. Um große Platten dauerhaft auszurichten, müsse man sie verdübeln.

Bleibt noch die Frage, was schwarze Autoreifen und Öl, Regen und Streusalz auf farbigem Beton anrichten. Sibo will - unabhängig vom Rosenplatz - eine Versuchsfläche bauen, um das zu erproben. Für Stefan Dams ist klar, dass sich die Optik über kurz oder lang schon verändern wird: " Feuerroter Beton wird nicht feuerrot bleiben."

DER ROSENPLATZ BEI NACHT: So sieht der Entwurf von process yellow und lad+ aus. Die farbigen Betonplatten sollen an Rosenbeete erinnern.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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