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1.
Erscheinungsdatum:
03.12.2005
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
Job
des
Niederländers
Peter
Bössenecker
ist
es,
Tiere
aus
einem
Zoo
in
einen
anderen
zu
bringen.
Er
erzählt
von
seinen
Erlebnissen,
die
auch
den
Zoo
am
Schölerberg
umfassen.
Überschrift:
Diegos lange Reise nach China ohne einen Fisch
Zwischenüberschrift:
Im Zoo kommen und gehen die Tiere
Artikel:
Originaltext:
Diegos
lange
Reise
nach
China
ohne
einen
Fisch
Im
Zoo
kommen
und
gehen
die
Tiere
Von
Beate
Dammermann
und
Jörn
Martens
(Fotos)
Osnabrück
Peter
Bössenecker
schiebt
energisch
die
Tür
des
Transporters
zu.
"
So,
jetzt
ist
er
weg"
,
sagt
er.
Fast
jeden
Tag
sieht
er
Abschiedstränen
fließen,
denn
der
Job
des
Niederländers
ist
es,
Tiere
aus
einem
Zoo
in
einen
anderen
zu
bringen.
Während
die
Tierpfleger
etwas
schlucken
und
die
Mama
nebenan
im
Wasserbecken
unruhig
nach
ihrem
Baby
ruft,
geht
Seelöwe
Diego
auf
die
lange
Reise
in
einen
chinesischen
Zoo.
20
bis
30
Tiere
verlassen
pro
Jahr
den
Schölerberg,
eben
so
viele
kommen
aus
anderen
Zoos
nach
Osnabrück.
Wie
es
im
Tierleben
so
ist,
bestehen
die
Gruppen
oft
aus
einem
Männchen
und
seinem
Harem.
Um
Inzucht
zu
vermeiden
oder
Rangeleien
zwischen
Söhnen
und
Vätern,
dreht
sich
das
Tierkarussell
zwischen
den
Zoos
in
aller
Welt.
Mittendrin
Diego.
Der
Seelöwe
wurde
im
Mai
2003
auf
dem
Schölerberg
geboren
und
muss
jetzt
die
Herde
verlassen.
Schon
Tage
zuvor
wurde
er
vermessen,
seine
Größe
an
den
Tiertransporteur
durchgegeben,
damit
der
eine
passende
Kiste
mitbringt.
Donnerstagmorgen
ist
es
so
weit.
Schon
am
Morgen
wird
er
nicht
ins
Freie
gelassen,
heult
nach
seiner
Familie.
Als
Peter
Bössenecker
kommt,
geht
alles
ganz
schnell:
Diego
wird
in
die
Kiste
gescheucht,
kommt
in
den
Transporter.
Dort
warten
schon
in
anderen
Boxen
zwei
Seelöwendamen
aus
dem
Zoo
Basel.
Abends
um
20
Uhr
fliegen
sie
mit
einer
chinesischen
Fluglinie
von
Amsterdam
nach
Peking,
dann
folgt
noch
eine
Reise
zu
Land
in
den
Sea
World
Park
in
Dalian.
Der
Eimer
mit
leckerem
Hering,
den
die
Tierpfleger
ihm
als
Wegzehrung
mitgeben
wollen,
bleibt
in
Osnabrück.
Auf
dem
Transport
bekommt
Diego
nichts
zu
fressen.
Und
da
die
kalifornischen
Seelöwen
in
ihrer
Heimat
tagelang
in
der
Sonne
liegen,
wenn
sie
den
Nachwuchs
beaufsichtigen,
muss
er
während
des
Fluges
auch
nicht
mit
Wasser
begossen
werden.
Eine
Kübelspritze
ist
allerdings
an
Bord:
Zur
Beruhigung
des
Piloten,
der
sonst
aus
Unkenntnis
den
Transport
verweigern
könnte.
"
Die
Tiere
brauchen
nichts,
sie
liegen
meist
ruhig
in
den
Kisten
und
schlafen"
,
sagt
Zooinspektor
Hans-
Jürgen
Schröder.
Das
beste
Zeichen,
dass
es
einem
Tier
beim
Transport
gut
ging,
ist
für
ihn,
wenn
es
im
neuen
Zoo
den
Transportbehälter
nicht
verlassen
will.
"
Dann
hat
es
sich
darin
wohl
gefühlt."
Andere
Tierarten,
andere
Transporte.
Schröder
war
gerade
in
Frankfurt,
im
Gepäck
Weißgesichts-
Marmosetten,
kleine
Äffchen.
Kollegen
aus
der
Schweiz
brachten
Tiere
aus
ihrer
Zucht
dorthin:
Affentausch
auf
halbem
Weg.
Komplizierter
war
der
Abschied
von
Muran,
der
ersten
in
Osnabrück
geborenen
Giraffe.
Der
zwei
Jahre
alte
Jungbulle
begann,
sich
mit
seinem
Vater
zu
fetzen.
Im
niederländischen
Zoo
Amersfoort
wird
er
in
eine
Jungbullenherde
integriert,
bis
ihn
ein
Zoo
als
Zuchttier
braucht.
"
Giraffen
können
gefährlich
sein
und
gezielt
treten"
,
sagt
Schröder.
Deshalb
bekam
Muran
zunächst
ein
leichtes
Beruhigungsmittel,
dann
versuchten
die
Tierpfleger
mit
Geduld
und
Lockmitteln,
wie
Bananen
und
Laub,
ihn
durch
einen
aus
Strohballen
gebauten
Gang
auf
den
Hänger
zu
bugsieren.
Eine
schwarze
Folie
sollte
ihm
den
Rückweg
ins
Haus
versperren,
Richtung
Hänger
Müsli
den
Weg
schmackhaft
machen.
Eine
Stunde
dauern
die
Versuche,
schließlich
ein
Satz
und
Muran
hat
den
Transporter
erklommen.
Beruhigungsmittel,
sagt
Schröder,
können
ein
Tier
unberechenbarer
machen.
Deshalb
wird
in
jedem
Fall
überlegt,
ob
das
nötig
ist.
Kleine
Äffchen
zum
Beispiel
werden
auch
schon
mal
im
"
Polizeigriff"
in
die
Kiste
bugsiert.
"
Die
beruhigen
sich
schnell
wieder,
und
das
Risiko
ist
geringer
als
bei
einer
Narkose."
Andererseits
hat
der
Zooinspektor
es
aber
auch
schon
erlebt,
dass
ein
betäubter
Tiger
wieder
erwachte,
als
er
ihn
zusammen
mit
Kollegen
in
die
Transportkiste
schleppte.
"
Wilde
Tiere
laufen
vor
dem
Menschen
weg,
Zoo-
Tiere
haben
vor
uns
keinen
Respekt.
Die
können
in
Stresssituationen
angreifen."
Welches
Tier
nach
Osnabrück
kommt
oder
den
Schölerberg
verlässt,
darüber
bestimmen
bei
vielen
Arten
auch
die
internationalen
Zuchtbuchführer
mit.
Und
dann
gibt
es
noch
die
Tauschbörse
so
der
Zooleiter.
Zoodirektor
Dr.
Wolf
Everts
hat
schon
oft
nach
Konferenzen
bei
einem
Glas
Rotwein
mit
Kollegen
Tiere
an
Land
gezogen.
Gibst
du
mir,
geb
ich
dir.
Doch
als
er
aus
Kopenhagen
mal
ein
Wasserschwein
mitbrachte,
machte
der
Zoll
Probleme.
Schweine
dürften
nicht
nach
Deutschland
eingeführt
werden,
hieß
es.
Everts
hatte
Mühe
zu
erklären,
dass
ein
Wasserschwein
ein
Nagetier
ist.
WIE
GROSS
IST
DIEGO?
Bevor
der
junge
Seelöwe
seine
lange
Reise
nach
China
antritt,
wird
er
von
Zooinspektor
Hans-
Jürgen
Schröder
(rechts)
und
Tierpfleger
Dirk
Wieferich
gemessen.
Schließlich
muss
die
Transpotkiste
den
Vorschriften
entsprechen.
EIN
LETZTER
BLICK:
Muran
verlässt
den
Zoo.
MIT
VEREINTEN
KRÄFTEN
wird
Diego
in
seiner
Kiste
in
den
Transporter
gehievt.
Per
Auto
geht
es
bis
Amsterdam,
dann
mit
einem
Linienflugzeug
nach
China.
Zu
fressen
bekommt
er
auf
der
langen
Reise
keinen
einzigen
Fisch.
Autor:
Beate Dammermann