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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Ein Baudenkmal oder nur ein Stehimweg?
Zwischenüberschrift:
Überrqaschung am neuen Busdepot
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Ein Baudenkmal oder nur ein Stehimweg?

Überraschung am neuen Busdepot

Spätestens in zwei Jahren wollen die Stadtwerke mit ihrem Busdepot an die Sandbachstraße ziehen. Doch nun ist auf dem Gelände ein Bau aus den Anfängen der Industrialisierung entdeckt worden, der eigentlich abgerissen werden sollte. Ein Baudenkmal? Das wird zurzeit geprüft. Vielleicht müssen die Verkehrsbetriebe ihre Pläne modifizieren.

Es sieht heruntergekommen aus, das zweigeschossige Bruchsteingebäude, ein echtes Mauerblümchen direkt am Bahndamm. Kaum eine Fensterscheibe ist noch heil, aber die markanten Rundbögen erinnern an den Hannoverschen Bahnhof auf der anderen Seite der Gleises. Bis vor kurzem hat sich niemand für das Häuschen interessiert, jetzt prüft das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege, ob es sich um ein Baudenkmal handelt.

Die Firma DIOSNA Dierks & Söhne hat den Altbau in den vergangenen zwei Jahrzehnten als Abstellraum genutzt. " Wir haben immer Wohnheim dazu gesagt", erklärt DIOSNA-Chef Dr. Wolfgang Eißer, weil dort nach dem Hörensagen einmal Bahnmitarbeiter gewohnt hätten. Denkmalpfleger Bruno Switala hat herausgefunden, dass der Bau 1854 zusammen mit dem Hannoverschen Bahnhof errichtet worden ist. Damals verliefen die Gleise noch zu ebener Erde, erst 60 Jahre später wurden sie auf einen Damm gelegt.

Rolf Spilker, dem Leiter des Museums Industriekultur, fielen die für die Neoromanik typischen Rundbögen auf. Für ihn eine kleine Sensation: Das Häuschen sei eines der ersten Industriegebäude der Stadt, und zugleich das erste, das im Industriegebiet jenseits des Hannoverschen Bahnhofs entstanden ist. Später kamen Betriebe wie das Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerk (OKD, heute KMF.) dazu, die Maschinenfabrik Brück & Schlösser, der Schlachthof und der Fleischgroßhandel Frommeyer.

Spilker nennt es " wünschenswert, das Gebäude zu erhalten", weil es ein Zeugnis für die Anfänge der Industrialisierung in Osnabrück sei. Falls sich das Landesamt für Denkmalpflege seiner Auffassung anschließt, müssten die Pläne für das neue Busdepot geändert werden. Keine einfache Aufgabe, denn das Haus ist für den Abriss vorgesehen. Wenn es stehen bleibt, werden die Gelenkbusse der Stadtwerke nur mit Mühe in die Einfahrt der Werkstatt hinein und wieder hinaus zu manövrieren sein.

Stadtwerke-Sprecher Ulf Middelberg glaubt nicht, dass der Zeitplan für den Umzug des Busdepots ins Rutschen geraten könnte. Wer auf einem Gelände mit alter Bausubstanz plane, müsse mit solchen Überraschungen rechnen. Dafür sei genug Zeit einkalkuliert worden.( rll)

EIN ECHTES MAUERBLÜMCHEN: Dieses Industriegebäude von 1854 steht dem neuen Busdepot der Stadtwerke an der Sandbachstraße im Weg. Jetzt prüft die Landesbehörde, ob es unter Denkmalschutz gestellt werden soll. Foto: Michael Hehmann
Autor:
rll


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